Freund glücklich, Frank stolz
Donnerstag, 12. Mai 2011
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"Wir waren heute die glücklichere Mannschaft", sagte Steffen Freund, nachdem Deutschland durch einen Sieg gegen Dänemark ins Endspiel einzog. Deren Coach Thomas Frank "war stolz, Däne zu sein".
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Steffen Freund und Thomas Frank waren sich einig, dass kleine Details den Unterschied beim 2:0-Sieg Deutschlands gegen Dänemark ausmachten, die am Ende den Einzug ins Endspiel der UEFA-U17-Europameisterschaft einbrachten. Obwohl Deutschland ohne vier gesperrte Stammspieler antrat, konnte man sich in Novi Sad durch einen abgefälschten Freistoß von Kaan Ayhan und einen Treffer von Nils Quaschner durchsetzen. Freund lobte seine Mannschaft für ihre Reaktion auf die schwierige Aufgabe, die ihr gestellt wurde, während ein bedrückter, aber stolzer Frank schon auf die FIFA-U17-Weltmeisterschaft im kommenden Monat in Mexiko blickte.
Steffen Freund, Trainer Deutschland
Ich bin glücklich, aber jetzt ist es Zeit, den Dänen für ihre fantastische erste Halbzeit zu gratulieren. Dänemark hat fantastischen Fußball gespielt, es war wirklich schwierig für meine Mannschaft. Alle dänischen Spieler haben guten Fußball gespielt, mit einem oder zwei Kontakten. Sie konnten nicht viele Chancen herausspielen und in der Halbzeit war ich mir nicht sicher, dass meine Mannschaft das Spiel für sich entscheiden würde, denn Dänemark war so stark.
In der zweiten Halbzeit haben wir das erste Tor geschossen und das macht zwischen zwei guten Mannschaften vielleicht den Unterschied aus. Wir hätten auch ausscheiden können, daher muss ich Thomas und seiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Ich hätte gern ein paar Spieler von Dänemark in meiner Mannschaft! Heute waren wir das glücklichere Team. Glück ist wichtig im Fußball.
Es ist toll, 19 Spieler zu haben, nicht nur elf. Ich war immer sicher, dass wir Dänemark schlagen können. Wenn man eine schwierige Situation hat, muss man versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich habe den Spielern immer gesagt: „Gebt den ganzen gesperrten Spielern eine weitere Chance und gewinnt das Spiel gegen Dänemark." Wir hatten uns auf eine wirklich schwierige Aufgabe vorbereitet. Die Dänen haben neun Punkte gesammelt und waren zurecht voller Selbstvertrauen, aber wenn man dann 0:1 hinten liegt, wird es schwierig.
Thomas Frank, Trainer Dänemark
Diese Geschichte hat zwei Seiten. Auf der einen Seite bin ich extrem enttäuscht, auf der anderen Seite müssen wir heute stolz darauf sein, dänisch zu sein. Wir waren die bessere Mannschaft auf dem Platz und haben das Spiel dominiert. Normal ist es genau andersrum, wenn Dänemark gegen Deutschland spielt. Ich bin so stolz auf das Spiel und auf die Spieler, aber wenn du im Halbfinale bist, machen am Ende sehr kleine Dinge den Unterschied aus.
Heute waren die Kleinigkeiten gegen uns. Ich will niemand wehtun, aber ich denke, dass wir die beste Mannschaft in diesem Turnier waren. Nun wünschen wir Deutschland viel Glück im Finale. Wir haben vor einem Jahr gegen diese Altersgruppe 1:2 verloren, heute sind sie mit elf anderen Spielern aufgelaufen - sie haben starke Spieler in Deutschland. Wenn wir je ins Finale hätten einziehen können, dann heute. Ihnen haben fünf ihrer besten Spieler gefehlt - besonders ihr Toptorschütze - wir hatten einen Lauf und haben auf hohem Niveau gespielt. Aber dann ist es anders gekommen.
Ich denke, dass wir jetzt [die Weltmeisterschaft] gewinnen! Natürlich denke ich, dass wir eine gute Chance haben. Das gibt uns viel Selbstvertrauen. Ich bin sicher, dass wir niemand fürchten müssen.