England - Deutschland 3:2 n.V.: Young Lions verteidigen Titel
Samstag, 28. Juni 2025
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Der alte und neue U21-Europameister heißt England nach einem dramatischen Finalsieg gegen Deutschland.
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England hat seinen Titel bei der UEFA-U21-Europameisterschaft verteidigt. Im Finale in Bratislava setzte sich die Truppe von Lee Carsley gegen Deutschland mit 3:2 nach Verlängerung durch.
Schlüsselmomente
5.: Elliott trifft früh für die Young Lions
25.: Hutchinson erhöht für dominante Engländer
40.: Atubolu rettet stark gegen McAtee
45.+1: Weiper köpft den Anschlusstreffer
61.: Nebel schießt sehenswert zum Ausgleich ein
90.+3: Nebel jagt den Ball an die Latte
92.: Rowe köpft England wieder in Führung
120.+1: Röhl trifft ebenfalls nur die Latte
Spiel in Kürze
Die Partie begann aus deutscher Sicht mit einem herben Dämpfer. In der 5. Minute wurde ein Pass von Harvey Elliott in den Lauf von Omari Hutchinson abgefälscht, der am stark reagierenden Noah Atubolu scheiterte. Im Anschluss klärte Nnamdi Collins genau zu Elliott, der eiskalt ins rechte Eck traf.
Die frühe Führung spielte den konterstarken Engländern in die Karten, zumal die DFB-Elf durch Unkonzentriertheiten häufig den Ball herschenkte. Immer wieder brannte es lichterloh im deutschen Strafraum, ehe in der 24. Minute der zweite Treffer fiel, weil die Engländer erneut wacher waren.
James McAtee behauptete sich im Strafraum gegen Bright Arrey-Mbi sowie Collins und bediente dann den besser postierten Hutchinson, der humorlos zum 2:0 einschoss. Glück hatte die DFB-Elf in der 40. Minute, als McAtee völlig freistehend zum Abschluss kam, jedoch seinen Meister in Atubolu fand.
Vom deutschen Team war vor der Pause in der Offensive wenig zu sehen. Nick Woltemade war bemüht, aber glücklos. Nelson Weiper wiederum hatte zumeist die Lufthoheit im englischen Strafraum und ließ die DFB-Elf in der Nachspielzeit wieder hoffen, als er eine feine Flanke von Paul Nebel per Kopf veredelte (45.+1).
Die erste Chance nach der Pause gehörte wieder den Engländern in Person von McAtee, der in der 52. Minute nach einem Spurt über das halbe Feld das Tor nur hauchzart verfehlte. Besser machte es auf der Gegenseite Nebel, der nach gut einer Stunde und einem Eckball abzog und – zweimal leicht abgefälscht – in den rechten Winkel traf.
In der Folgezeit wurde England wieder stärker und hatte mehr vom Spiel. Die beste Chance vor der Verlängerung erarbeitete sich jedoch die DFB-Elf, als Nebel – erneut leicht abgefälscht – nur die Latte traf.
Kalt erwischt wurde die Truppe von Antonio Di Salvo gleich zu Beginn der zusätzlichen 30 Minuten, als der gerade erst eingewechselte Jonathan Rowe eine Flanke von Tyler Morton einköpfte.
Die DFB-Elf brauchte ein wenig, um ins Spiel zurückzufinden, und war dann vor allem im zweiten Durchgang dominant, doch ein dritter Treffer wollte nicht gelingen, auch in der Nachspielzeit nicht, als Merlin Röhl ebenfalls nur an die Latte schoss.
Spieler des Spiels: James McAtee (England)
"James McAtee hatte einen großen Einfluss auf das Spiel. Sein Stellungsspiel war immer hervorragend, sowohl offensiv als auch defensiv arbeitete er unermüdlich. Zudem kreierte er Chancen für seine Mitspieler."
Technische Beobachter der UEFA
Stimmen
U21-Bundestrainer Toni Di Salvo: "Der Dank geht wirklich an die Mannschaft, die heute bis zum Schluss dran geglaubt und gekämpft hat, die zurückgekommen ist, aber der Fußballgott war heute nicht auf unserer Seite. Ich bin stolzer Trainer einer tollen U21."
Rocco Reitz, Mittelfeldspieler Deutschland: "Wir haben die ganze Zeit so viel investiert. Wieder Verlängerung heute. Das ist natürlich bitter, dass du das Ding dann so verlierst. Aber wir können schon sehr stolz auf uns sein. Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt. Aber es ist im Moment sehr, sehr bitter."
Englands Flügelspieler Harvey Elliott: "So ist der Fußball. Zwei wirklich gute Teams haben hart gekämpft über die gesamten 120 Minuten. Ein unglaubliches Spiel, an dem man teilnehmen durfte. Ich bin auf jeden so stolz, auf die Jungs. Wir müssen Deutschland Anerkennung zollen, sie haben es uns sehr schwer gemacht."
Aufstellungen
England: Beadle - Hinshelwood, Quansah, Cresswell, Livramento - Scott (44. Morton), Anderson (98. Egan-Riley) - Hutchinson (98. Iling-Junior), McAtee (91. Nwaneri), Elliott (91. Rowe) - Stansfield (62. Norton-Cuffy)
Deutschland: Atubolu - Collins, Oermann (106. Wanner), Arrey-Mbi, Brown (86. Ullrich) - Martel (98. Tresoldi), Reitz - Gruda (73. Knauff), Woltemade, Nebel - Weiper (80. Röhl)
Frühere Endspiele der U21 EURO
Endrunde mit 16 Teams
2023: England - Spanien 1:0 (Gastgeber: Georgien und Rumänien)
2021: Deutschland - Portugal 1:0 (Gastgeber: Ungarn und Slowenien)
Endrunde mit 12 Teams
2019: Spanien - Deutschland 2:1 (Italien und San Marino)
2017: Deutschland - Spanien 1:0 (Polen)
Endrunde mit acht Teams (inklusive Gruppenphase)
2015: Schweden - Portugal 0:0, 4:3 i.E. (Tschechien)
2013: Spanien - Italien 4:2 (Israel)
2011: Spanien - Schweiz 2:0 (Dänemark)
2009: Deutschland - England 4:0 (Schweden)
2007: Niederlande - Serbien 4:1 (Niederlande)
2006: Niederlande - Ukraine 3:0 (Portugal)
2004: Italien - Serbien und Montenegro 4:0 (Deutschland)
2002: Tschechien - Frankreich 0:0, 3:1 i.E. (Schweiz)
2000: Italien - Tschechien 2:1 (Slowakei)
Endrunde mit acht Teams (K.-o.-Phase)
1998: Spanien - Griechenland 1:0 (Rumänien)
Endrunde mit vier Teams (K.-o.-Phase)
1996: Italien - Spanien 1:1, 4:2 i.E (Spanien)
1994: Italien - Portugal 1:0 n.V. (Frankreich)
Finale mit Hin- und Rückspiel
1992: Italien - Schweden 2:1 gesamt
1990: Sowjetunion - Jugoslawien 7:3 gesamt
1988: Frankreich - Griechenland 3:0 gesamt
1986: Spanien - Italien 3:3 gesamt, 3:0 i.E.
1984: England - Spanien 3:0 gesamt
1982: England - BRD 5:4 gesamt
1980: Sowjetunion - DDR 1:0 gesamt
1978: Jugoslawien - DDR 5:4 gesamt
UEFA-U23-Europameisterschaft
1976: Sowjetunion - Ungarn 3:2 gesamt
1974: Ungarn - DDR 6:3 gesamt
1972: Tschechoslowakei - Sowjetunion 5:3 gesamt