Die Türkei feiert den Einzug ins Endspiel
Donnerstag, 22. Juli 2004
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Nach ihrem Triumph über Gastgeber Schweiz hatten die Türken viel Grund zum Feiern.
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Mit einem Flachschuss in der 107. Minute besiegelte der türkische Stürmer Kerim Zengin den Einzug seiner Mannschaft ins Endspiel der U19-EM, in dem sie am Samstag in Nyon auf Spanien treffen. Das Halbfinale gegen Gastgeber Schweiz hatte beiden Mannschaften alles abverlangt. Goran Antic hatte die Schweizer in Führung geschossen. Doch nur zwei Minuten später glich Sezer Öztürk mit einem Freistoßtor für die Türken aus. Der gleiche Spieler erhöhte in der fünften Minute der Verlängerung mit einem kraftvollen Freistoß auf 2:1, bevor Zengin nach einem späten Ausgleich der Schweizer durch Slavisa Dugic den Endstand perfekt machte. uefa.com fasst die Reaktionen zusammen.
SCHWEIZ - TÜRKEI 2:3 (nach Verlängerung)
Müdjat Yalman, türkischer Trainerassistent
Natürlich sind wir sehr, sehr froh. Wir haben bereits im Vorfeld angekündigt, dass wir hier ins Endspiel einziehen wollen, und das haben wir erreicht. Seit einigen Jahren arbeiten wir auf das Ziel hin - sowohl taktisch als auch physisch -, in diesem Wettbewerb so weit wie möglich zu kommen. Wir sehen eine neue, überragende Generation türkischer Fußballspieler. Unsere Arbeit trägt Früchte. Es war ein großartiges Spiel zwischen zwei starken Mannschaften, die beide auf Sieg gespielt haben. Es gibt aber immer einen Sieger und einen Verlierer. Und ich denke, dass die richtige Mannschaft gewonnen hat. Wir haben eine besondere Taktik und spielen kompakt. Die Teamarbeit funktioniert sehr gut. Das war äußerst wirkungsvoll. Wir hatten die besseren Techniker - ein Markenzeichen des türkischen Fußballs. Wir wollen Spieler produzieren, die ihre physische Stärke mit guter Technik verbinden. Es freut uns, dass wir gewonnen haben. Jetzt müssen wir das Endspiel in Angriff nehmen.
Pierre-André Schürmann, Schweizer Nationaltrainer
Sicher ärgert es mich, dass wir verloren haben. Ich dachte, wir seien die bessere Mannschaft. Die Müdigkeit hat keine Rolle gespielt. Die Situation war für jeden gleich. Wir hätten in der ersten Halbzeit im Sechzehner entschlossener agieren müssen. Meine Spieler haben aber alles gegeben und versucht. Sie haben das System geändert und versucht, etwas zu tun. Ich denke, wir haben eine viel versprechende Zukunft vor uns. Dafür müssen wir aber weiterhin hart arbeiten. Wir haben die Spieler auf diese Partie gewissenhaft vorbereitet. Ich denke, sie haben sehr gut gespielt. Vielleicht hat uns der letzte Biss gefehlt und wir haben unsere Chancen nicht gut genug genutzt. Es erfordert Mut, Druck zu machen, wenn man die bessere Mannschaft ist und noch kein Tor erzielt hat. Das ist etwas, was die Spieler noch lernen werden. Als [Goran] Antic die Führung erzielte, rannte die ganze Mannschaft zur Bank. Ich denke, dass zeugt von Solidarität und Zusammenhalt in diesem Team. Sicher kann man einiges bereuen. Ich glaube aber, dass die Spieler viel daraus lernen werden.
Johan Djourou, Schweiz
Es ist immer bitter, auszuscheiden. Wir haben zu Beginn der Partie sehr gut gespielt. Am Ende der Verlängerung fehlte uns aber das nötige Glück. Dies ist ein Spitzenturnier, bei dem hohes Niveau gespielt wird. Wir waren gut. Ich hoffe, wir können uns weiter steigern. Im ersten Durchgang hatten wir Pech. Ein Versuch ging an den Pfosten und auch andere Chancen haben wir vergeben. Unser Mannschaftsgeist ist sehr gut. Wir gewinnen oder verlieren zusammen. Ich finde, wir haben es nicht verdient, heute Abend zu verlieren. Insgesamt haben wir in diesem Turnier aber sehr gut gespielt. Es sieht gut aus für die Zukunft. Wir müssen aber weiterhin an uns arbeiten. Die Zeichen stehen gut.