Xhaka vor Halbfinaleinzug der Schweizer gelassen
Dienstag, 14. Juni 2011
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Zwar steht die Schweiz nach Siegen gegen Dänemark und Island bereits mit "einem Bein im Halbfinale", doch Mittelfeld-Wunderkind Granit Xhaka mahnt nach wie vor zur Vorsicht.
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Granit Xhaka glaubt, dass die Schweiz "mit einem Bein im Halbfinale steht", nachdem Pierluigi Tamis Mannschaft in der Gruppe A gegen Island den zweiten Sieg im zweiten Spiel landete.
Der 18-jährige Mittelfeldspieler zeigte sein Fußballverständnis sowohl während als auch nach dem 2:0-Sieg am Dienstag in Aalborg. Der große und starke Teenager war in der Schweizer Schaltstation ein Fixpunkt und auch im Anschluss an das Spiel sprach er schon wie ein großer und erfahrener Fußballer, als er die Schweizer Situation nach den beiden Siegen beurteilen sollte.
Die Eidgenossen führen die Gruppe mit drei Punkten vor Dänemark und Belarus an. Gegen die Osteuropäer tritt man am Sonntag zur letzten Gruppenpartie an. Xhaka gab sich in seiner Lagebeurteilung ganz professionell: "Ich denke, dass wir mit einem Bein im Halbfinale stehen, aber wir gehen das Spiel für Spiel an und ich hoffe, dass wir gegen Belarus den dritten Sieg landen können."
Der Spieler des FC Basel 1893 freute sich nichtsdestotrotz über die Mannschaftsleistung, die auf dem 1:0 gegen die Dänen aufbaute. Schon in der ersten Minute ging man durch Fabian Frei in Führung, ehe Innocent Emeghara kurz vor Ende der ersten 45 Minuten für das beruhigende 2:0 sorgte. "Wir haben sehr gut begonnen und wollten das frühe Führungstor machen", sagte er. "Wir haben dann nicht aufgehört Fußball zu spielen, sondern haben weiter nach vorne gespielt. Vor der Halbzeit hatten wir bei dem zweiten Tor etwas Glück. Aber danach hat uns Island etwas mehr unter Druck gesetzt, doch wir haben defensiv gut gestanden und verdient gewonnen."
Erstaunlicherweise war dies erst das dritte Spiel von Xhaka, der im Mittelfeld mit Frei zusammen die Fäden zog, in der U21-Nationalmannschaft. Erst am 4. Juni in England beim 2:2 der Nati in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 lief er erstmals für die A-Nationalmannschaft auf. Sein Vereinskamerad Frei, der von Basel letzte Saison an den FC St. Gallen ausgeliehen war, lief nach seiner guten Leistung zu Recht lächelnd durch die Interviews nach dem Spiel. Der nimmermüde 22-Jährige konnte nicht nur das 1:0 in der ersten Minute erzielen, sondern bereitete auch noch das 2:0 durch Emeghara vor und rettete auf der anderen Seite des Platzes in höchster Not gegen Kolbeinn Sigthórsson, dessen Ball er noch von der Torlinie kratzte.
"Natürlich freue ich mich", sagte Frei. "Wir haben gewonnen, ich habe ein Tor vorbereitet und eins gemacht, das ist einfach wunderbar. Wir können mit einem Lächeln auf den heutigen Abend zurückblicken und wenn wir uns noch nicht direkt qualifiziert haben, holen wir das eben am Wochenende nach. Natürlich haben sie nach dem 0:2 den Druck erhöht, aber wir haben auch versucht, das dritte Tor zu machen, was uns aber nicht gelang. Aber das Ergebnis ist gut." Frei kann auch auf ein positives Omen zurückgreifen: Sein Vater Markus war Trainer der Schweizer Mannschaft, die 2002 in Dänemark die UEFA-U17-Europameisterschaft gewann. "Besser als er kann ich es nicht machen, denn mein Vater hat schließlich den Titel geholt, aber ich denke, wenn ich es ihm nachmache, wäre das nicht so schlecht."