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U21-EURO 2009: Deutschland feiert Premiere

Deutschland hat sich durch den 4:0-Sieg gegen England zum ersten Mal den Titel bei einer UEFA-U21-Europameisterschaft gesichert und damit für einen glänzenden Abschluss gesorgt.

2009: Deutschland holt am Ende den Titel
2009: Deutschland holt am Ende den Titel ©UEFA.com

Deutschland - England 4:0
(Castro 23., Özil 48., Wagner 79., 84.)
Neues Malmö-Stadion, Malmö

Deutschland hat sich durch den 4:0-Sieg gegen England zum ersten Mal den Titel bei einer UEFA-U21-Europameisterschaft gesichert und damit für den glänzenden Abschluss eines tollen Turniers gesorgt.

Der Erfolg der DFB-Auswahl war vor allem einer starken Defensive zu verdanken, angeführt von einem überragenden Torhüter Manuel Neuer und den beiden Innenverteidigern Jerome Boateng und Benedikt Höwedes. Während der ganzen Endrunde ließ Deutschland lediglich einen Gegentreffer zu. Im Finale war es dann aber vor allem Mittelfeldspieler Mesut Özil, der England zur Verzweiflung brachte. Der 20-Jährige erzielte einen Treffer selbst und bereitete zwei weitere Tore vor. Damit hatte Deutschland den Titel-Hattrick perfekt gemacht, in den elf Monaten zuvor gewannen die DFB-Junioren auch die U19- und U17-Endrunde.

Deutschland holte zwar am Ende den Titel, doch auch Schweden durfte zufrieden sein. Der Gastgeber scheiterte erst im Halbfinale, nach zuvor teilweise fantastischen Leistungen, die eine ganze Nation begeisterten. Marcus Berg war einer der großen Stars, mit sieben Toren stellte er einen neuen Turnier-Rekord auf. Alleine beim 5:1-Sieg gegen Belarus zum Auftakt der Gruppe A markierte er drei Treffer. In der anderen Partie an diesem Tag trennte sich Serbien mit einem torlosen Remis von den Italienern, die drei Tage später mit 2:1 gegen Schweden gewannen. Durch das 0:0 zwischen Belarus und Serbien benötigten Italien und Schweden am letzten Spieltag der Vorrunde nur noch einen Punkt, um ins Halbfinale einzuziehen - beide feierten jedoch einen Sieg. Italien schlug Belarus mit 2:1 und holte sich damit den Gruppensieg, beim 3:1-Erfolg der Schweden über Serbien traf Berg zweimal.

Deutschland und England belegten die ersten beiden Plätze in der Gruppe B. Die Truppe von Stuart Pearce siegte am Anfang mit 2:1 gegen Debütant Finnland, obwohl Michael Mancienne vom Platz gestellt worden war. Anschließend folgte ein 2:0-Erfolg über Spanien, damit übernahmen die Engländer die Tabellenführung. Deutschland startete mit einem torlosen Remis gegen Spanien und einem 2:0-Sieg gegen Finnland, der wenig glanzvoll war. Zu diesem Zeitpunkt sah es nicht gerade nach einem Titelgewinn der DFB-Auswahl aus. Gegen England musste die Mannschaft von Horst Hrubesch nur noch einen Punkt holen und ging durch Gonzalo Castro bereits in der fünften Minute in Führung. England hatte gegenüber dem Sieg gegen Spanien zehn Veränderungen vorgenommen, durch das Kopfballtor von Jack Rodwell in der 30. Minute reichte es immerhin noch zum Remis. Spanien gewann währenddessen gegen Finnland, dennoch mussten beide Teams die Heimreise antreten.

Im ersten Halbfinale schien England schon früh auf der Siegerstraße zu sein, Martin Cranie, Nedum Onuoha und ein Eigentor von Mattias Bjärsmyr sorgten für eine deutliche 3:0-Pausenführung gegen Schweden. Die Gastgeber kamen jedoch noch einmal zurück und durch zwei Treffer von Berg sowie einem Tor von Ola Toivonen zum Ausgleich, damit ging die Partie in die Verlängerung. Nach dem Platzverweis von Fraizer Campell schienen die Schweden die besseren Karten zu haben, doch sie konnten die numerische Überlegenheit nicht nutzen. 2007 hatten die Engländer im Halbfinale noch im Elfmeterschießen gegen die Niederlande verloren, doch diesmal hatten sie ihre Nerven besser im Griff und zogen zum ersten Mal seit 1984 ins Finale ein, weil Guillermo Molins nur den Pfosten traf.

England bekam es im Endspiel mit den Deutschen zu tun, die im Halbfinale mit 1:0 gegen Italien gewannen. Andreas Beck machte nach 47 Minuten mit einem Fernschuss das goldene Tor, Neuer zeigte einige fantastische Paraden. Die Azzurrini dominierten die erste Halbzeit, dabei rettete Neuer zweimal gegen Marco Motta. Am Ende blieb die Truppe von Horst Hrubesch wieder ohne Gegentor. Im Finale in Malmö zeigten die Deutschen ihre Konter-Qualitäten. Nach 23 Minuten besorgte Castro das 1:0, ehe Özil drei Minuten nach dem Seitenwechsel mit einem Freistoß aus 35 Metern das 2:0 markierte, dabei machte Englands Torhüter Scott Loach keine besonders gute Figur. In der Schlussphase krönte Sandro Wagner mit einem Doppelpack die beeindruckende Leistung der Deutschen, die damit endlich den EM-Titel geholt haben, der ihnen überraschenderweise so lange verwehrt geblieben war.