Zengin lässt die Schweiz trauern
Mittwoch, 21. Juli 2004
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Schweiz - Türkei 2:3 n.V.
Trotz einer großartigen Leistung war für die Gastgeber in Fribourg Endstation.
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Von Andrew Haslam aus dem St. Léonard-Stadion
Ein herrliches Solo vonKerim Zengin und zwei wunderbare Freistöße des eingewechselten Sezer Öztürk katapultierten die Türkei vor 10.000 Zuschauern in Fribourg trotz eines 0:1-Rückstandes gegen die Schweiz ins Endspiel der UEFA-Europameisterschaft.
Siegtor in Verlängerung
Der türkische Stürmer erzielte das entscheidende Tor zwei Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung. Dabei ließ Zengin Arnaud Bühler aussteigen, zog nach innen und überwand Torhüter Swen König. Obwohl der Schweizer Einwechselspieler Slavisa Dugic praktisch im Gegenzug noch auf 2:3 verkürzen konnte, retteten sich die Türken über die Zeit und treffen nun im Endspiel am Samstag auf Spanien.
Furioser Beginn
Die Zuschauer im fast ausverkauften Stadion sahen von Beginn an eine packende Partie, in der die Gastgeber, bei denen Johan Djourou für Fabrizio Zambrella auflief, die erste Chance verzeichneten. Nach einer schönen Kombination zwischen Reto Ziegler und Veroljub Salatic wurde Bühler frei gespielt und dessen Flanke kam zu dem am langen Pfosten lauernden Guilherme Afonso, doch dessen Schuss kratzte Ergün Teber noch von der Linie.
Schweiz am Drücker
Die Schweizer gaben weiterhin den Ton an und hatten weiter beste Chancen. Doch bei einem Kopfball von Guilherme Afonso rettete der Pfosten und beim Nachschuss von Goran Antic klärte Mehmet Ozan Tahtaisleyen erneut auf der Linie.
Verdiente Führung
Nach der Pause konnten sich die Türken etwas befreien, doch nach knapp einer Stunde gingen die Gastgeber verdient in Führung. Djourou eroberte sich im Mittelfeld den Ball, stürmte nach vorne und bediente Sandro Burki, der Kapitän legte uneigennützig auf Antic quer und gegen dessen Schuss hatte der türkische Torhüter Serkan Kirintili keine Abwehrmöglichkeit.
Postwendender Ausgleich
Doch nur zwei Minuten später bekamen die Türken einen Freistoß zugesprochen und zum Entsetzen der noch jubelnden Schweizer Fans rutschte der Schuss von Sezer Öztürk König unter dem Körper durch zum Ausgleich ins Netz.
Gewaltschuss
Nachdem beide Teams trotz bester Chancen kein Tor mehr erzielen konnten, fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung. Keine fünf Minuten waren gespielt, als erneut Sezer Öztürk aus 35 Metern einen furiosen Gewaltschuss abfeuerte, der hinter König im Netz einschlug. Nach dem 3:1 durch Zengin schien alles klar, doch der Anschlusstreffer durch Dugic sorgte noch einmal für eine atemberaubende Schlussphase, allerdings ohne Happyend für die Gastgeber. Bitter allerdings für die jubelnden Türken, dass sie im Endspiel auf ihre Mittelfeldspieler Olcan Adin und Sinan Turan verzichten müssen, die beide ihre zweite Gelbe Karte in diesem Turnier sahen.