U19-Spieler vor Manipulationen gewarnt
Donnerstag, 22. Juli 2010
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Der Kampf der UEFA gegen Korruption im Fußball geht auch bei der UEFA-U19-Europameisterschaft unvermindert weiter. So gab es mit allen Teams intensive Gespräche über die Gefahren von Spielmanipulationen.
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Der Kampf der UEFA gegen Korruption im Fußball geht auch bei der UEFA-U19-Europameisterschaft unvermindert weiter. So gab es mit allen acht teilnehmenden Teams intensive Gespräche über die Gefahren von Spielmanipulationen.
Diese Initiative, die schon Anfang des Jahres bei der U17-Europameisterschaft durchgeführt wurde, soll junge Spieler eindringlich darauf hinweisen, dass schon der Versuch, den Ausgang von Spielen zu manipulieren zum Karriereende führen kann. Graham Peaker, Informations-Koordinator der UEFA-Disziplinarabteilung, erläuterte den U19-Spielern bei einem Treffen in Caen, Frankreich, wie das Wettsystem funktioniert – und dass alle Formen von Spielmanipulationen auf das organisierte Verbrechen zurückzuführen sind. "Die weit verbreitete Korruption ist eine ernsthafte Bedrohung für den Fußball", sagte er. "Die UEFA bekämpft die Kriminalität auf allen Ebenen."
Der klare Fokus liege dabei auf der Prävention, erklärte Peaker: "Wir sprechen heute mit Ihnen, weil Sie am Start einer großen Karriere stehen. Wir wollten Sie kontaktieren, bevor Sie in mögliche Korruptionsfälle verwickelt werden." Die anschließende Präsentation illustrierte anschaulich, wie das Betrugssystem funktioniert, von der ersten Kontaktanbahnung in den Klubs, mit den Spielern und Schiedsrichtern bis hin zu den falschen Versprechungen, die gemacht werden, um Aktive dazu zu bewegen, sich auf krumme Geschäfte einzulassen.
Peaker war vor allem daran gelegen, zu zeigen, welche gefährlichen Folgen solch falsche Versprechen haben können, sowohl für die individuelle Sicherheit der Spieler und ihrer Familien als auch für die weitere Karriere der hoffnungsvollen Nachwuchsstars. "Die UEFA und Ihr nationaler Verband werden Sie bestrafen", sagte er. "Aktive, die Spiele manipuliert haben, werden definitiv gesperrt. Die UEFA und verschiedene internationale Polizeieinheiten untersuchen rund um die Uhr Korruptionsfälle. Sie werden vor Gericht gestellt werden und die Kriminellen werden Sie auch nicht aus den Augen verlieren, selbst wenn Sie ihrer Organisation schon längst den Rücken gekehrt haben."
Es gibt einige Möglichkeiten für Spieler zu reagieren, wenn sie zu illegalen Manipulationen aufgefordert werden. So kann man sich an den eigenen Verband oder die UEFA wenden, die eigens für solche Zwecke anonyme Hotlines geschaltet haben. Peaker erzählte den Nachwuchsstars aber auch, welche Schritte sie selbst unternehmen können, um die Gefahren, in unsaubere Geschäfte verwickelt zu werden, möglichst gering zu halten. "Wir werden immer gegen Korruption vorgehen und die Strafen werden immer sehr schwerwiegend ausfallen", versprach er. "Wir haben ausgeklügelte IT-Systeme, die auffällige Bewegungen auf dem Wettmarkt sofort melden und wir haben ein weltweites Netzwerk an Kontakten und Informationsquellen."
"Die UEFA hat schon Spieler, Schiedsrichter und Klub-Funktionäre lebenslang gesperrt", fügte er hinzu. "Alle Gerüchte und Hinweise werden untersucht, wir arbeiten eng mit Polizeieinheiten aus ganz Europa zusammen. Wir haben auch schon asiatische Buchmacher besucht, um die Geldflüsse bei Fußballwetten besser verfolgen zu können. Wir sind hier, um Ihnen klar zu machen, dass Spielmanipulationen ein Verbrechen sind."