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England gewinnt Halbfinalkrimi

England - Schweden 3:3 (n.V., England siegt 5:4 n.E.)
England verspielte gegen furiose Gastgeber eine 3:0-Führung, setzte sich aber dann im dramatischen Elfmeterschießen durch.

England gewinnt Halbfinalkrimi
England gewinnt Halbfinalkrimi ©UEFA.com

England hat erstmals seit 1984 das Endspiel der UEFA-U21-Europameisterschaft erreicht. Die Briten setzten sich in einem hochdramatischen Halbfinale im Elfmeterschießen gegen Schweden durch. Nach 120 Minuten stand es 3:3, nachdem die Schweden einen 0:3-Rückstand wettmachen konnten, doch am Ende triumphierten in Göteborg die nervenstärkeren Engländer.

Gefährliche Standardsituationen
Beide Mannschaften konnten bislang in ihren Halbfinalspielen wenig Erfolge vorweisen, die Engländer hatten fünf ihrer sieben Halbfinalauftritte verloren, die Schweden waren in drei Versuchen in der Vorschlussrunde zweimal gescheitert. Die Engländer hatten den wesentlich besseren Start und erzielten drei Tore nach Eckbällen durch Martin Cranie, Nedum Onuoha und ein Eigentor von Mattias Bjärsmyr. Als keiner mehr einen Pfifferling auf die Gastgeber gesetzt hätte, weckte Marcus Berg mit seinem Treffer zum 1:3 in der 68. Minute nochmals die Lebensgeister der Schweden. Ola Toivonen gelang das 2:3, ehe erneut Berg neun Minuten vor dem Ende mit einem Traumtor das 3:3 schoss und somit eine Verlängerung erzwang. In der ersten Hälfte der Verlängerung kassierte Englands Einwechselspieler Fraizer Campbell eine Rote Karte und der überragende Berg traf kurz vor dem Ende der Verlängerung nur die Latte des englischen Tores. Im fälligen Elfmeterschießen wurde es sogar noch dramatischer, am Ende setzte Schwedens Guillermo Molins den sechsten Elfmeter der Skandinavier nur an den Pfosten und bescherte den Engländern so die Fahrkarte ins Finale.

Blitzstart
Schon vor dem Spiel wusste man um die Schwächen der Schweden bei Standardsituationen und in der Tat dauerte es ganze 60 Sekunden, ehe England nach einer Ecke von James Milner durch Cranie zum 1:0 kam. Die schwedischen Fans, die Trikots mit den Namen ihrer Idole Larsson, Ljungberg und Ibrahimović trugen, erfreuten sich aber anschließend an den Darbietungen der nächsten Generation potenzieller Stars. So zwang Toivonen Englands Torhüter Joe Hart mit einem raffinierten Freistoß zu einer Glanzparade.

Onuoha trifft
Berg, der Toptorschütze des Turniers, ließ dann nach einer Flanke von Rasmus Elm seinen Torinstinkt vermissen und köpfte freistehend über das englische Tor. Doch als die Schweden immer stärker wurden, schlugen die Briten in der 27. Minute erneut zu. Wieder nach einer Ecke von Milner war es diesmal Onuoha, der den Ball aus wenigen Metern über die Linie stocherte. Sieben Minuten vor der Pause bekamen die Engländer dann ihren vierten Eckball zugesprochen und erzielten im Anschluss daran ihr drittes Tor. Zunächst boxte Johan Dahlin den Ball scheinbar aus der Gefahrenzone, doch Theo Walcott flankte erneut in den Strafraum und über Lee Cattermole gelangte das Leder zum unglücklichen Bjärsmyr, der unhaltbar für seinen Torhüter abfälschte.

Grandiose Aufholjagd
Cattermole hätte fast noch ein viertes Tor für die Engländer erzielt, dann klärte Molins einen Cranie-Kopfball nach einer weiteren Milner-Ecke auf der Linie. Der zur Pause eingewechselte Molins war es dann auch, der in der 68. Minute mustergültig auf Berg flankte und der ließ die Schweden mit seinem Tor wieder hoffen. 15 Minuten vor dem Schlusspfiff riss Toivonen mit einem wunderbaren Freistoßtor die Fans im Gamla Ullevi endgültig von den Sitzen. Dann wurde eine weitere Maßflanke von Molins von Robin Söder auf Berg zurückgelegt und der wuchtete den Ball unter die Querlatte. Mikael Lustig hätte sogar eine Verlängerung verhindern können, doch der Schwede köpfte in der Nachspielzeit völlig freistehend über das Tor.

Drama pur
In der Verlängerung hatten beide Teams ihre Chancen. Bei den Engländern flog Campbell vom Platz und Berg traf mit einem Kopfball nach Flanke von Gustav Svensson nur die Latte. Während Hart da noch viel Glück hatte, rettete der englische Keeper sein Team dann mit einer Glanzparade gegen Harbuzi ins Elfmeterschießen. Dort scheiterten dann ausgerechnet die beiden Besten, Milner und Berg, mit den jeweils ersten Strafstößen ihrer Mannschaft. Danach gab sich aber kein Team mehr eine Blöße, bis Molins' Schuss - der zwölfte Elfmeter der Partie - von Hart an den Pfosten gelenkt wurde. Doch eine bittere Pille müssen die Engländer bei allem Jubel verdauen, denn Campbell, Gabriel Agbonlahor und Hart – der nach dem entscheidenden Elfmeter verwarnt wurde - werden am Montag im Finale in Malmö gesperrt fehlen.