UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Italien setzt sich für den Frauenfußball ein

"Wir spielen nicht für Geld, sondern aus Liebe zum Spiel", lautete die Botschaft der italienischen Frauen-U19-Nationalmannschaft beim Besuch einer Grundschule am Freitag in Rimini.

Benedetta De Angelis signiert unzählige T-Shirts beim Besuch des Istituto Tecnico Statale Per Geometri Odone Belluzzi in Rimini
Benedetta De Angelis signiert unzählige T-Shirts beim Besuch des Istituto Tecnico Statale Per Geometri Odone Belluzzi in Rimini ©Sportsfile

Freitag war für die Schüler einer Grundschule in Rimini kein gewöhnlicher Tag, denn wie sich bereits herumgesprochen hatte, bekam das Istituto Tecnico Statale per Geometri Odone Belluzzi ganz besonderen Besuch. Acht Spielerinnen der italienischen Frauen-U19-Nationalmannschaft besuchten die Schule und wurden in der Turnhalle von 150 Schülern empfangen.

Die Juniorinnen wurden unter großem Applaus in die Halle geführt und gebeten, sich auf die Bänke in der Mitte der Halle zu setzen, um die Fragen der jungen Buben und Mädchen zu beantworten. Nachdem keines der anwesenden Kinder den Mut hatte, das Wort an die Kickerinnen zu richten, ergriff Benedetta De Angelis, ihres Zeichens Verteidigerin bei GS Roma, das Wort und stellte sich einfach vor.

"Hallo alle zusammen, ich bin Benedetta", stellte sich die 19-Jährige vor. "Ich habe bereits ganz jung mit dem Fußball begonnen, da ich vier ältere Brüder hatte und immer mit ihnen auf den Straßen unsere Heimatstadt spielen wollte. Es ist nicht leicht, als Frau auf einem hohen Level Fußball zu spielen. Ich musste meine Heimat in den Abruzzen verlassen, um in Rom in der Serie A spielen zu können."

Der italienische Fußballverband (FIGC) hatte im Zuge der UEFA-U19-Europameisterschaft für Frauen eine Promo-Aktion ins Leben gerufen, bei der alle Teilnehmernationen des Turniers zu einer örtlichen Grundschule fahren, um den Schülern den Frauenfußball näher zu bringen. Die Odone Belluzzi hatte das Glück, dass die italienische Nationalmannschaft zu Gast war.

Die Zurückhaltung sollte nur von kurzer Dauer sein, und dann hagelte es quasi eine Frage nach der anderen. Wie gut ist der Frauenfußball aktuell, welche Vereine bieten Frauenmannschaften an, und im Falle der offensiven Mittelfeldspielerin Elisa Lecce - wie ihre Telefonnummer lautet?

"Auf diesem Niveau zu spielen, bedeutet viele Opfer zu erbringen", erklärte Verteidigerin Cecilia Salvai. "Wir können zum Beispiel beim Weggehen nicht bis spät nachts unterwegs sein. Wir verpassen einige Dinge, aber die Freude Profifußballerin zu sein, macht vieles wieder wett." Lecce ist das perfekte Beispiel, wie viel Leidenschaft es braucht, um als Profi beim ASD Napoli CF zu spielen. Für sie bedeutet es unter anderem, vier Mal die Woche zweieinhalb Stunden zum Training zu fahren.

"Um alle Aktivitäten in einen Tag zu quetschen, muss man schon sehr organisiert sein", fügte Verteidigerin Francesca Vitale hinzu. "Es ist nicht leicht die Schule, das Training und die Hausaufgaben unter einen Hut zu bringen. Da bleibt nicht viel Zeit für Freunde. Ich musste auf sehr viele Dinge verzichten, und unsere Lernsachen sind in jedem Trainingslager mit dabei.

Co-Trainerin Giorgia Brenzan, ehemals Spielführerin der italienischen Nationalmannschaft und zweifache Endspielteilnehmerin einer FIFA-Weltmeisterschaft, übernahm dann das Mikrofon, um dem FIGC ihren Dank für die Unterstützung der Juniorinnen auszusprechen. Sie bedankte sich für die bereitgestellten Tutoren, die es den Spielerinnen ermöglichen, Training und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Auch erinnerte sie die anwesenden Schüler daran, dass sich das aktuelle U19-Team für das Halbfinale des Turniers und gleichzeitig für die FIFA-U20-Weltmeisterschaft für Frauen in Usbekistan qualifiziert hat.

Die letzten Worte waren dann wieder für De Angelis reserviert. Diese packenden Sätze am Ende des Tages sollten zeigen, wie sehr sie diesen Sport liebt. "Das Problem des Frauenfußballs ist sein soziales Umfeld. Die Familien akzeptieren Fußball noch nicht als Sport für Frauen, nur die Jungs dürfen zum Fußballtraining."

"Wir spielen nicht für Geld oder Ruhm - wir spielen Fußball, weil wir dieses Spiel lieben. Wir haben eine Leidenschaft für Fußball, darum spielen wir. Wenn ihr das nicht glaubt, dann vergewissert euch selbst, denn am kommenden Sonntag spielen wir in Bellaria gegen Belgien."