Rekordkulisse beim U17-Endspiel
Sonntag, 17. Mai 2009
Artikel-Zusammenfassung
Im Finale der UEFA-U17-Europameisterschaft treffen heute Gastgeber Deutschland und die Niederlande aufeinander - schon zum zweiten Mal bei dieser Endrunde. Das Stadion ist bereits restlos ausverkauft.
Top-Medien-Inhalte des Artikels

Artikel-Aufbau
Am Dienstag hat Deutschland die Niederlande mit 2:0 geschlagen, doch beide hatten am Ende Grund zur Freunde und überstanden die Gruppenphase der UEFA-U17-Europameisterschaft. Heute um 11.00 Uhr MEZ kann es nur einen Sieger geben, dann steht das Endspiel im ausverkauften Stadion Magdeburg an.
Zweiter Vergleich
Gastgeber Deutschland will es Frankreich gleichtun, denn die Franzosen gewannen 2004 als letzter Gastgeber eine U17-Endrunde - mit fünf Siegen in ebenso vielen Spielen. Das Finale fand in Chateauroux vor 13 000 Zuschauern statt, morgen wird dieser Rekord um etwa 10 000 Menschen überboten werden. Die Niederländer hatten bei der Niederlage gegen Deutschland in Jena vor knapp einer Woche durchaus eine ansprechende Leistung gezeigt und Deutschlands Nationaltrainer Marco Pezzaiuoli erwartet ein weiteres schweres Spiel.
Typisch niederländisch
"Sie sind eine typisch niederländische Mannschaft", sagte Pezzaiuoli. "Sie spielen ein 4-3-3 mit technisch starken Spielern. Sie versuchen, den Ball zu halten, ähnlich wie Spanien. Sie haben einen guten Stürmer und wir müssen gut nach hinten arbeiten und vorne unsere Chancen nutzen. Die Niederlande ist hoch motiviert, nachdem sie in der Gruppenphase verloren haben. Aber wichtig ist, dass wir stolz auf das erste Spiel sind, wir haben 2:0 gewonnen und sind noch stark genug, um das Endspiel zu gewinnen."
Selbstbewusst
Niederlandes Nationaltrainer Albert Stuivenberg, der wohl wie Pezzaiuoli auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann, zieht aus der Leistung im ersten Spiel Hoffnung. "Das war ein Gruppenspiel und wir wussten, dass sie ohne vier Spieler ran mussten, aber dennoch gibt uns die Begegnung Selbstvertrauen", sagte er. "Wir wissen, dass wir uns gegen Deutschland Chancen erspielen können, aber sie sind sehr stark, sehr fit. Es ist bei ausverkauftem Haus und der Spannung eines Finals ein anderes Spiel, aber ich bin zuversichtlich, dass meine Spieler damit umgehen können."
Reine Nervensache
Die meisten Zuschauer im Stadion werden natürlich hinter Deutschland stehen. Pezzaiuoli hofft, dass sich seine Jungs an die Atmosphäre gewöhnt haben. "Im ersten Spiel gegen die Türkei waren sie zu Beginn ein bisschen nervös, auch gegen England, da waren 8 500 Zuschauer da", sagte er. "Am Montagmorgen werden 23 000 Zuschauer im Stadion sein, eine neue Situation für die Spieler, aber ich hoffe, dass sie sich auf Fußball konzentrieren können."
Entwicklung
Deutschland hat ja eigentlich schon bewiesen, dass sie die Nerven behalten, wenn es drauf ankommt. Immerhin schossen sie im Halbfinale gegen Italien die Tore zum 2:0 spät, während zuvor am Freitag die Niederlande sich knapp mit 2:1 gegen die Schweiz durchsetzen konnte, auch das war eng. "Die Mannschaft hat sich entwickelt", sagte Stuivenberg. "Wenn man Erfolg hat, dann wächst etwas zusammen. Am Anfang wusste ich gar nicht, dass die Mannschaft solche Qualitäten hat."
Lob von Löw
Wenn die Niederlande Erfolg hat, wäre das die erste niederländische Mannschaft, die einen europäischen Jugendtitel holen würde - vor vier Jahren waren sie Zweiter geworden. Deutschland steht zum ersten Mal in einem U17-Finale und bekam dafür Lob von einem Mann, der vor zehn Jahren mit Pezzaiuoli beim Karlsruher SC gearbeitet hat - Joachim Löw. "Er hat eine Nachricht geschickt, er hat uns gratuliert und sagte, dass er sehr glücklich ist, dass wir Deutschland sehr gut vertreten", sagte Pezzaiuoli.