Deutschland triumphiert in Schweden
Dienstag, 9. November 2010
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2009 gewann Deutschland in Schweden erstmals die UEFA-U21-Europameisterschaft mit einem 4:0-Sieg im Finale gegen England. UEFA.com blickt auf ein bemerkenswertes Turnier zurück.
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Vor zwei Jahren gewann Deutschland in Schweden mit einem 4:0-Sieg gegen England erstmals die UEFA-U21-Europameisterschaft. Damit wurde ein denkwürdiges Turnier auf spektakuläre Art und Weise beendet.
Der Erfolg der Deutschen im Jahre 2009 war vor allem einer starken Defensive zu verdanken, in der Torhüter Manuel Neuer sowie die Innenverteidiger Jerome Boateng und Benedikt Höwedes herausragten. Diese gestatteten den gegnerischen Teams nur ein einziges Gegentor im gesamten Turnier, doch im Endspiel gegen England glänzte vor allem Mittelfeldspieler Mesut Özil. Der 20-Jährige erzielte einen Treffer selbst und bereitete zwei vor. Deutschland konnte somit einen Titel-Hattrick feiern, denn zuvor waren schon die deutschen U19- und U17-Teams Europameister geworden.
Während Deutschland mit dem Pokal im Gepäck die Heimreise antrat, hatte auch Gastgeber Schweden allen Grund zum Feiern. Die Skandinavier mussten zwar im Halbfinale die Segel streichen, hatten bis dahin ihre Fans aber mit einer Reihe toller Leistungen begeistert. Herausragend dabei Marcus Berg, der mit sieben Treffern Torschützenkönig des Turniers wurde. Allein im Eröffnungsspiel der Gruppe A schoss er beim 5:1 gegen Belarus die ersten drei Tore.
Im anderen Spiel des Tages trennten sich Serbien und Italien 0:0. Anschließend aber ließen die Italiener in dieser Gruppe nichts mehr anbrennen und schlugen drei Tage später die Gastgeber mit 2:1. Ein 0:0 zwischen Belarus und Serbien bedeutete, dass Schweden und Italien nun nur noch jeweils ein Remis brauchten, um weiterzukommen. Doch darauf ließen sich die beiden Teams nicht ein und gewannen ihre Spiele; Italien mit 2:1 gegen Belarus und Schweden mit 3:1 gegen Serbien.
Deutschland und England setzten sich in der Gruppe B durch. Die Mannschaft von Stuart Pearce kam im Eröffnungsspiel gegen Turnierneuling Finnland zum einem 2:1-Sieg, obwohl Michael Mancienne vorzeitig den Platz verlassen musste. Dann zeigten sie mit einem 2:0 gegen Spanien, dass sie zu den Titelkandidaten gehörten. Deutschland tat sich etwas schwerer, wie das torlose Remis gegen Spanien und das 2:0 gegen Finnland, das erst nach hartem Kampf zustande kam, bewiesen.
So brauchte die Mannschaft von Horst Hrubesch im abschließenden Gruppenspiel gegen England noch einen Punkt, um das Halbfinale zu erreichen. In Halmstad übernahmen sie schnell das Kommando und gingen durch das Tor von Gonzalo Castro in der fünften Minute in Führung. England, das im Vergleich zum Sieg gegen Spanien zehn Änderungen vorgenommen hatte, kam dank des Kopfballtreffers von Jack Rodwell in der 30. Minute noch zu einem Remis. Spanien setzte sich gegen Finnland durch, aber beide Mannschaften schieden aus.
Zur Enttäuschung der heimischen Fans scheiterte Schweden im ersten Halbfinale, wenn auch denkbar knapp. Die Engländer lebten von ihrer Stärke bei Standards, und so führten sie zur Halbzeit nach Treffern von Martin Cranie, Nedum Onuoha und einem Eigentor von Mattias Bjärsmyr schon mit 3:0. Schweden aber kam zurück und erzwang nach Toren von Berg (2) und Ola Toivonen (Freistoß) noch die Verlängerung.
Als Fraizer Campell vom Platz gestellt wurde, schien der Weg frei für die Schweden, die aus der numerischen Überlegenheit allerdings kein Kapital schlagen konnten. England hatte 2007 gegen die Niederlande - ebenfalls im Halbfinale - im Elfmeterschießen verloren, aber diesmal hatten sie ihre Nerven im Griff und erreichten erstmals seit 1984 wieder ein Finale, nachdem Guillermo Molins mit seinem Schuss den Pfosten getroffen hatte.
Im anderen Halbfinale gewann Deutschland gegen Italien mit 1:0. Das Tor erzielte Andreas Beck in der 47. Minute per Distanzschuss. Die Azzurrini dominierten in der ersten Hälfte, und wieder einmal zeichnete sich Neuer aus, der zweimal bei Kopfbällen von Marco Motta rettete. Doch auch diesmal hielt die Abwehr dicht und so bekamm es Deutschland im Endspiel abermals mit England zu tun.
Im Finale in Malmö bewies die Mannschaft von Ex-Stürmer Hrubesch, dass sie durchaus auch offensiv stark ist. Castro brachte sein Team nach 23 Minuten in Führung, ehe Özil drei Minuten nach der Pause mit einem Freistoß aus 35 Metern Torhüter Scott Loach überraschte. Kurz vor Schluss trug sich Sandro Wagner zweimal in die Torschützenliste ein, und Deutschland wurde für eine tolle Leistung bei dieser Europameisterschaft erstmals mit dem lang ersehnten Titel belohnt.