Europas Wunderkinder: Aymen Barkok
Samstag, 8. April 2017
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Auf der Suche nach Europas Wunderkindern sind wir diese Woche in Frankfurt gelandet. Aymen Barkok startete diese Saison voll durch und dürfte auch bei der U19-EM eine gewichtige Rolle spielen.
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Unsere Serie "Europas Wunderkinder" führt uns in die Bundesliga und zu einem deutschen Nachwuchstalent mit marokkanischen Wurzeln.
Name: Aymen Barkok
Verein: Eintracht Frankfurt
Debüt: 20. November 2016 gegen Werder Bremen
Position: Offensives Mittelfeld
Geboren am: 21. Mai 1998
Bevorzugter Fuß: rechts
Größe: 1,88 Meter
Andere sagen...
"Er ist ein Traumfußballer und ein toller Junge. Wenn man sieht, was er für Qualitäten hat. Die Eintracht hat da ein Juwel in den eigenen Reihen."
Eintracht-Trainer Niko Kovac
"Wir sind zu der Überzeugung gekommen, ihn weiter zu fördern und ihn mit einem längerfristigen Profivertrag auszustatten. Er ist auf Grund seiner Körpergröße ein sehr athletischer Spieler, der zudem auch über eine sehr gute Technik verfügt. Wir sind davon überzeugt, dass er bei uns den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere erfolgreich beschreiten wird."
Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner
"Aymen ist ein Spieler, dem man den Spielwitz und die Spielfreude nicht nehmen darf. Er macht Dinge mit Ball und Gegner, die wir als Zuschauer lieben. Es gibt von diesen Typen vielleicht nur noch eine Handvoll. Als Trainer braucht man aber starke Nerven, wenn Aymen den Ball am Fuß hat, muss man mit allem rechnen. Im Training war für ihn ein 'Tunnler' mehr wert als ein Tor."
Matthias Filbrich, ehemaliger Jugend-Trainer von Barkok, Quelle: Offenbach-Post
Seine Geschichte...
Barkok ist in Frankfurt geboren und aufgewachsen. In seiner Kindheit tummelte er sich zusammen mit Liverpools Emre Can auf den Bolzplätzen der Region. Nur zwei Jahre seiner bisherigen Fußballkarriere verbrachte er außerhalb seiner Heimatstadt - ausgerechnet bei Eintracht-Erzrivale Kickers Offenbach. Als 15-Jähriger schloss er sich der SGE an und ließ sich wenig später von einem Kreuzbandriss nicht aus der Bahn werfen. Barkok, der bereits für die U16- und U17-Nationalmannschaften spielte, debütierte letzten Monat für die U19 und markierte in seinem zweiten Einsatz gleich ein Tor.
Spielstil...
Wegen seiner Schnelligkeit, seinen herausragenden Fähigkeiten im Dribbling und seiner Intuition, immer den direkten Weg zum Tor zu suchen, hat er eigentlich alles, was man heutzutage braucht, um im offensiven Mittelfeld zu bestehen. Barkok hat aber auch gelernt, in gewissen Situationen einen Gang herunterzuschalten und weiß, seinen Spielwitz auch ins Kombinationsspiel einzubringen.
Erinnert an...
Einige seiner spektakulären Momente, insbesondere bei seinen unwiderstehlichen Tempo-Dribblings, haben die Eintracht Fans an den früheren Publikumsliebling Jay-Jay Okocha erinnert. Aus der aktuellen Spieler-Generation ist er dem dynamischen Schalker Mittelfeldmotor Leon Goretzka nicht unähnlich.
Erstes Ausrufezeichen...
Wenn es so etwas wie ein "Traum-Debüt" wirklich gibt, dann hatte Barkok ein solches. Letzten November wurde er in der Schlussphase der Bundesliga-Partie gegen Werder Bremen eingewechselt. In der umkämpften Partie stand es zu diesem Zeitpunkt 1:1 und Barkok brauchte ein paar Minuten, um sich freizuschwimmen. In der letzten Minute sorgte er mit einem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze für den 2:1 Siegtreffer. Vier Wochen später sorgte er mit einem Tor und einem Assist im Derby gegen Mainz für das nächste Highlight.
Gute Aussichten...
Seine Jugendtrainer berichten, Barkok wäre manchmal ein Trainingsmuffel gewesen. Mittlerweile scheint er den Schalter aber umgelegt zu haben. Behält er seine Wissbegierigkeit und seine Spielfreude bei, kann Eintracht Frankfurt ein gutes Sprungbrett für eine große Karriere sein. Sein Kopfballspiel und sein Verhalten in der Defensive bedarf noch etwas Feinarbeit, aber er ist auf dem richtigen Weg. Falls es mit der Fußballkarriere wider Erwarten doch nicht klappen sollte, will Barkok sich voll und ganz einem Maschinenbau-Studium widmen.
Er sagt...
"Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich wollte schon immer Profi-Fußballer werden und dass es jetzt mit 18 Jahren geklappt hat, freut mich natürlich sehr. Mir ist klar, dass es nicht leicht wird, aber ich werde alles dafür tun, um positiv auf mich aufmerksam zu machen.“
Bei seiner Vertragsverlängerung bis 2020
Mir war damals nicht so wirklich klar, was ich tun und leisten muss, um Profifußballer zu werden. Ich war vielleicht nicht ganz so ernsthaft bei der Sache. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass ich so schnell bei der Eintracht landen würde. In der B-Jugend war ich ja noch Balljunge bei uns im Stadion. Alex Meier hat gespielt, Marco Russ, Basti Oczipka. Das ist schon unglaublich, jetzt mit ihnen zusammenzuspielen.
Im Interview mit Frankfurter Rundschau