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U21-EURO 2007: Mit De Haan kommt der Erfolg

Die Niederlande verteidigten den Titel im eigenen Land.

©Getty Images

Niederlande - Serbien 4:1
(17. Bakkal, 60. Babel, 67. Rigters, 87. Bruins; 79. Mrdja)
Euroborg, Groningen

Zwölf Monate nach dem ersten Gewinn der UEFA-U21-Europameisterschaft hat die Niederlande den Titel mit einem 4:1-Sieg im Finale über Serbien eindrucksvoll verteidigt.

Held De Haan
Die Niederlage fiel für die Serben, die bei dem Turnier knapp ein Jahr nach ihrer Aufnahme als vollwertiges UEFA-Mitglied durchaus zu überzeugen wussten, etwas zu hoch aus. Wie 2006 in Porto im Endspiel gegen die Ukraine sollte es aber der Abend der Niederländer sein. Besonders gefeiert wurde Trainer Foppe de Haan, dessen Name beim Schlusspfiff durch das ausverkaufte Euroborg-Stadion in Groningen hallte. Vor De Haans Amtsantritt 2004 hatte die Niederlande kein UEFA-Juniorenturnier und auch noch keine U21-Endrunde gewonnen. Nun könnte es zur Gewohnheit werden.

Drenthe trumpft auf
Die jungen Oranje-Kicker starteten ins Turnier mit einem 1:0-Sieg im Abe-Lenstra-Stadion von Heerenveen gegen Israel. Bei dem Klub dieser Stadt konnte sich De Haan zum ersten Mal einen Namen als Trainer machen. Nur zwei Spieler, die in der Startformation des letztjährigen Endspiels standen, waren auch hier in der Mannschaft. Die heimischen Fans fanden aber schnell ein neues Idol. Royston Drenthe drückte dem Spiel mit seinen schnellen Flankenläufen über die linke Seite seinen Stempel auf. Nach seinem Pass erzielte Hedwiges Maduro schon nach zehn Minuten das einzige Tor des Spiels. Auch beim anschließenden 2:1 über Portugal drei Tage später waren seine zündenden Ideen ausschlaggebend. Damit standen die Gastgeber schon als Gruppensieger und Halbfinalist fest und konnten darüber hinaus auch schon die damit verbundene Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 in Peking feiern.

Serbien marschiert
Als Zweitplatzierte dieser Gruppe erreichten auch die Belgier das Halbfinale. Nach einem Remis gegen Portugal und einem Sieg über Israel reichte den jungen Roten Teufeln ein abschließendes 2:2 gegen die Niederlande in Heerenveen, bei dem beide Teams attraktiven Fußball spielten. Belgiens Trainer Jean-François De Sart sagte, seine Mannschaft "hat gerade Geschichte im belgischen Sport geschrieben". Tausende Belgier strömten zum Halbfinal-Spiel ihres Teams gegen Serbien über die Grenze, um es zu unterstützen. Zu den erhofften Feierlichkeiten kam es allerdings nicht, nachdem Aleksandar Kolarov und Dragan Mrdja die Serben ins Endspiel geschossen hatten. Miroslav Djukićs Mannschaft hatte schon in der Vorrunde mit 1:0-Erfolgen über Italien und die Tschechische Republik für Aufsehen gesorgt und sich Platz in eins in ihrer Gruppe vor England gesichert, auch wenn die Serben den direkten Vergleich im letzten Spiel der Gruppe B verloren.

Elfmeterkrimi mit Überlänge

Nach einem torlosen Remis gegen die Tschechen verhalf Leroy Lita den Engländern mit seinem Tor zu einem hoch verdienten Punkt beim 2:2 gegen Italien. Auch gegen Serbien und die Niederlande im Halbfinale trug er sich in die Torschützenliste ein. Gegen die Gastgeber schien es zunächst, als ob Litas Treffer in der ersten Halbzeit zum Sieg reichen würde. Doch dann sorgte Maceo Rigters mit einem Fallrückzieher in der Nachspielzeit doch noch für den viel umjubelten Ausgleich für Oranje. Das Spiel wurde schließlich in einem denkwürdigen Elfmeterschießen entschieden, das die Niederländer mit sage und schreibe 13:12 gewannen. Insgesamt mussten 32 Elfmeter geschossen werden, um einen Sieger zu ermitteln. Am Ende wurde sowohl ein Torrekord für Partien bei UEFA-Wettbewerben als auch für Elfmeterschießen aufgestellt. Die Gastgeber und Titelverteidiger hatten das Spiel erst knapp drei Stunden nach dem Anpfiff für sich entscheiden können, als der Heerenveener Lokalmatador Gianni Zuiverloon mit dem letzten Schuss Scott Carson verlud.

"Sehr glücklich"
Am folgenden Abend stand schon wieder ein Elfmeterschießen an. In Arnhem gewann Italien das Nervenspiel gegen die Portugiesen in der Play-off-Partie um den vierten und letzten europäischen Startplatz bei den Olympischen Spielen. Zuvor hatte es 0:0 gestanden. Die Aufmerksamkeit in den Niederlanden galt da jedoch schon dem Endspiel. Im Verlauf des Turniers kamen über 200.000 Zuschauer zu den Spielen; ein neuer Rekord in dieser Altersklasse. Zu den Partien der Niederlande strömten im Durchschnitt 22.000 Besucher. Sie verwandelten jedes Mal die Stadienin ein Meer aus Orange. Das Endspiel machte da keine Ausnahme. Otman Bakkal, Ryan Babel, Maceo Rigters (Torschützenkönig der Endrunde mit vier Treffern) und Luigi Bruins sorgten für den 4:1-Sieg. "Diesen Pokal zweimal hintereinander zu gewinnen, ist bemerkenswert", sagte De Haan danach. "Ich bin stolz auf die Jungs. Wir hatten ein neues, junges Team. Das machte die Sache nicht leichter. Ich bin sehr glücklich."