UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Für Stange zählt vor allem der Lerneffekt

Bernd Stange, Trainer von Belarus, sagt UEFA.com, warum die U21-Endrunde solch eine ideale Schule für junge Spieler auf dem Weg in den internationalen Spitzenfußball darstellt.

Bernd Stange auf dem Trainingsplatz mit der A-Nationalmannschaft von Belarus
Bernd Stange auf dem Trainingsplatz mit der A-Nationalmannschaft von Belarus ©Getty Images

Bernd Stange, Trainer der A-Nationalmannschaft von Belarus, sagte UEFA.com, dass die UEFA-U21-Europameisterschaft die perfekte Brutstätte für die Stars von morgen sei.

Die FIFA-Weltmeister Fabio Cannavaro, Laurent Blanc und Rudi Völler haben sich alle bei der U21-Europameisterschaft ausgezeichnet, bevor sie internationale Spitzenspieler wurden. Stange, der sich weiter auf der Mission befindet, den Fußball in Belarus nach vorne zu bringen, sagt, dass er glaubt, dass dieses Turnier ein wichtiger Schritt für Spieler aller Länder auf ihrer Entwicklung zu großen Persönlichkeiten sei.

"Für junge Spieler ist das ein guter Test für kommende Turniere. Wir haben die besten Spieler hier gesehen", sagte der Deutsche. "Ich werde nicht vergessen, dass Spieler wie [Mesut] Özil und [Sami] Khedira, die nun für Real Madrid auflaufen, bei diesem Turnier gespielt haben. Sie sind internationale Superstars und vielleicht haben in zwei, drei Jahren Spieler dieses Teams solch einen Status. Das ist ein tolles Turnier und die Erfahrung ist unglaublich."

Stange hofft, dass er persönlich die Früchte ernten kann, denn er begleitet die U21 von Belarus mit dem Hintergedanken, einige der jungen Spieler in seine Mannschaft integrieren zu können. "Das ist unsere Hauptaufgabe, denn so werden wir die Nationalmannschaft erneuern", sagte Stange, der Stürmer Andrei Voronkov bereits zu seinem Debüt bei der A-Nationalelf verhalf, die selber aus der Mannschaft der U21-EM von 2009 entstand.

"Man kann sehen, wie wichtig diese EM ist, wenn man sich das letzte Qualifikationsspiel gegen Frankreich anschaut. Sieben Spieler der letzten U21-EM und der diesjährigen haben an jenem Spiel teilgenommen. Das heißt, dass unsere Nationalmannschaft auf diesen Spielern aufbaut."

Stange, der mit seinem Co-Trainer an diesem Turnier teilnimmt, wacht mit Argusaugen über alle Teams und nennt bisher England und Spanien als die Mannschaften, die ihn am meisten beeindruckt hätten, während er das Schweizer Duo Innocent Emeghara und Xherdan Shaqiri als "absolute Spitzenklasse" bezeichnete. Der vielgereiste Trainer sprach auch von Stanislav Dragun und Aleksandr Gutor als "strahlende Sterne" der Mannschaft von Belarus. Während das Duo also für sich persönlich auf eine positive Zukunft hoffen darf, ist es Stanges Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Zukunftsaussichten des Fußballs in Belarus ebenso positiv sind. Dazu sollen Lichtgestalten wie Guus Hiddink und Gérard Houllier ins Land gebracht werden, um die Arbeit des Verbands nach vorne zu bringen.

"Im Verband sind wir  ein Team. Wir verfolgen ein Konzept. Wir haben ein Konzept für den Verband erstellt und so viele gewissenhafte Trainer folgen diesem Konzept", sagte Stange, der Hand in Hand mit U21-Trainer Georgi Kondratyev arbeitet und versucht, dass die Mannschaften aus Belarus sowohl auf Vereins- als auch Nationalmannschaftslevel Offensivfußball spielen.

"Man verfügt immer über eine Handvoll Leute in jedem Land, die ihren eigenen Weg gehen. So ist das im Fußball. Wir respektieren das. Aber die Mehrheit der Trainer folgt diesem Weg und er funktioniert. Ich habe großen Respekt für meine jungen Kollegen, die guten Fußball spielen lassen wollen und dabei unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Ich bin so dankbar für die Unterstützung, die ich durch Kondratyev erhalte. Ich denke, das ist der Grund dafür, dass wir in diesem Land so viel Kraft haben, den nächsten Schritt zu machen."

Die Qualifikation für das Halbfinale in Dänemark wäre ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Dank des Sieges im Eröffnungsspiel hat Belarus bereits jetzt mehr Punkte gesammelt als 2009. Stange sagte, dass die pure Präsenz bei dem Turnier bereits ein großer Erfolg sei.

"Wir sind sehr stolz, hier zu sein. Wir sind sehr stolz, uns letztes Mal und auch dieses Mal qualifiziert zu haben", sagte der 63-Jährige, der 2007 nach Belarus kam. "Der zweite Schritt ist noch wichtiger - etwas zu gewinnen oder sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, das ist sehr schwierig. Alles ist aber noch möglich. Wir haben Island geschlagen und gegen den Gastgeber nicht mal schlecht gespielt. Nun haben wir ein Endspiel gegen die Schweiz. Der Sieger ist weiter, der Verlierer fährt heim. Wir sind voller Hoffnung. Wir sind optimistisch und wir werden versuchen, etwas zu erreichen."