Spaniens Thiago sticht hervor
Montag, 20. Juni 2011
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Eigentlich ist die Mannschaft der Star, doch nach der beeindruckenden Gruppenphase von Spaniens U21 verdient vor allem Thiago Alcántara ein Sonderlob.
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Luis Milla, Trainer der spanischen U21, legt größten Wert auf das Kollektiv und nur selten hebt er einen seiner Spieler besonders hervor. Eine verständliche Maßnahme, wenn man die bisherige Leistung seiner Mannschaft bei der UEFA-U21-Europameisterschaft in Betracht zieht.
Ein Spieler jedoch verdient ein Sonderlob: Thiago Alcántara, der Dreh- und Angelpunkt in der spanischen Offensive. Vor dem Mittelfeld-Duo Javi Martínez und Ander Herrera zieht er hinter dem Drei-Tore-Stürmer Adrián López die Fäden in der Offensivabteilung. In den letzten beiden Gruppenspielen sorgten Juan Mata und Iker Muniain auf den Flügeln für die Breite im Spiel der Spanier und letztendlich für den Einzug ins Halbfinale gegen Belarus.
Der Spieler des FC Barcelona war schon an vielen Toren in diesem Wettbewerb beteiligt und seine Bedeutung in der Mannschaft ist immens, obwohl er dies eher herunterspielt: "Ich bin stolz auf diese Mannschaft und die Fortschritte, die wir machen", sagte Thiago, der in der vergangenen Saison zwölf Einsätze in der spanischen Liga und sein Debüt in der UEFA Champions League gegen den FC Rubin Kazan verbuchen konnte. "Die Jungs hier erleichtern meinen Job sehr. Ich freue mich wirklich, für diese Mannschaft zu spielen."
Der 20-Jährige hätte auch für Brasilien oder Italien spielen können, wenn die Karriere seines Vaters etwas anders verlaufen wäre. Mazinho wurde 1994 mit Brasilien FIFA-Weltmeister und spielte zu Zeiten von Thiagos Geburt bei US Lecce. Als es den defensiven Mittelfeldspieler nach Spanien zog, nahm er seine Familie selbstverständlich mit. Thiago und sein jüngerer Bruder Rafinha landeten letztendlich bei Barcelona. Ein Berufung in die spanische Auswahl war nur eine Frage der Zeit. 2007 mischte er das erste Mal bei der U17 mit und zwei Jahre später debütierte er beim Ligaspiel gegen RCD Mallorca im Barça-Trikot.
Das nächste große Ziel ist offensichtlich der U21-Titel in Jütland, und da könnte Thiagos Erfahrung aus dem 4:0-Triumph über Frankreich im Finale der U17-Europameisterschaft von 2008 eventuell helfen. "Ich denke nicht, dass Belarus ein einfacher Gegner sein wird", sagte er über den Halbfinalgegner von Spanien. "Sie stehen nicht ohne Grund im Halbfinale." Und obwohl sein Trainer es nicht öffentlich zugeben wird, wird er insgeheim auf eine weitere individuelle Topleistung von Thiago am Mittwoch in Viborg hoffen.