Großes Finale für Estrada Fernández
Mittwoch, 30. Juli 2014
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Der spanische Schiedsrichter Xavier Estrada Fernández leitet am Donnerstag das Finale der UEFA-U19-Europameisterschaft und nimmt damit die für ihn ultimativen Erfahrungswerte mit.
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Xavier Estrada Fernández hat bei der UEFA-U19-Europameisterschaft in Ungarn eine Menge positiver Erfahrungen gemacht. Am Donnerstag wird der Spanier das Endspiel zwischen Deutschland und Portugal in Budapest leiten - für ihn das i-Tüpfelchen eines besonderen Turniers.
"Wenn man wie ich vor vielen Jahren als Schiedsrichter angefangen hat, erscheint es fast unglaublich, dass man eines Tages für ein Endspiel wie dieses auserkoren wird", so Estrada Fernández gegenüber UEFA.com.
"Ich arbeite täglich sehr hart an mir und versuche von meinen Kollegen und den Schiedsrichterbeobachtern zu lernen. Dabei geht es um den Wettbewerb an sich, aber auch um Situationen mit den Trainern und den Spielern. In jeder Partie muss man sich immer wieder neu anpassen. Wenn ich nach Hause fahre, will ich ein besserer Schiedsrichter sein als vor dem Turnier. Nicht nur für mich, sondern auch für die Assistenten und den Vierten Offiziellen bedeutet es eine Menge, das Endspiel leiten zu dürfen."
Das Schiedsrichterteam besteht neben Estrada Fernández aus den Assistenten Darren England (England) und Yevgeniy Belskiy (Kasachstan) sowie dem Vierten Offiziellen Enea Jorgji (Albanien). "Ich arbeite erstmals mit Kollegen aus anderen Ländern und die Erfahrungen sind durchwegs positiv. Man lernt ihre Arbeitsweisen kennen und findet heraus, wie man am besten zusammen arbeiten kann. Wichtig ist, dass man sich vor dem Anpfiff darüber unterhält, deshalb haben wir uns unter der Woche auch oft getroffen. Jeder Schiedsrichter kennt die Fußballregeln, aber auch in der Interpretation muss man 90 Minuten lang eine einheitliche Linie finden."
Zur Vorbereitung gehört auch eine genaue Analyse der beiden Finalisten. "Ich habe mir bei diesem Turnier so viele Spiele angeschaut wie möglich", verrät Estrada Fernández. "Ich hatte auch bereits die Möglichkeit, ein Spiel von Deutschland zu pfeifen. Von Portugal habe ich viele DVDs gesehen und ich habe viele taktische Aspekte ihrer Spielweise erkannt."
All dies soll sich für ihn im Szusza-Ferenc-Stadion auszahlen, wenn es zum bisherigen Höhepunkt seiner mehr als 15-jährigen Karriere kommt. "Ich habe im Alter von 20 Jahren angefangen zu pfeifen", so der 38-Jährige. "Ich mag Fußball und habe auch Futsal gespielt, als eines Tages ein Kollege gefragt hat: 'Warum probierst Du Dich nicht einmal als Schiedsrichter?' Ich fand es war eine gute Idee, aber ich war auch etwas nervös, denn ich hatte ja keine Erfahrung. Also habe ich es ausprobiert und ab dem zweiten Jahr war es unglaublich. Ich habe mich auf dem Platz sehr wohl gefühlt.
"Schritt für Schritt wurde ich in Spanien nach oben geführt und habe 2009 erstmals in der ersten Liga gepfiffen. Ich bin seit 2013 internationaler Schiedsrichter und habe mehr als 100 Spiele in der ersten Liga geleitet. Trotzdem lerne ich immer weiter dazu. Es geht nicht nur darum, das höchste Niveau zu erreichen, man muss auch dann noch seine Leistung bringen."