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Henry schwelgt in U18-Erinnerungen

Thierry Henry hatte eine schillernde Karriere, für UEFA.com erinnert sich der Stürmer an einen besonderen Moment - die UEFA-U18-Europameisterschaft im eigenen Land 1996.

Thierry Henry erinnert sich gern an die U18-Endrunde in Frankreich
Thierry Henry erinnert sich gern an die U18-Endrunde in Frankreich ©Getty Images

1996 richtete Frankreich zum letzten Mal die mittlerweile ersetzte UEFA-U18-Europameisterschaft aus und sicherte sich den Titel. Der Held des Finals gegen Spanien war Thierry Henry, der anschließend eine schillernde Karriere hinlegte, aber diesem Erfolg einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen gewährt, wie UEFA.com herausfand.

UEFA.com: Was sind ihre Erinnerungen an das Turnier?

Thierry Henry: Hauptsächlich der gute Teamgeist. Das waren tolle unbeschwerte Zeiten. Danach wurde alles schwieriger. Du kannst es in vollen Zügen genießen, denn wir waren eine Gruppe von Freunden. Jeder gönnt dem anderen den Erfolg und man will als Gruppe so weit kommen wie möglich. Die Spieler dieser Mannschaft erinnern sich oft an dieses Turnier - wir standen uns alle sehr nahe. Wir unterhalten uns oft über diese Zeit und würden so was gern noch mal erleben. Auf den ersten Blick ist da natürlich der Titel, aber es war weitaus mehr - wir waren eine echte Familie.

UEFA.com: Sticht irgendetwas besonders hervor?

Henry: Um ehrlich zu sein, in Bezug auf diese Spielergeneration gibt es so viele Geschichten auf und neben dem Platz. Wir hatten so viel Talent auf dem Rasen und abseits davon hatten wir einen tollen Zusammenhalt. Aber grundsätzlich ging es darum, zusammen zu sein und zusammen zu spielen. Wir haben es immer sehr genossen uns zu sehen und waren traurig, wenn wir wieder abreisen mussten.

UEFA.com: War die Gemeinschaft auch das Erfolgsgeheimnis?

Henry: Natürlich muss man auch gute Spieler haben, aber eine Mannschaft muss zusammen wachsen. Da darf es keinen Zwist geben, weil der eine spielt und der andere nicht. Es ist entscheidend, dass es einen echten Zusammenhalt innerhalb der Gruppe gibt. Und am meisten waren wir glücklich darüber, Zeit miteinander zu verbringen. Wir waren zutiefst glücklich, wenn ein Einzelner Erfolg hatte - es gab keinen Neid. Dadurch gab es in unserem Jahrgang nie Streit, und deswegen hatten wir so einen großen Erfolg.

UEFA.com: Frankreich gewann 2005 den U19-Titel in Nordirland. In wie weit unterscheidet sich diese Mannschaft von ihrem damaligen Team?

Henry: Wir wurden in Frankreich Europameister - dieses Heimturnier hat einfach das gewisse Etwas ausgemacht. Die Leute hatten den Sieg von uns erwartet. Unser Jahrgang wurde sehr genau beäugt, die Leute hatten große Erwartungen und viel Lob für uns. Aber wie ich schon öfter gesagt habe, ein Jahrgang ist nur dann wirklich gut, wenn er auch etwas gewinnt. Klar, wir spielten gerne zusammen, es war ein tolles Team und die Atmosphäre war so schön, dass man es kaum beschreiben kann. Aber es war eben das Turnier im eigenen Land, wir mussten gewinnen, und das gab noch diesen gewissen Extrakick.

UEFA.com: Wie war es, das alles als junger Spieler zu erleben?

Henry: Es war das beste Turnier, bei dem ein Spieler in unserem Alter hätte teilnehmen können. Wir spielten um die Qualifikation zur FIFA-U20-Weltmeisterschaft, und wir wollten Europameister werden. Man spielt im eigenen Land, die Familie auf der Tribüne, die Leute unterstützen einen: "Du hast also gewonnen..." Die ganze Atmosphäre hat sich auf einen Schlag verändert. Das war für mich damals außergewöhnlich.

UEFA.com: Welche Rolle spielt solch ein Turnier in der Entwicklung eines jungen Spielers?

Henry: Wenn man 18 oder 19 Jahre ist, dann ist dies das höchste Niveau, auf dem man spielen kann. Es gibt nichts Besseres. Man vertritt sein Land und seinen Verein. Zu gewinnen, und auch nur dabei zu sein, ist etwas ganz Besonderes. Es ist ein tolles Sprungbrett für die zukünftige Karriere.