Deutschland als Schicksalsgegner
Freitag, 26. Juni 2009
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Italiens Mittelfeldspieler Daniele Dessena findet, dass das Halbfinale gegen Deutschland ein Wink des Schicksals ist und will im Falle eines Tores an den verletzten Paolo De Ceglie denken.
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Italiens Mittelfeldspieler Daniele Dessena ist für seinen ausgefallenen Torjubel bekannt. Sollte er heute gegen Deutschland im Halbfinale der UEFA-U21-Europameisterschaft treffen, hat er sich einen ganz besonderen Torjubel für seinen verletzten Kollegen Paolo De Ceglie ausgedacht.
Gedanken bei De Ceglie
De Ceglie musste am Mittwoch aus dem Lager der Italiener abreisen, weil er sich beim 2:1-Sieg gegen Belarus am Dienstag am linken Knöchel verletzt hatte. Dessena, der schon einmal beim Torjubel seinen Schuh auszog und ihn als Handy "benutzte", wird wohl an dessen Stelle gegen Deutschland spielen und dabei seinen unglücklichen Mitspieler nicht vergessen. "Ich plane meinen Jubel nicht, sondern mache normalerweise, was mir gerade einfällt, aber ich denke, dass die ganze Mannschaft sich etwas für Paolo ausdenkt, falls wir ein Tor machen", sagte er. Da auch Claudio Marchisio wegen einer Sperre ausfällt, wird wohl der Neuzugang von UC Sampdoria von den Umstellungen von Trainer Pierluigi Casiraghi profitieren. "Ich weiß nicht, ob ich spiele, aber wenn Casiraghi fragt, stehe ich bereit. Aber es gibt viele Spieler, die hoffen, dass sie in der Startelf stehen werden. Wer auch immer spielen wird, wird alles geben, um der Mannschaft ins Finale zu verhelfen."
Kein Wunschgegner
Dessena, der vor dem Deutschland-Spiel zusammen mit seinem Trainer bei der Pressekonferenz war, musste schmunzeln, als Casiraghi sagte, der Verteidiger wäre auch glücklich, wenn man ihn ins Tor stellen würde, Hauptsache, er spiele. "Ich kann mich an viele Rollen anpassen, ich kann als Einwechselspieler reinkommen, das ist kein Problem für mich", sagte der 22-Jährige. "Ich habe auch ein paar Tore geschossen. Manche sagen, dass sie nicht so spektakulär waren, aber für mich sind alle Tore schön. Ich werde versuchen, auch gegen Deutschland zu treffen." Einen Wunschgegner im möglichen Finale, also England oder Schweden, hat er nicht: "Es ist mir wirklich egal, aber im Finale zu spielen, wäre eine tolle Sache, nach zwei Jahren harter Arbeit. Aber wir müssen uns auf Deutschland konzentrieren. Wir haben hart hierfür gearbeitet und wollen Italien zur besten Mannschaft Europas machen."
Viel Selbstvertrauen
Vor dem Spiel in Helsingborg sagte er: "Deutschland hat starke Spieler in der Offensive und weiter hinten resolute Verteidiger. Sie machen die Räume eng und sind nach Kontern gefährlich. Sie sind gut organisiert und sind immer dann zur Stelle, wenn es darauf ankommt, aber unser Selbstvertrauen hat sich mit unseren zwei Siegen [gegen Schweden und Belarus] enorm gesteigert. Wir wollen unbedingt versuchen, zu zeigen, wie gut diese Mannschaft ist." Die italienische A-Nationalmannschaft fuhr einige ihrer größten Erfolge gegen Deutschland ein und Dessena hofft, ein weiteres Kapitel mit der U21 dranhängen zu können. "Ich habe darüber mit Sebastian [Giovinco] gesprochen. Wir denken, dass es Schicksal ist, dass wir gegen Deutschland spielen, wie Italien bei der Weltmeisterschaft 2006. Wir haben den Sieg noch vor Augen, aber dieses Mal schauen wir nicht am Fernseher zu - sondern wir sind die Hauptdarsteller und wir wollen das Endspiel genauso erreichen."