Verlorenes Finale treibt Cranie an
Montag, 29. Juni 2009
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Martin Cranie gehört in der englischen U21-Nationalmannschaft zu den heimlichen Helden. Nach der Erfahrung eines verlorenen EM-Endspiels soll es heute Abend unbedingt klappen.
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Martin Cranie gehört in der Mannschaft von Stuart Pearce zu den heimlichen Helden. Auch wenn er nicht so im Rampenlicht steht wie andere, kann er immerhin auf die Erfahrung eines EM-Endspiels verweisen.
Langes Warten
Der Rechtsverteidiger von Portsmouth FC führte die Engländer als Kapitän ins Finale der UEFA-U19-Europameisterschaft 2005 gegen Frankreich. Bei der 1:3-Niederlage damals waren auch seine jetzigen U21-Mitspieler Mark Noble und Andrew Taylor dabei. Die Niederlage von 2005 bedeutet auch, dass England in Juniorenturnieren seit 1993 keinen Titel mehr holen konnte. Damals hatte der mittlerweile 34-jährige Darren Caskey England mit Spielern wie Paul Scholes, Gary Neville, Sol Campbell und Robbie Fowler zum U18-Titel geführt.
Großes Spiel
"Als ich bei der U17 war, verloren wir das Halbfinale 2003 und dann auch noch das Endspiel mit der U19, von daher wird es dieses Jahr hoffentlich klappen", sagte Cranie mit Blick auf das Endspiel heute Abend gegen Deutschland. "Das U19-Finale war das größte Spiel, das ich bisher gemacht habe, vielleicht zusammen mit meinem Debüt für Southampton. Aber das anstehende Finale wird alles toppen."
Verrücktes Halbfinale
Wie eng Höhen und Tiefen im Fußball oft nebeneinander liegen, durfte Cranie am letzten Freitag wieder einmal hautnah erleben. Zunächst brachte er England in der ersten Minute in Führung, zur Pause lag seine Mannschaft bereits 3:0 vorne. Am Ende kassierten die Engländer noch drei Gegentreffer und mussten deshalb in die Verlängerung. Letztendlich schaffte es England über das Elfmeterschießen doch noch ins Finale. "Wir haben es uns natürlich selbst schwer gemacht", sagte der 22-Jährige. "Weil wir so hoch führten, warnte uns der Trainer davor, weniger Gas zu geben, aber ich denke, dass wir uns ein bisschen darauf ausgeruht haben und dafür bestraft wurden. Aber wir haben die letzten zwei Jahre ständig Elfmeter geübt, das hat sich ganz offensichtlich ausgezahlt."
Nummer acht auf der Liste
Der Verteidiger verriet auch, dass er auf der Elfmeterliste von Trainer Pearce als achter Schütze an der Reihe gewesen wäre und er "sehr nervös war", als bereits der sechste Strafstoß anstand. Mit Vergnügen erinnert er sich dagegen an das 1:0, sein erstes Tor in einem Pflichtspiel, seit er 2003 gegen die tschechische U17 getroffen hatte. "Ich erinnere mich noch gut daran, weil es mein erstes Spiel für England war", sagte er. "Ich schieße nicht so viele Tore, deshalb war es toll für mich, einen Treffer zu markieren."
Endlich gewinnen
Vor allem nach der Erfahrung von 2005 will Cranie in Malmö nun unbedingt den Titel holen. "Wir müssen das Spiel wie jedes andere angehen, nur dieses Mal ohne nachzulassen", ergänzte er. "Es würde mir alles bedeuten, den Titel zu holen, es wäre der Höhepunkt meiner Karriere. Ich habe eigentlich nie eine Medaille gewonnen, würde uns das also gelingen, wäre das sensationell."