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Erfahrene Spanier stellen sich vor Schweizer Gipfelsturm

Spanien hofft auf den U21-Titel-Hattrick, während die Schweiz sich für das Finale in Aarhus am Samstag ihren ersten Triumph in diesem Wettbewerb erträumt.

Adrián López ist Spaniens Speerspitze
Adrián López ist Spaniens Speerspitze ©Getty Images

Spanien hofft auf den U21-Titel-Hattrick, während die Schweiz sich für das Finale in Aarhus am Samstag ihren ersten Triumph in diesem Wettbewerb erträumt.

• Spanien konnte sich 1986 und 1998 den Titel sichern und ist damit gemeinsam mit der UdSSR, den Niederlanden und England Zweiter in der ewigen Siegerliste. Sollten Luis Millas Männer triumphieren, würden sie alleine hinter Italien rangieren, das fünf Mal gewinnen konnte. 

• Pierluigi Tamis Schweizer haben aber andere Vorstellungen und sind, auch wenn sie erstmals im Endspiel dieses Wettbewerbs auftauchen, nach vier Siegen in Dänemark voller Selbstvertrauen. Der Sieger der Gruppe B hat noch kein Gegentor kassiert und könnte Geschichte schreiben, wenn er als erstes Team jemals ohne Gegentor den Pokal holen würde.

• Spanien, Sieger der Gruppe A, hat in der Endrunde drei Siege und ein Unentschieden eingefahren.

• Spanien tritt zum ersten Mal in Aarhus an, die Schweiz hat hier dagegen schon einen 3:0-Sieg im Gruppenspiel gegen Belarus gelandet.

Hintergrund
• Spanien steht zum fünften Mal im U21-Endspiel und hat bisher je zwei Mal gewonnen und verloren:

1998 Sieg gegen Griechenland (1:0)
1996 Niederlage gegen Italien (1:1, 4:5 im Elfmeterschießen)
1986 Sieg gegen Italien (1:2 auswärts, 2:1 zu Hause (Gesamt: 3:3, 3:0 im Elfmeterschießen)
1984 Niederlage gegen England (0:1 zu Hause, 0:2 auswärts (Gesamt 0:3))

• Spanien wird darauf hoffen, den Sieg im bisher einzigen Aufeinandertreffen gegen die Schweiz bei der U21-Europameisterschaft zu wiederholen. In den Play-offs zum Turnier 2009 in Schweden setzte man sich gegen die Eidgenossen durch. Allerdings war es eine ganz knappe Sache, denn die von Juan Ramón López Caro trainierten Iberer siegten mit 4:3 gegen die Elf von Pierre-André Schürmann.

• Die Schweizer entschieden das Hinspiel am 11. Oktober 2008 in Aarau mit 2:1 für sich. Sergio Busquets (18.) sorgte für die Führung der Spanier, doch kurz später konnte Johan Vonlanten (27.) ausgleichen, ehe Adrian Nicki (51.) der Siegtreffer gelang.

• Die Aufstellungen lauteten (*2011 bei der Endrunde dabei):
Schweiz: Sommer*, Thiesson, Ziegler, Barmettler, Ferati, Schwegler, Crettenand, Lustenberger* (63. Stocker), Zambrella, Nikci, (90. Feltscher) Vonlanthen (89. Ural)

Spanien: Asenjo, Miguel Torres, Canella, Piqué, Javi García, Raúl García, Sisi, Busquets (Mario Suárez), Bojan*, Jurado (Xisco), Mata*. César Azpilicueta war im Kader, spielte aber nicht.

• Drei Tage danach in Lorca drehte Spanien die Paarung noch in einem dramatischen Spiel. Shkelzen Gashi (25.) hatte scheinbar die Hoffnungen der Gastgeber schon beendet, doch der in der Halbzeit eingewechselte Xisco (51.) glich aus und tief in der Nachspielzeit gelang Sisi sogar noch das 2:1. Dann war es Raúl García vorbehalten, das Play-off mit einem Tor acht Minuten vor Ende der Verlängerung zugunsten Spaniens zu entscheiden.

• Die Aufstellungen lauteten (*2011 bei der Endrunde dabei):
Spanien: Asenjo, Miguel Torres (59. Canella), Piqué, Chico, Azpilicueta*, Raúl García, Sisi, Javi García (76. Busquets) , Mata*, Bojan*, Jurado (46. Xisco)

Schweiz: Sommer*, Thiesson, Ziegler, Barmettler, Ferati, Zambrella, Lustenberger*, Gashi (84. Basha, 115. Ural), Crettenand, Nikci, (76. Feltscher*) Vonlanthen

• Die Mannschaften werden in der Qualifikation zur UEFA-U21-Europameisterschaft 2013 erneut aufeinandertreffen. Am 14. November spielt man in Spanien und am 6. September 2012 in der Schweiz.

• Spanien hat in der A-Nationalmannschaft eine überragende Bilanz gegen die Schweiz aufzuweisen, dort konnte man 15 von 19 Partien gewinnen, drei weitere endeten unentschieden. Die einzige Niederlage war gleichzeitig das letzte Aufeinandertreffen, als Gelson Fernandez durch sein Tor in Minute 52 in der Gruppenphase der FIFA-WM 2010 für einen 1:0-Sieg sorgte. Xherdan Shaqiri saß damals auf der Bank und spielte nicht, was auf der anderen Seite genauso für Juan Mata und Javi Martínez gilt.

• Die beiden Nationen trafen auf Juniorenlevel zuletzt am 31. Mai in der U19-Eliterunde in Lausanne aufeinander. Spanien siegte auf dem Weg zur Endrunde in Rumänien im Folgemonat mit 2:1. Benjamin Siegrist stand im Schweizer Tor, bevor er sich auf den Weg nach Dänemark machte.

• Außerdem gab es drei weitere U19-Qualifikationsspiele: Am 7. Oktober 2008 siegte die Schweiz in Minsk 2:0, während Spanien in der Vorrunde 2001/02 zu Hause 2:0 und auswärts 3:1 gewann.

• In diesem Spiel des Jahres 2008 stand Diego Mariño für die von Milla gecoachte spanische Mannschaft im Tor, während David de Gea auf der Bank saß, während in der Schweizer Aufstellung sowohl Philippe Koch als auch Amir Abrashi zu finden waren. Beide Mannschaften qualifizierten sich schließlich für die Eliterunde und gewannen dort ihre Gruppen, so dass sie an der Endrunde in der Ukraine teilnahmen. 

• Bei der U17-Endrunde 2009 in Deutschland sicherte sich die Schweiz, für die damals Nassim Ben Khalifa, Siegrist und Granit Xhaka spielten, durch ein 0:0 gegen Spanien auf deren Kosten einen Platz im Halbfinale. Beide Mannschaften qualifizierten sich für die FIFA-U17-WM in Nigeria, welche die Schweiz gewann, während Spanien Dritter wurde.

• Siegrist, Ben Khalifa, Patjim Kasami und Xhaka gehörten zur U17-Weltmeistermannschaft der Schweizer.

• Milla will seinen zweiten internationalen Titel mit Spanien gewinnen, nachdem er die U19 2010 zur Europameisterschaft führte.

• Die folgenden spanischen Spieler konnten alle schon internationale Titel gewinnen:
(*hat nicht gespielt):
FIFA-Weltmeisterschaft 2010 (Südafrika): Javi Martínez*, Juan Mata*
U19, 2007 (Österreich): Daniel Parejo, César Azpilicueta, Mikel San José, Emilio Nsue, Javi Martínez*
U19, 2006 (Polen): Juan Mata, Diego Capel, Jeffrén
U17, 2008 (Türkei): Thiago Alcántara, Martín Montoya
U17, 2007 (Belgien): Bojan Krkić, David de Gea

Zweiter
U19, 2010 (Frankreich): Martín Montoya, Thiago Alcántara, Iker Muniain
FIFA U-17-Weltmeisterschaft, 2007: Bojan Krkić, David de Gea, Diego Mariño*

• In der Eliterunde der U17-EM 2007 setzte sich Spanien 1:0 gegen die Schweiz durch. Torschütze war Bojan, die Iberer qualifizierten sich und gewannen in Belgien schließlich den Titel. De Gea stand damals im spanischen Tor.

• Das 1:1 in Sa Pobla im Jahr 2005 spielte eine entscheidende Rolle beim Weiterkommen der Schweizer zur U17-Endrunde, während Spanien sich erstmals seit 2001, als das Turnier von U16 auf U17 umgestellt wurde, nicht qualifizieren sollte. Yann Sommer war der Schweizer Schlussmann (sein Ersatz war Kevin Fickentscher) und Daniel Pavlović stand in der Startelf, während Moreno Costanzo und Gaetano Berardi von der Bank kamen. Diego Capel spielte gemeinsam mit dem eingewechselten Javi Martínez für Spanien, während Emilio Nsue auf der Bank saß.

• Spaniens Trainer Milla absolvierte als Aktiver drei A-Länderspiele, das zweite davon war ein 2:1-Sieg gegen die Schweiz auf Teneriffa im Dezember 1989.

• Milla traf als Spieler von Real Madrid CF zwei Mal in Hin- und Rückspiel auf Schweizer Vereine. Dabei gab es im September 1993 einen 6:1-Erfolg im UEFA-Pokal-der-Pokalsieger gegen den FC Lugano und im September 1995 in der UEFA Champions League einen 4:0-Triumph gegen den Grasshopper-Club.

• Mario Gavranović erzielte Schalkes zweites Tor beim 3:1-Rückspielsieg gegen Matas Valencia im Achtelfinale der UEFA Champions League 2010/11.

• Xavier Hochstrasser traf auf Javi Martínez und Muniain, als der BSC Young Boys 2009/10 in der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Europa League die Klingen mit dem Athletic Club kreuzte. Obwohl die Young Boys das Hinspiel in Bilbao 1:0 gewannen, siegte Athletic 2:1 im Rückspiel, wobei Muniain das entscheidende zweite Auswärtstor gelang – nur zwei Minuten, nachdem er eingewechselt worden war. François Affolter, der im Finale verletzt fehlen wird, wurde im Hinspiel eingewechselt.

• Affolter, Hochstrasser und Einwechselspieler Costanzo spielten beim 2:0-Heimsieg von YB gegen Getafe CF mit dem eingewechselten Daniel Parejo in der Gruppenphase der UEFA Europa League 2010/11. Alle drei Schweizer waren bei der 0:1-Niederlage im Rückspiel mit von der Partie, bei der Parejo allerdings fehlte.

• Koch gehörte zu der Mannschaft des FC Zürich, die in der UEFA Champions League 2009/10 zu Hause 2:5 und auswärts 0:1 gegen Real Madrid unterlag. Admir Mehmedi kam in Madrid in der 86. Minute ins Spiel.

• Kasami gehörte zur Elf von US Città die Palermo, die am 23. April dieses Jahres in der Serie A 2:1 gegen den SSC Napoli mit Victor Ruiz gewann.

• Folgende Kaderspieler dürfen auch noch 2011/13 an der UEFA-U21-Europameisterschaft teilnehmen:

Schweiz – 10: Amir Abrashi, François Affolter, Nassim Ben Khalifa, Fabio Daprelà, Pajtim Kasami, Philippe Koch, Admir Mehmedi, Xherdan Shaquiri, Benjamin Siegrist, Granit Xhaka

Spanien – 6: Thiago Alcántara, David de Gea, Bojan Krkić, Diego Mariño, Martín Montoya, Iker Muniain

Neuigkeiten Schweiz
• Mehmedi erzielte sechs Minuten vor dem Elfmeterschießen den Siegtreffer zum 1:0 der Schweiz im Halbfinale gegen die Tschechen in Herning.

• Nachdem er aufgrund zweier Gelber Karten in der Gruppenphase für ein Spiel gesperrt war, kann die Schweiz nun wieder auf Xhaka zurückgreifen. Innenverteidiger Affolter, der seinen Stammplatz nach dem ersten Gruppenspiel verloren hatte, fällt mit einer Oberschenkelverletzung für das Endspiel aus.

• Nach einer rund eineinhalbstündigen Rückfahrt im Bus von Herning aus konnten sich die Schweizer endlich einmal ausruhen. Jonathan Rossini und Torschütze Mehmedi sprachen am Donnerstagnachmittag mit Journalisten, ehe Trainer Tami sich den Medien stellte. Fabian Lustenberger und Timm Klose, die im Spiel gegen die Tschechen kleinere Blessuren davontrugen, werden am Samstag fit fürs Endspiel sein.

• Durch den Einzug ins Endspiel hat sich die Schweiz für das Olympische Fußballturnier 2012 in London qualifiziert – 84 Jahre nachdem man 1928 in Amsterdam letztmals vertreten war. Es wird erst das dritte Mal sein, dass eine Schweizer Fußballmannschaft bei Olympia mitmacht, nachdem man 1924 in Paris die Silbermedaille gewann.

• Die perfekte Bilanz der Eidgenossen in der Gruppenphase gibt Anlass zur Hoffnung. Bei den beiden bisherigen Titelgewinnen – 2009 bei der U17-WM und 2002 bei der UEFA-U17-EM – gab es ebenfalls nur Siege in der Gruppenphase.

• Die U17-EM 2002 wurde ebenfalls in Dänemark ausgetragen und wie dieses Mal gelangen der Schweiz ein, zwei und drei Tore in den Spielen der Gruppenphase – wenn auch in anderer Reihenfolge als 2011.

• Für Olympia dürfen Mannschaften insgesamt drei Spieler berufen, die älter als Jahrgang 1989 sind. "[Yann] Sommer und Lustenberger wären definitiv dabei", sagte Trainer Tami, der damit einen Platz für einen älteren Spieler noch offen lässt. Neun Spieler des derzeitigen Kaders fallen für London über die Altersgrenze.

• Die Schweizer verbringen ihre Freizeit mit Tischtennis und Tischfußball.

Neuigkeiten Spanien
• Spanien gelang erst in der 89. Minute des Halbfinals gegen Belarus der 1:1-Ausgleich durch Adrián López. In der Verlängerung schlug er ein zweites Mal zu, ehe Jeffren Suárez alles klarmachte.

• Mit seinen zwei Toren gegen Belarus ist Adrián nun der Favorit auf den Gewinn des adidas Goldenen Schuhs. Der Stürmer von RC Deportivo La Coruña hat jetzt fünf Treffer auf seinem Konto, zwei mehr als Mehmedi, während Mata einer von vier Spielern ist, die zwei Tore erzielten. Von diesem Quartett ist nur Englands Danny Welbeck nicht mehr dabei.

• Ángel María Villar Llona, der Präsident des Spanischen Fußballverbands (RFEF) und Sportdirektor Fernando Hierro besuchten am Donnerstag das lockere Training der Spieler, die gegen Belarus nicht im Einsatz waren. Diejenigen, die gespielt hatten, begaben sich in ein Thermalbad in Herning. Am Nachmittag stellten sich Kapitän Javi Martínez, Capel und Alberto Botia den Medien bei der bisher größten Pressekonferenz der Spanier bei diesem Turnier.

• Wie erwartet hat Spanien gegen jede andere Mannschaft den Ballbesitz dominiert: 59 % gegen England, 66 % gegen die Tschechische Republik und 64 % gegen die Ukraine. Der Wert von 73 % im Halbfinale ist die bisherige Bestmarke bei diesem Turnier.

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