U21-EURO 2021: Deutschland gewinnt erste Endrunde mit 16 Teams
Montag, 19. Juli 2021
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Deutschland erreichte zum dritten Mal in Folge das Finale und holte sich den dritten Titel, nachdem ein einzigartiges zweiteiliges, auf 16 Teams erweitertes Turnier in Ungarn und Slowenien gewonnen wurde.
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Deutschland - Portugal 1:0
(49. Nmecha)
Stožice Stadium, Ljubljana
Die UEFA U21-Europameisterschaft 2021 wurde auf 16 Teams erweitert und entwickelte sich zu einem einzigartigen Event.
Wie jedes Ereignis dieser Zeit hatte die COVID-19-Pandemie auch einen großen Einfluss auf die Ausgabe des Wettbewerbs 2021. Die Qualifikation wurde verschoben und dann reformiert, wobei die Play-off-Runde gestrichen wurde. Um eine Überschneidung mit der verschobenen UEFA EURO 2020 zu vermeiden, wurde die U21-Endrunde in Ungarn und Slowenien in zwei Teile aufgeteilt - eine Gruppenphase, die Ende März hinter verschlossenen Türen gespielt wurde, und die K.-o.-Runde, die zwei Monate später stattfand, wobei nun Zuschauer zugelassen waren und Deutschland Portugal vor fast 5.000 Fans in Ljubljana besiegte.
Deutschland spielte den Großteil des Turniers in Ungarn und konnte sich in der Gruppe A hinter den Niederlanden nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegen Rumänien durchsetzen, nachdem alle drei Teams die Heimmannschaft besiegten. Slowenien, das zum ersten Mal an einer U21-Endrunde teilnahm, tat sich als Co-Gastgeber ebenfalls schwer und verlor gegen Spanien und Italien, kam aber immerhin zu einem 1:1 gegen die Tschechische Republik, wobei ein Sieg durch ein spätes Eigentor verhindert wurde. Das rettete die Tschechen jedoch nicht, da sie in Gruppe B hinter Titelverteidiger Spanien und Italien landeten.
Die Gruppe C in Ungarn wurde von einer beeindruckenden dänischen Mannschaft dominiert, die Frankreich mit 1:0, Island mit 2:0 und Russland mit 3:0 besiegte. Frankreich gewann die beiden folgenden Spiele und zog gemeinsam mit Dänemark in die Runde der letzten Acht ein. Beim 4:1-Sieg Russlands gegen Island wurde der 17-jährige Arsen Zakharyan zum jüngsten Torschützen der U21-Endrunde.
Portugal gewann seine drei Spiele in der Gruppe D in Slowenien mit dem gleichen Ergebnismuster wie Dänemark: 1:0 gegen Kroatien, 2:0 gegen England und 3:0 gegen die Schweiz. Die drei letztgenannten Mannschaften hatten am Ende drei Punkte auf dem Konto, und am letzten Spieltag schien England gegen Kroatien einen Zwei-Tore-Sieg einzufahren, als es mit einer 2:0-Führung in die Nachspielzeit ging, doch Domagoj Bradarić sorgte mit einem spektakulären Treffer für das Weiterkommen der Kroaten.
Im Viertelfinale zwei Monate später traf Kroatien in Maribor auf Spanien und bewies erneut gutes Timing: Luka Ivanušec verwandelte in der Nachspielzeit einen Elfmeter und erzwang damit die Verlängerung, doch Javi Puado sorgte mit seinem zweiten Treffer für den 2:1-Sieg der Spanier. Ebenfalls in die Verlängerung gingen in Ljubljana Portugal und Italien. Nach einem 3:3 nach 90 Minuten setzten sich dort am Ende die Portugiesen mit 5:3 durch.
Spektakulär ging es auch in Székesfehérvár zu, wo Deutschland gegen Dänemark spät der Ausgleich gelang und nach der Verlängerung ins Elfmeterschießen musste. Jeweils sieben Schüsse waren nötig, bevor Deutschland mit 6:5 triumphierte. Nur die Niederlande brauchten keine Verlängerung, um ihr Spiel zu gewinnen. Myron Boadu traf in der 93. Minute zum 2:1-Sieg gegen Frankreich in Budapest.
Das bedeutete, dass die beiden verbleibenden Teams in Ungarn Deutschland und die Niederlande hießen, und dieses Mal wurde es in Székesfehérvár früh dramatisch. Ein deutscher Spielzug vom Anstoß weg gipfelte in einem Tor von Florian Wirtz nach 29 Sekunden, dem schnellsten Tor in der Geschichte der U21-Endrunde. Acht Minuten später legte er einen weiteren Treffer nach, was am Ende zu einem 2:1-Erfolg reichte. Portugal sollte der letzte Gegner sein, denn ein abgefälschter Treffer zehn Minuten vor Schluss sorgte für den Sieg gegen Spanien.
Deutschland, das zum dritten Mal in Folge im Finale stand, hatte die Trophäe bereits zweimal gewonnen. Portugal, das zum dritten Mal insgesamt im Endspiel stand, war zwar noch nie Sieger, aber ein Großteil der Mannschaft hatte bereits Erfahrung durch Titel bei U17- und U19-Europameisterschaften. Ironischerweise setzte sich Deutschland durch ein Tor von Lukas Nmecha durch, der zuvor bereits ein U19-Finale gegen Portugal durch seinen Treffer entschieden hatte. Damals traf er 2017 für England, hier war es der in Hamburg geborene Stürmer, der den 1:0-Sieg für Deutschland sicherte und mit vier Treffern Torschützenkönig wurde.