Milevskiy schockt die Niederlande
Mittwoch, 24. Mai 2006
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Ukraine - Niederlande 2:1
Der überragende Artem Milevskiy führte die Ukraine mit einem Tor und einer Vorlage zu einem überraschenden Erfolg.
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Artem Milevskiy und Ruslan Fomin bescherten mit ihren Toren der Ukraine bei ihrem Debüt in einer Endrunde der UEFA-U21-Europameisterschaft gleich einen Sieg.
Furioses Finale
Der niederländische Trainer Foppe De Haan hatte schon vor dem Spiel Milevskiy als gefährlichsten Spieler der Ukraine ausgemacht und nach dem Spiel der Gruppe B in Agueda dürfte er sich in seiner bösen Vorahnung bestätigt gefühlt haben. Die Nummer 10 krönte seine beeindruckende Vorstellung in der 39. Minute mit dem 1:0. Nachdem er im Strafraum gefoult worden war, schnappte sich Milevskiy den Ball und schob in ganz lässig in die Mitte des Tores, nachdem der niederländische Torhüter Kenneth Vermeer in seinem ersten U21-Länderspiel zur linken Seite abgetaucht war. Milevskiy legte das Leder dann zu Beginn der zweiten Hälfte perfekt auf Fomin auf, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, auf 2:0 zu vollstrecken. Trotz einer furiosen Schlussphase der Niederländer konnten die Ukrainer ihren Sieg über die Zeit retten.
Huntelaar enttäuscht
Milevskiy, der Stürmer des FC Dynamo Kyiv, dessen Tor in den Play-offs sein Land überhaupt erst zur Endrunde gebracht hatte, wird nach diesem Turnier in Portugal direkt zur A-Nationalmannschaft nach Deutschland fliegen, um dort an der FIFA-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Davon träumte auch der Niederländer Klaas Jan Huntelaar, der trotz einer grandiosen Saison für den AFC Ajax überraschenderweise nicht nominiert wurde. Dieser Schock schien Huntelaar noch in den Knochen zu stecken, konnte er sich doch kaum einmal gegen die starke Innenverteidigung der Ukrainer durchsetzen. Dmytro Chygrynskiy, der ebenfalls für die WM nominiert wurde, und Olexandr Yatsenko waren stets Herr der Lage.
Erste Chance
Die erste Chance des Spiels konnten die Zuschauer nach zwölf Minuten begutachten. Huntelaar deckte den Ball geschickt ab und legte auf Daniël de Ridder auf, doch dessen Schuss brachte Torhüter Andriy Pyatov nicht in Verlegenheit. Die Niederländer hatten zu Beginn mehr vom Spiel, kurz darauf kam Huntelaar zum Schuss, verfehlte das Tor der Ukraine aber deutlich. In der 17. Minute wurde auf der Gegenseite ein Freistoß von Adrian Pukanych von Fomin herrlich weitergelenkt, aber Taras Mikhalik vergab die sich daraus ergebende Möglichkeit.
Erstes Tor
Pukanych sorgte mit seinen Standartsituationen immer wieder für Gefahr vor dem Kasten der Niederländer. In der 22. Minute versuchte er sein Glück aus der Distanz. Auch wenn er das Ziel verfehlte, wirkte dieser Schuss wie ein Wecksignal für die zahlreichen ukrainischen Fans. Nach einer weiteren Standartsituation fiel dann auch die Führung der Ost-Europäer. Pukanychs Freistoß von der rechten Seite fand Milevskiy, der - nachdem er von Torhüter Vermeer zu Fall gebracht worden war - per Strafstoß zum 1:0 einschob. Gegen Ende dieser Halbzeit köpfte Ron Vlaar noch eine Flanke von Urby Emanuelson über das Tor.
Missglückte Abseitsfalle
Nach der Pause setzten die Niederländer zu einem wahren Sturmlauf an, wurden aber kalt erwischt. Nach einem Freistoß tricksten Milevskiy und Fomin die Abseitsfalle aus und tauchten ganz alleine vor dem Tor der Niederländer auf. Diesmal bediente der Torschütze zum 1:0 seinen Sturmkollegen und der traf zum 2:0. Kurz danach hatte Huntelaar mit einem Fallrückzieher Pech, eher Unvermögen war dagegen in der 65. Minute im Spiel, als Gijs Luirink einen Kopfball aus kürzester Distanz neben den Pfosten setzte.
Anschlusstreffer
Der Kader der Ukraine scheint so stark zu sein, dass Trainer Olexiy Mykahylychenko den so wichtigen Mittelfeldspieler Olexandr Aliyev für fast die gesamte Partie auf der Bank lassen konnte, hier scheint sich ein Geheimfavorit auf den Titel vorgestellt zu haben. Luirink hatte dann zwar das letzte Wort, als er in der Nachspielzeit per Kopfball noch den Anschlusstreffer erzielen konnte, doch der kam zu spät für eine Wende. Die Ukraine trifft am Freitag im selben Stadion auf Top-Favorit Italien, die Niederländer müssen in Aveiro gegen Dänemark unbedingt gewinnen, um ihre Halbfinal-Chance zu wahren.
Carlsberg Mann des Spiels: Artem Milevskiy