Island genießt "Start einer aufregenden Ära"
Samstag, 6. November 2010
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Die Isländer, die Titelverteidiger Deutschland ausschalten und in der Qualifikation mehr Tore als jede andere Mannschaft erzielen konnten, haben bei ihrer ersten Teilnahme an einer U21-Endrunde "hohe Ziele".
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Eyjólfur Sverrissons Mannschaft aus Island ist 2011 in Dänemark zum ersten Mal überhaupt bei einer UEFA-U21-Europameisterschaft dabei. "Der Start einer aufregenden Ära", beschrieb A-Nationaltrainer Ólafur Jóhannesson das erfolgreiche Abschneiden der U21-Mannschaft. Das könnte durchaus zutreffen, da Island in der Gruppenphase mit 29 Toren die treffsicherste Mannschaft überhaupt war und auf dem Weg zu Platz zwei in Gruppe 5 Titelverteidiger Deutschland ausschalten konnte. Als einer der besten Gruppenzweiten ging es dann in den Play-offs gegen die Schotten, die mit insgesamt 2:4 den Kürzeren zogen und ebenfalls die Offensivkraft Islands zu spüren bekamen.
Sverrissons Ansatz, offensiv agieren zu lassen, zahlte sich definitiv aus: Jóhann Gudmundsson erzielte sechs Treffer, Alfred Finnbogason - Islands Spieler des Jahres - und Gylfi Thór Sigurdsson waren jeweils fünfmal erfolgreich. Viele Akteure, darunter Gudmundsson (AZ Alkmaar), Sigurdsson (TSG 1899 Hoffenheim) und Rúrik Gíslason (Odense BK), spielen im Ausland, und sieben Akteure kamen bereits in der A-Nationalmannschaft zum Einsatz - Island hat jede Menge Erfahrung und will bei der Endrunde im Juni für die nächste große Überraschung sorgen. Sigurdsson meinte: "Wir fahren nicht nach Dänemark, um einfach nur da zu sein; wir haben hohe Ziele."
Obwohl man beide Partien gegen Gruppensieger Tschechische Republik verlor, lief es ansonsten hervorragend für Island. Gegen Nordirland und San Marino gab es jeweils zwei Siege, gegen San Marino konnte man gleich zweimal mit 8:0 triumphieren. Entscheidend waren dann die Partien gegen Deutschland.
Im März 2010 holte Island trotz zweimaligem Rückstand ein 2:2-Remis in Magdeburg. Kapitän Bjarni Vidarsson von KV Mechelen erzielte den zweiten Ausgleich 13 Minuten vor dem Schlusspfiff. Was dann kam, wird die Konkurrenz in Dänemark sicherlich nicht vergessen, denn im Rückspiel fegten die Isländer den Titelverteidiger mit 4:1 vom Platz: Birkir Bjarnason, Sigurdsson, Kolbeinn Sigthórsson und Finnbogason trugen sich in die Torschützenliste ein.
Der letzte Schritt, die beiden Play-off-Duelle gegen Schottland, den Sieger der Gruppe 10, erwies sich dann als durchaus mühsam. Im Hinspiel in Reykjaviks Nationalstadion Laugardalsvöllur gerieten die Gastgeber in Rückstand, ehe Gudmundsson ausglich und Almarr Ormarsson kurz vor Schluss mit einem spektakulären Distanzschuss den Siegtreffer erzielen konnte. Im Rückspiel in Edinburgh waren Torhüter Arnar Darri Pétursson und Verteidiger Andrés Már Jóhannesson die Türme in der Schlacht, ehe Sigurdsson zweimal traf und einen weiteren 2:1-Erfolg sicherstellte.