DFB-Elf jubelt! Nmecha macht deutschen Triumph perfekt

Deutschland ist nach 2009 und 2017 zum dritten Mal U21-Europameister. In Ljubljana siegte die DFB-Elf mit 1:0 gegen Portugal.

Spiel in Kürze

Portugal erwischte den etwas besseren Start und profitierte vor allem von seinen starken, technisch beschlagenen Einzelkönnern. In der achten Minute verfehlte Tiago Tomás nach guter Vorarbeit seines Sturmpartners Dany Mota nur knapp das Gehäuse, sechs Minuten später schnappte sich Finn Dahmen problemlos einen Kopfball von Tomás.

Die DFB-Elf feiert ihren TriumphUEFA via Getty Images

In der 15. Minute hatte die DFB-Elf bereits den Jubelschrei auf den Lippen, doch ein abgefälschter Schuss von Florian Wirtz aus 18 Metern klatschte nur an die Unterkante der Latte. Richtig gefährlich wurde es auch fünf Minuten später: Nach einem herrlichen Steckpass von Ridle Baku scheiterte Lukas Nmecha an Portugals Keeper Diogo Costa.

Auch in der 29. Minute war Costa auf dem Posten, als er einen Distanzschuss von Arne Maier über die Latte lenkte. Nachdem die Truppe von Stefan Kuntz kurz vor der Pause einen brandgefährlichen portugiesischen Konter mit Glück und Geschick überstanden hatte, ging sie vier Minuten nach der Pause in Führung – und zwar äußerst sehenswert.

Erneut war es Baku mit einem herrlichen Steckpass in den Strafraum zu Nmecha, der den Ball gut mitnahm, an Costa vorbeilegte und zur Führung einschoss. In der Folgezeit übernahm wieder Portugal die Spielkontrolle, erarbeitete sich aber keine zwingenden Gelegenheiten. Gefährlicher war die DFB-Elf bei ihren Kontern, zum Beispiel in der 72. und 81. Minute, als der eingewechselte Karim Adeyemi zweimal an Costa scheiterte.

Karim Adeyemi sorgte in der Schlussphase für viel WirbelUEFA via Getty Images

Reaktionen

Stefan Kuntz, U21-Trainer Deutschland: "Ich denke, dass dies der Jahrgang war, dem man von Anfang an am wenigsten zugetraut hat. Wenn man überlegt, wen wir geschlagen haben! Wenn man sieht, mit welcher Leidenschaft die Mannschaft defensiv gearbeitet hat, wie sie zusammenhalten - Jungs, die teilweise in ihren Vereinen nicht unbedingt Stammspieler sind."

Lukas Nmecha, Torschütze Deutschland: "Wir sind ein Team, jeder hat seine Rolle. Wir waren heute großartig und es ist toll, hier zu gewinnen. Wir haben ein gutes Team, mit viel Herz, harter Arbeit und Talent."

Finn Dahmen, Torwart Deutschland: "Es ist unglaublich! Niemand hat wirklich an uns geglaubt. Wir haben allen gezeigt, was wir können, und wir sind stolz. Im Laufe des Turniers haben wir uns von Spiel zu Spiel verbessert. Vor dem Spiel hatten wir ein richtig gutes Gefühl."

Diogo Queirós, Kapitän Portugal: "Wir hatten einen fantastischen Lauf bis ins Finale und können sehr stolz sein. Wir müssen weiter hart arbeiten, um in Zukunft Titel zu gewinnen. Wir haben viele Chancen vergeben. Deutschland hat defensiv gut gespielt. Wir haben es versucht, aber wir konnten einfach kein Tor erzielen."

Wichtige Statistiken

• Im fünften U21-Finale feiert Deutschland seinen dritten Triumph; Pleiten gab es nur 2019 und 1982. Nur Italien und Spanien haben mit fünf Siegen mehr auf dem Konto.
• Die DFB-Elf stand unter Stefan Kuntz zum dritten Mal in Folge im Finale, was zuvor nur zwischen 1992 und 1996 Italien unter Cesare Maldini gelungen war.
• Portugal wartet weiter auf seinen ersten U21-Titel und verliert nach 2015 und 1994 auch sein drittes Endspiel.

Aufstellungen

Deutschland: Dahmen - Baku, Pieper, Schlotterbeck, Raum - Maier, Dorsch (85. Janelt) - Wirtz (68. Adeyemi), Özcan (90.+2 Stach), Berisha (67. Burkardt) - Nmecha (85. Jakobs)

Portugal: Diogo Costa - Diogo Dalot, Diogo Queirós, Diogo Leite, Abdu Conté (86. Gonçalo Ramos) - Florentino (83. Gedson Fernandes) - Vitinha (59. Jota), Fábio Vieira, Daniel Bragança - Dany Mota (46. Rafael Leão), Tiago Tomás (59. Francisco Conceição)