Alte Bekannte im Endspiel
Samstag, 3. Juni 2006
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Die Ukraine hofft im Endspiel der UEFA-U21-Europameisterschaft gegen die Niederlande erneut auf einen Sieg.
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Die Ukraine hofft im Endspiel der UEFA-U21-Europameisterschaft gegen die Niederlande im Estádio do Bessa Século XXI auf eine Wiederholung des Resultats vom 24. Mai, als man den gleichen Gegner zum Auftakt der Gruppenspiele mit 2:1 bezwingen konnte. Es könnte also durchaus Parallelen zur UEFA EURO 2004™ in Portugal geben, als der krasse Außenseiter Griechenland im ersten Gruppenspiel die Portugiesen mit 1:0 besiegte und dieses Kunststück im Finale wiederholte. Doch auch die Niederländer können mit einem Blick auf die Geschichte Hoffnung schöpfen.
• Durch Tore von Artem Milevskiy und Ruslan Fomin gewann die Ukraine ihr allererstes Spiel bei einer Endrunde der UEFA-U21-Europameisterschaft mit 2:1, Gijs Luirink konnte in der Nachspielzeit für die Niederländer nur noch verkürzen. Für die Ukrainer folgte eine 0:1-Niederlage gegen Titelverteidiger Italien, das Halbfinale erreichte man schließlich durch einen 2:1-Erfolg gegen Dänemark. Dort bekam man es dann mit Serbien und Montenegro, 2004 immerhin im Endspiel, zu tun, und siegte letztendlich mit 5:4 nach Elfmeterschießen, nachdem die 120 Minuten zuvor kein Tor gefallen war.
• Jede Menge Tore fielen dagegen im Halbfinale der Niederländer. Foppe de Haans Mannschaft setzte sich dank eines Tores von Nicky Hofs in der Verlängerung mit 3:2 gegen die hoch gewetteten Franzosen durch. Die Niederländer hatten sich nach der Auftaktpleite gegen die Ukraine von Spiel zu Spiel gesteigert, zunächst hatte es gegen Dänemark ein Remis gegeben, dann schoss Daniël de Ridder mit seinem späten Tor gegen Italien den Titelverteidiger raus und die Niederländer ins Halbfinale.
• Das erste Spiel zwischen der Ukraine und den Niederländern im Estádio Municipal in Agueda – das Eröffnungsspiel der Gruppe B in der Endrunde - war die erste Begegnung dieser beiden Länder auf Juniorenebene. Überhaupt haben sich die Wege beider Nationen nur ausgesprochen selten gekreuzt, seit die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion feiern konnte.
• Weder in der U17 noch der U19 sind beide Teams bislang in einem Pflichtspiel aufeinander getroffen, die A-Nationalmannschaft der Niederländer hat es in drei wichtigen Europameisterschafts-Duellen der 80er und 90er Jahre mit der Sowjetunion zu tun bekommen. 1988 bei der EM-Endrunde in Deutschland trafen beide Länder in der Gruppe B aufeinander, in der damaligen UdSSR-Mannschaft spielte auch der heutige U21-Coach der Ukraine, Olexiy Mykhaylychenko. Beim 1:0-Sieg im Müngersdorfer Stadion in Köln erzielte Vassili Rats das Tor des Tages für die Osteuropäer.
• Das letzte Wort bei diesem Turnier hatten allerdings die Niederländer, die im Endspiel im Münchner Olympiastadion erfolgreich Revanche nahmen. Vor 62.770 Zuschauern köpfte Kapitän Ruud Gullit die Oranjes in der 32. Minute in Führung, endgültig alles klar machte dann in der 54. Minute Marco van Basten mit einem Traumvolley aus spitzem Winkel. Für die Niederländer war dies der bislang einzige große Titel bei einer Endrunde.
• Vier Jahre später trafen beide Länder bei der EURO '92 in der Gruppenphase erneut aufeinander, aus der UdSSR war mittlerweile die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUS geworden. In Göteborg gab es damals ein torloses Remis, die GUS schied nach der Vorrunde aus, die Niederländer verloren im Halbfinale gegen den späteren Europameister Dänemark nach Elfmeterschießen, nach 120 Minuten hatte es 2:2 geheißen.
• Martin Hansson aus Schweden ist der Schiedsrichter des U21-Endspiels. Hansson wurde damit für seine guten Leistungen in den Spielen zwischen Portugal und Serbien und Montenegro sowie zwischen den Niederlanden und Italien belohnt. Der 35-Jährige wird assistiert von seinem Landsmann Frederik Nilsson und vom Engländer Roger East. Mit Howard Webb fungiert ein weiterer Engländer als Vierter Unparteiischer.