U21-EURO 2006: Huntelaar führt Jong Oranje zum Titel
Donnerstag, 1. Juni 2006
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Die Niederlande holten 2006 erstmals den Titel bei einer UEFA-U21-Europameisterschaft.
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Niederlande - Ukraine 3:0
(11., 43. Huntelaar, 90. Hofs)
Bessa XXI, Porto
Die Niederlande wurden in Portugal unter der Leitung von Trainer Foppe de Haan zum ersten Mal U21-Europameister. Die jungen Oranjes begannen und beendeten ihr Turnier gegen die Ukraine, nachdem sie nach einer überraschenden Auftaktniederlage gegen Trainer Olexiy Mykhaylychenkos Mannschaft das Finale klar mit 3:0 gewannen.
Das Turnier war von vielen Überraschungen geprägt. Gastgeber Portugal, Titelverteidiger Italien und die Mannschaft aus Deutschland, von der viel erwartet wurde, schieden alle schon in der Gruppenphase aus, während die Ukraine bei ihrer ersten Teilnahme gleich weiter kam. Sie wirkten auch keineswegs wie Grünschnäbel, als sie die Niederländer bei ihrem ersten Auftritt in der Gruppe B in Agueda vorführten. Artem Milevskiys frech verwandelter Strafstoß-Lupfer war der Grundstein für einen 2:1-Erfolg und, obwohl sie ihr nächstes Spiel gegen Italien mit 0:1 verloren, sicherte der Siegtreffer von Milevskiy gegen Dänemark den Ukrainern den Gruppensieg und einen Platz im Halbfinale.
Während Milevskiy der Star im Angriff der Ukraine war, stellte der robuste Dmytro Chygrynskiy in der Abwehr den Fels in der Brandung dar. Im Halbfinale gegen Serbien-Montenegro, auch dies eine Sensationsmannschaft, spielte er überragend. Die Mannschaft von Trainer Dragomir Okuka schien nach einer 0:2-Niederlage im letzten Spiel der Gruppe A gegen Frankreich schon ausgeschieden. Sie trotteten in Prag bereits mit hängenden Köpfen vom Platz, doch ein später Sieg von Portugal gegen Deutschland sicherte Serbien-Montenegro das Weiterkommen an Stelle der deutschen Mannschaft. "Gott hat uns eine zweite Chance gegeben", sagte Torwart Vladimir Stojković auf uefa.com. Aber Serbien-Montenegro konnte sie nicht nutzen. Nach torlosen 90 Minuten im Halbfinale in Aveiro fielen auch in der Verlängerung keine Tore und so kam es zum Elfmeterschießen, bei dem Milan Purović verschoss und so die Ukraine ins Finale hievte.
Im anderen Halbfinale gab es auch ein Drama, als die Niederländer in der Verlängerung gegen Frankreich gewannen. Nach der Niederlage gegen die Ukraine trat die Mannschaft von Trainer De Haan bei einem 1:1 gegen Dänemark lustlos auf, und gewannen im letzten Spiel der Gruppe B gegen Italien aber mit 1:0. Ersatzspieler Daniël de Ridder traf mit seiner ersten Ballberührung und sicherte somit den zweiten Platz hinter der Ukraine. Doch die Wiederauferstehung der "Jong Oranje" setzte sich nur drei Tage später gegen Frankreich fort.
Die Mannschaft von René Girard stürmte ohne Gegentreffer in den Spielen gegen Portugal, Deutschland und Serbien-Montenegro durch die Gruppe A, bevor ein Treffer von Nicky Hofs in Prag sie aus der Bahn warf. Klaas Jan Huntelaar erhöhte durch ein schönes Tor auf 2:0 für die Niederländer, bevor Frankreich in der zweiten Halbzeit eine Aufholjagd startete und mit zwei Toren noch die Verlängerung erreichte. Die Niederlande gewannen schließlich durch einen Treffer von Hofs 13 Minuten vor dem Ende.
Huntelaar krönte sich zum Spieler des Turniers, als er im Finale im Estádio do Bessa Século XXI in Porto gleich zwei Mal traf. Im ersten Aufeinandertreffen hatten die Niederländer noch enttäuscht, doch als es darauf ankam, ließen sie den Ball perfekt laufen. Hofs traf in der Nachspielzeit auch noch und sorgte somit für ein klares Ergebnis, das nicht der tapferen Leistung der Ukraine gerecht wurde. "Es was eine super Erfahrung", sagte Huntelaar. "Wir sind im Turnier nach einem schlechten Beginn zu einer Mannschaft zusammen gewachsen. Das war ein Klasse-Gefühl."