UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

2005: Nuri Şahin

Das Jahr 2005 wird Nuri Şahin so schnell nicht vergessen, im August wurde er der jüngste Bundesligaspieler aller Zeiten, außerdem debütierte er in der türkischen Nationalelf und holte den UEFA-U17-EM-Titel.

2005: Nuri Şahin
2005: Nuri Şahin ©UEFA.com

Das Jahr 2005 wird Nuri Şahin so schnell nicht vergessen. Im August wurde er mit 16 Jahren und 335 Tagen der jüngste Bundesligaspieler überhaupt, als er mit dem BV Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg gastierte. Im Oktober debütierte er, ausgerechnet gegen sein Geburtsland Deutschland, in der türkischen Nationalmannschaft und erzielte prompt das Siegtor für die Türken. Auch hier wurde er zum jüngsten türkischen A-Nationalspieler und Torschützen aller Zeiten. Im folgenden Monat wurde er gegen den 1. FC Nürnberg auch noch zum jüngsten Bundesligatorschützen. Zuvor hatte er im Mai noch mitgeholfen, dass die Türkei die UEFA-U17-Europameisterschaft gewinnen konnte.

Die Türkei hatte schon in der Qualifikation durch ihren Sieg gegen Titelverteidiger Frankreich bewiesen, wie stark man war. Trainer Abdullah Avci erklärte denn auch prompt vor der Gruppenphase: "Ich kann sagen, dass meine Mannschaft besser als der Rest ist." Doch im Eröffnungsspiel setzte es trotz unzähliger Chancen eine 0:1-Niederlage gegen Italien. Doch dann wurden die Türken immer stärker und schlugen England, Belarus, Kroatien und die Niederlande und holten sich so den EM-Titel. Anschließend erreichte das Team bei der FIFA-U17-WM auch noch das Halbfinale.

Es war ein Team voller Talente, vor allem in der Offensive. Schlüsselspieler aber war ohne Zweifel Nuri, der fast ein Jahr jünger war als seine Teamkollegen und Gegenspieler. Er war Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, erhielt aus der Abwehr fast jeden Ball und war dafür verantwortlich, die Spitzen Tevfik Köse, Deniz Yilmaz, Özgürcan Özcan und Caner Erkin mit Vorlagen zu füttern.

Aber er hat auch selbst Qualitäten als Vollstrecker, das bewies er im zweiten Gruppenspiel gegen England. Nach einer 2:0-Führung der Türken stand es plötzlich 2:2 und der Einzug ins Halbfinale stand auf der Kippe. Mit einem fulminanten 16-Meter-Schuss brachte Nuri sein Team aber wieder in Führung und damit fast schon in die nächste Runde. Gegen Belarus zauberte Nuri nur drei Tage später nach Herzenslust, beim 5:1-Erfolg erzielten zwar Tevfik Köse und Deniz Yilmaz die Tore, doch Nuri war der mit Abstand beste Mann auf dem Platz.

Der technische Beobachter der UEFA, Timo Liekoski, lobte Nuri für seine überragenden Auftritte und der selbstbewusste Mittelfeldspieler warf in einem Interview mit uefa.com schon mal einen Blick in die Zukunft. "Das ist ein unheimlich wichtiges Turnier für mich, denn hier kann ich den Talentspähern und Trainern mein Können zeigen", sagte Nuri. "Mein Ziel ist es, bei Borussia Dortmund den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen, doch mein großer Traum ist es, einmal in England zu spielen. Egal, bei welchem Klub, aber ich würde gerne in England mit diesen großartigen Stadien spielen."

Doch zuerst galt es noch, einen Titel zu holen. Im Halbfinale gegen Kroatien köpfte Murat Duerer einen Freistoß von Nuri zum 3:1-Endstand ins Netz. Und im Endspiel war es natürlich auch Nuri, der das 1:0 gegen die Niederlande (Endstand 2:0) durch Deniz Yilmaz auflegte.

In seiner Anfangszeit brillierte er auch in Dortmund, in einem Interview mit uefa.com bei der U17-Endrunde gewährte Nuri auch einen kleinen Blick in sein Innenleben, als er Cristiano Ronaldo als seinen Lieblingsspieler nannte: "Er hat eine großartige Technik, und ich habe eine großartige Technik." Während Ronaldo längst zum absoluten Superstar aufgestiegen ist, startete Şahin nach seiner Ausleihe an Feyenoord in der Saison 2009/10 beim BvB voll durch und gehört dort längst zu den Leistungsträgern.