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U21 EURO 2025: Analyse der Gruppenphase

Die Technischen Beobachter der UEFA haben die Gruppenphase der UEFA-U21-Europameisterschaft 2025 unter die Lupe genommen und zeigten sich von der individuellen Qualität einiger Spieler - darunter Nick Woltemade - begeistert.

 Nick Woltemade (l) ist bislang der herausragende Spieler der U21 EURO
Nick Woltemade (l) ist bislang der herausragende Spieler der U21 EURO Getty Images

Mentalität, Spielkontrolle und die Offensivqualitäten von DFB-Stürmer Nick Woltemade sind die Themen, die den Technischen Beobachtern der UEFA bei der U21 EURO in der Slowakei besonders ins Auge gestochen haben.

Viertelfinal-Paarungen

Großartige Mentalität 

"Kaum eine Mannschaft war in der Lage, ein Spiel über 90 Minuten zu dominieren", erklärte Willi Ruttensteiner und bezog sich damit auf die auffallend vielen Comebacks, die man bei dieser Endrunde bisher sehen konnte. So war der Sieg der Franzosen gegen Georgien in der 102. Minute nur eines von sieben Spielen, die nach der 80. Minute entschieden wurden. Selbst die bislang so überzeugenden Deutschen kamen nach einer 4:0-Führung gegen Tschechien noch in Bedrängnis, auch wenn es am Ende zu einem 4:2-Erfolg reichte.

Sinnbildlich für die gute Mentalität vieler Teams nennt Ruttensteiner den Auftritt der Slowaken gegen Spanien. Zur Pause lagen die EM-Gastgeber gegen dominante Spanier mit 0:2 hinten, erzielten aber kurz nach der Halbzeit zwei Treffer, ehe man am Ende doch mit leeren Händen dastand (2:3). "Das Comeback war vor allem mental zu erklären, sie spielten plötzlich mit viel mehr Risiko", sagte er.

U21 EURO Taktische Analyse: So ärgert man stärkere Gegner

Das Video zeigt dieses Mentalitätswechsel. Der erste Clip zeigt den zögerlichen Auftritt der Slowaken in der ersten Hälfte, die den Spaniern genügend Zeit für ihr bekanntes Passspiel ließen. Im Gegensatz dazu steht der Auftritt der Slowaken in der zweiten Hälfte, wo sie mit großer Leidenschaft und viel Mut zum Risiko die Räume enger machten und die Spanier damit gehörig unter Druck setzten.

Der dritte Clip des Eröffnungsvideos zeigt eine weitere Mannschaft, die in der ersten Runde der Spiele stärker favorisierte Gegner in Bedrängnis brachte, und zwar Topi Keskinen mit seinem zweiten Tor für Finnland gegen die Niederlande.

Auch wenn Finnland letztendlich einen Zwei-Tore-Vorsprung verspielte und das Spiel 2:2 endete, beeindruckte die UEFA-Beobachter die Organisation der Mannschaft in einem 4-4-2-Mittelfeldblock, aus dem heraus sie den richtigen Moment für ihr Pressing wählte, bevor sie mit viel Tempo und zahlenmäßiger Überlegenheit zum Konter überging.

Wie Mixu Paatelainen über seine Landsleute sagte: "Sie hatten einen klaren Spielplan. Sie hatten nicht viel Ballbesitz, warteten aber im Mittelfeld auf die richtigen Momente und schalteten dann schnell um. Beide Tore fielen nach schnellen Umschaltaktionen."

U21 EURO Taktische Analyse: Niederländer gewinnen viele zweite Bälle

Beeindruckt zeigten sich die Technischen Beobachter der UEFA beim Spiel zwischen Finnland und den Niederlanden vom ersten Tor der Holländer durch Luciano Valente, das im Video oben zu sehen ist. Wichtig hierbei die defensive Absicherung hinter dem Ball – nicht nur aus defensiven Gründen, sondern weil die Spieler so immer wieder nach vorne aufrücken und zweite Bälle gewinnen können.

In Valentes Fall, wie Paatelainen bemerkte, "ist er da, um fast alle zweiten Bälle zu gewinnen". Dies bedeutet, dass er sich in der richtigen Position befindet, um ein Tor zu erzielen, wenn der Abpraller in seine Richtung kommt.

Individuelle Klasse 

Dieses Turnier wies bereits einige außergewöhnliche Einzelleistungen auf – und der deutsche Stürmer Woltemade ist ein exzellentes Beispiel dafür. Die offensive Vielfalt Deutschlands beeindruckte die Technische Beobachtergruppe der UEFA, und Woltemade spielte dabei eine zentrale Rolle, da er seine individuellen Fähigkeiten immer wieder unter Beweis stellte und seinem Team mit seiner Vielseitigkeit zu etlichen Toren verhalf.

Nick Woltemades Dreierpack gegen Slowenien

Um auf das Video oben mit seinen vier Toren in der Gruppenphase zurückzukommen: Das erste Tor seines Dreierpacks gegen Slowenien entstand durch brillantes Positionsspiel, als er den Ball im Strafraum mit offener Körperhaltung annahm und direkt abschloss. Beim zweiten Tor sprintete er nach einem Ballgewinn Deutschlands und einem schnellen Vorstoß an den beiden slowenischen Innenverteidigern vorbei, bevor er seinen dritten Treffer vom Elfmeterpunkt aus erzielte. Bei seinem Tor gegen Tschechien demonstriert er seine Kopfballstärke mit einem Kopfball nach einem tiefen Freistoß.

Ruttensteiner reflektierte über die Angriffsvielfalt der Mannschaft von Antonio Di Salvo und sagte: "Deutschland hatte ein großartiges Spiel in die Spitze und erzielte einige Tore aus dem Sturmzentrum. Woltemade war mit dem Rücken zum Tor kaum vom Ball zu trennen und wenn der Gegner die Mitte dicht machte, nutzten die Deutschen den Raum auf den Flügeln mit ihren schnellen Flügelspielern und Außenverteidigern, die präzise Flanken schlugen und hatten eine große Präsenz im Strafraum." 

 

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