Belarus und Tschechien kämpfen um Olympia
Freitag, 24. Juni 2011
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Belarus-Trainer Georgi Kondratyev und sein tschechischer Kollege Jakub Dovalil sind heiß darauf, das Spiel um Platz drei zu gewinnen, denn schließlich ist ein Platz bei den Olympischen Spielen zu vergeben.
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Belarus-Trainer Georgi Kondratyev hat seine Spieler aufgerufen, zum Schluss noch einmal alles zu geben am Samstag im Spiel um Platz drei gegen die Tschechische Republik in Aalborg, um sich den vierten und letzten Platz, der Europa bei den Olympischen Spielen 2012 zusteht, zu sichern.
Sie hatten eine Menge Glück, es überhaupt in die K.-o.-Phase geschafft zu haben und die Gruppe A zu überstehen - dies gelang mit dem knappsten Vorsprung in der Geschichte dieses Wettbewerbs, aber dann kam Pech hinzu, als sie im Halbfinale gegen Spanien bis zur 89. Minute führten, ehe sie den Ausgleich kassierten und in der Verlängerung zwei weitere Treffer hinnehmen musste.
Kondratyev hat alles getan, um die "dramatische Niederlage zu vergessen" und stattdessen aus dem Turnierverlauf Positives für Weißrussland zu ziehen. "Wir sind kein totales Fußballland, sodass es bereits jetzt ein gewaltiger Erfolg ist", sagte er. "Gegen Spanien haben meine Jungs aus allen Rohren geschossen und alles getan, um das Finale zu erreichen."
Belarus hat bei Olympischen Sommerspielen bisher zehn Goldmedaillen gewonnen, aber noch nie haben sie am olympischen Fußballturnier teilgenommen. "Weil wir noch nie dort waren, bin ich absolut sicher, dass die Spieler kämpfen und morgen bis zur letzten Minute alles geben werden. Das ist ein sehr wichtiges Turnier für uns", fügte der Trainer hinzu.
Die Tschechen nahmen 2000 in Sydney als unabhängige Nation an den Spielen teil, nachdem sie 1964 als Tschechoslowakei Silber und 1980 Gold gewonnen hatten. "Bevor wir in Dänemark ankamen, war es unser Ziel, uns für Olympia 2012 zu qualifizieren", sagte Trainer Jakub Dovalil.
"Wir haben 14 Spiele bestritten, um so weit zu kommen, und wir haben noch eine Chance, um unser Ziel zu erreichen. Wenn wir gewinnen, werden wir zufrieden mit dem sein, was wir erreicht haben." Nach der Halbfinalniederlage war Dovalil aber alles andere als zufrieden, weshalb er "etwa drei Wechsel" für das Spiel gegen Belarus angekündigt hat.
Er fügte hinzu: "Wir haben sehr lange unseren Auftritt gegen die Schweiz unter die Lupe genommen, und ich kann unsere schwache Leistung noch immer nicht verstehen. Das tut mir weh, weil ich weiß, dass die Burschen besser spielen können. Auf der anderen Seite ist das das Schöne am Fußball: Man kann etwas über zwei Jahre aufbauen, alles scheint perfekt, und dann, nach zwei schlechten Spielen, ist alles vorbei."
Aber noch ist nichts verloren für das Team von Dovalil. "Obwohl unser Angriffs- und Passspiel nicht so gut wie erhofft war, sind wir doch ein kleines Land, und ich hoffe, dass die Fans nach dem Turnier ihre Enttäuschung vergessen und dies als Erfolg sehen werden", sagte er. "Noch können wir uns unseren Traum von einer Olympiateilnahme erfüllen. Die letzte Partie zu gewinnen, ist für unsere Spieler eine gewaltige Herausforderung."
Tomáš Pekhart hat sich gegen die Schweiz eine Beinverletzung zugezogen, sollte Trainer Dovalil aber zur Verfügung stehen. Nur Mikhail Gordeychuk, der verletzungsbedingt in Dänemark noch keine Minute gespielt hat, kann Kondratyev nicht einsetzen. Der Trainer weiß, dass es am Samstagnachmittag nicht leicht wird. "Körperlich ist die Tschechische Republik eine starke Mannschaft", sagte er. "Es wird schwer, damit umzugehen. Wenn wir das schaffen, dann sollten wir eine Erfolgschance haben."