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Frankfurt und Wolfsburg jagen Potsdam

Am Sonntag steht der erste komplette Spieltag der neuen Bundesligasaison auf dem Programm, der 1. FFC Frankfurt und der VfL Wolfsburg wollen Meister 1. FFC Turbine Potsdam jagen.

Yuki Ogimi und Antonia Göransson wollen auch in der neuen Saison jubeln
Yuki Ogimi und Antonia Göransson wollen auch in der neuen Saison jubeln ©Getty Images

Die Frauen-Bundesliga mag bereits vor drei Wochen in ihre neue Saison gestartet sein, doch am Sonntag steht der erste komplette Spieltag auf dem Programm. Der Titelkampf ist dank einiger spektakulärer Transfers offener denn je.

Aufgrund der Teilnahme der deutschen Mannschaft an der FIFA-U20-Weltmeisterschaft für Frauen in Japan wurden bisher nur vier Spiele ausgetragen, Titelverteidiger und UEFA-Women’s-Champions-League-Teilnehmer 1. FFC Turbine Potsdam startete mit einem 9:1-Sieg bei Aufsteiger VfL Sindelfingen in die neue Saison.

Doch Turbine-Trainer Bernd Schröder weiß, dass der Erfolg am seidenen Faden hängt, nach den Abgängen von Schlüsselfiguren wie den Nationalspielerinnen Bianca Schmidt und Babett Peter zum 1. FFC Frankfurt sowie Viola Odebrecht zum VfL Wolfsburg und Isabel Kerschowski zu Bayer 04 Leverkusen.

"Wir haben in diesem Jahr eine völlig neue Mannschaft", so Schröder gegenüber UEFA.com. "Es ist aber so, dass wir durchaus auf einem schmalen Grat wandeln, guten oder weniger guten Fußball zu spielen." Doch Schröder ist dafür bekannt, Abgänge von wichtigen Spielerinnen bereits in der Vergangenheit erfolgreich kompensiert zu haben.

Drei tägliche Trainingseinheiten über sieben Wochen sowie neun Vorbereitungsspiele hauptsächlich gegen Männerteams sollen dabei geholfen haben, eine verschworene Einheit zu bilden und einen fünften Meistertitel in Folge anzupeilen.

Zu den neuen Spielerinnen im Team, die den Qualitätsverlust ausgleichen sollen, gehören die US-Mittelfeldspielerin Keelin Winters, die schottische Stürmerin Lisa Evans und die belgische Verteidigerin Heleen Jaques. Daneben wurden einige deutsche Nachwuchsspielerinnen verpflichtet, wie Stefanie Mirlach oder Johanna Elsig. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, was auch die Qualität der Charaktere angeht. Und ich denke, dass wir in der Lage sind, den anderen Paroli zu bieten."

Auch Frankfurt, Vorjahresfinalist in der UEFA Women’s Champions League, ist mit großem Ehrgeiz in die neue Saison gestartet. Seit 2008 ist das Team nicht mehr Deutscher Meister geworden, auch international ist die Elf in dieser Saison nicht vertreten. Nach einem knappen 2:1-Erfolg gegen den FF USV Jena und einer überraschenden 1:3-Niederlage bei der SGS Essen wurde Trainer Sven Kahlert entlassen, der frühere Athletiktrainer Philipp Dahm hat interimsweise das Zepter übernommen.

Zu den neuen Spielerinnen im Team gehören die französische Stürmerin Sandrine Bretigny und Mittelfeldspielerin Simone Laudehr, darüber hinaus das Verteidigerinnen-Duo Babett Peter und Bianca Schmidt, die von Meister Potsdam an den Main wechselten.

Die Einkaufspolitik unterstreicht den Ehrgeiz des Teams, das mit 1,8 Millionen Euro über das höchste Budget der Liga verfügt. "Wir haben in der vergangenen Saison viel erreicht, aber nichts gewonnen", so FFC-Manager Siegfried Dietrich, und Vorsitzender Bodo Adler ergänzt: "Mit so einem Team kann nur das Ziel sein, Titel zu gewinnen."

Doch das will auch Vizemeister Wolfsburg, der in dieser Saison sein Debüt auf europäischer Bühne geben wird. Die Niedersachsen haben sich mit den Nationalspielerinnen Viola Odebrecht, Alexandra Popp und Luisa Wensing verstärkt, hinzu kommen talentierte Nachwuchsspielerinnen wie Lina Magull, Annabel Jäger und Carolin Simon.

Trainer Ralf Kellermann erklärte gegenüber UEFA.com: "Wir waren in der vergangenen Saison Zweiter und sind dem Titel nahe gekommen. Wir haben unser Team verstärkt, da ist es verständlich, dass wir als Titelkandidat eingestuft werden. Ich erwarte einen Dreikampf zwischen Frankfurt, Potsdam und Wolfsburg, Bayern München hat Potenzial, die Lücke nach oben ein bisschen zu schließen."

Der zunehmende Wettbewerb hat der Liga in der Vorsaison auch eine erhöhte Zuschauerzahl von 147 000 beschert, darunter eine neue Rekordzahl von 8 689 Zuschauern, die die Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Frankfurt im Mai verfolgten. In dieser Saison spielen 59 ausländische Spielerinnen aus 19 Ländern in der Liga, die weltweit hohes Ansehen genießt. Und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erklärte: "Die Frauen-Bundesliga ist eine eigene Marke, die es sich lohnt noch weiter zu stärken."