Zweifache Führung reicht nicht aus

Deutschland erreichte in Magdeburg gegen Island nur ein 2:2-Unentschieden – wohl zu wenig für den Titelverteidiger, um sich für die UEFA-U21-EM 2011 in Dänemark zu qualifizieren. Dabei gab die Elf von Trainer Rainer Adrion zwei Mal eine Führung aus den Händen. Der schnelle Führungstreffer von Timo Gebhart (10.) hatte nur drei Minuten bestand, dann egalisierte Kolbeinn Sigthórsson. Julian Schieber brachte die Heimmannschaft fünf Minuten nach Wiederanpfiff erneut in Front, doch 13 Minuten vor Schluss schlug Kapitän Bjarni Thor Vidarsson zum 2:2 zu.

Angesichts der Tabellensituation – Deutschland ging als Dritter hinter dem verlustpunktfreien Tabellenführer Tschechische Republik und dem Zweiten Island in die Partie – war vor dem Spiel ein Sieg gegen die Isländer als klares Ziel ausgegeben worden. Der Sieger der UEFA-U21-EM von Schweden 2009 legte dann auch gleich fulminant los: André Schürrle hatte nach drei Minuten fast die Riesenchance, verpasste den Ball aber knapp, ehe in der zehnten Minute Gebhart per Kopf nach einer Flanke von Felix Bastians von links zum 1:0 erfolgreich war. Der Jubel der rund 3000 Zuschauer in Magdeburg war kaum verklungen, da profitierte Island von einem Fehler von Holger Badstuber, so dass der zu zögerlich angegriffene Sigthórsson zum 1:1 treffen durfte – sein Schuss landete am rechten Pfosten und fand von dort den Weg ins Tor. Danach war Deutschland zwar bemüht, doch wirklich Zwingendes wollte nicht gelingen, während Island bei Gegenangriffen stets gefährlich blieb. So hatten die Gäste durch Birkir Bjarnason vor dem Halbzeitpfiff noch die beste Chance auf das 2:1.

Die zweite Hälfte begann dann aber für Deutschland nach Maß: Gebhart versuchte sich mit einem Schuss, der von Islands Abwehr geblockt wurde – das allerdings direkt in die Bahn des einschussbereiten Schieber. Der hatte mit einem wuchtigen Linksschuss aus kurzer Distanz dann keine Probleme damit, die DFB-Elf erneut in Führung zu bringen (50.). Nun war es klar das Spiel der Deutschen, die durch Richard Sukuta-Pasu, Sidney Sam und Schieber Chancen auf das 3:1 hatten. Nachdem Holmar Örn Eyjólfsson in der 73. Minute den Ball aus bester Position noch über die Latte geschaufelt hatte, durfte der Gast vier Minuten danach zum zweiten Mal einen Treffer bejubeln: Ein schöner Spielzug endete mit einem Hackentrick von Sigthórsson auf Vidarsson, der aus kurzer Distanz einschoss – erneut stand der Pfosten hierbei Pate. Die Schlussphase brachte dann nichts mehr ein.

Bei noch drei ausstehenden Spielen weist Deutschland weiterhin einen Rückstand von fünf Punkten auf die Isländer auf, die allerdings schon eine Partie mehr absolviert haben. Zwar kann man Island mit einem Sieg dort am 11. August noch aus eigener Kraft überholen, doch die Chancen haben sich durch das Heimremis nicht verbessert.