Italien beendet U17-Durststrecke
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Italien sicherte sich mit einem 3:0-Erfolg über Portugal den Titel bei der U17-EM 2024.
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Nach einer langen Durststrecke von über 40 Jahren ist es der italienischen U17-Nationalmannschaft gelungen, den EM-Titel zu holen. Der letzte Triumph liegt für die Azzurrini weit zurück – 1982 gewannen sie die damalige U16-EM.
Seitdem die Altersklasse 2001/02 von U16 auf U17 angehoben wurde, standen die Italiener zwar dreimal im Finale (2013, 2018 und 2019), mussten sich aber jedes Mal geschlagen geben. Doch 2024 in Zypern wendete sich das Blatt: Mit einem 3:0-Sieg über Portugal holten sich die Italiener den lang ersehnten Titel in dieser Altersklasse.
Zypern feierte seine Premiere bei der U17-EM, nachdem das Land zuvor bereits als Gastgeber für die U16-EM 1992 und die U18-EM 1998 fungiert hatte. Das Eröffnungsspiel gegen Tschechien in Larnaka lockte über 5 000 Fans ins Stadion. Zwar blieb die Heimmannschaft in Gruppe A punktlos, doch Petros Ioannou sorgte mit seinem Treffer von der Mittellinie gegen Serbien für einen denkwürdigen Moment.
An einem packenden letzten Spieltag in Gruppe A setzte sich Tschechien gegen Serbien durch und verwies den Konkurrenten auf Platz zwei. Zuvor hatten beide Teams gegen Zypern und die Ukraine gewonnen. Österreich marschierte in Gruppe B ohne Gegentor in die K.-o.-Runde, während sich Dänemark trotz einer 0:4-Schlappe gegen Österreich im letzten Gruppenspiel noch vor Kroatien und Wales den zweiten Platz sicherte.
Italien dominierte Gruppe C und ließ Polen, der Slowakei und Schweden keine Chance. Die Polen holten sich mit einem 4:0-Erfolg gegen die Slowakei am letzten Spieltag noch den zweiten Platz. In Gruppe D erlebte Spanien ein frühes Aus nach Niederlagen gegen Portugal, England und Frankreich. Bei allen drei Teams musste am Ende der direkte Vergleich herangezogen werden. Portugals 4:1-Sieg gegen England war entscheidend, denn die Engländer hatten ihrerseits Frankreich mit 4:0 besiegt. Somit blieb der 2:1-Erfolg von Les Bleus gegen die Portugiesen bedeutungslos.
England war über weite Strecken das bessere Team im Viertelfinale gegen Italien, musste sich aber nach einem 1:1 nach der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen geschlagen geben. Auch Dänemark hatte im Viertelfinale gegen Tschechien das bessere Ende für sich – dank eines späten Ausgleichstreffers von Chido Obi und der Entscheidung vom Punkt. Serbien setzte sich derweil mit 3:2 gegen Österreich durch und Portugal bezwang Polen knapp mit 2:1.
Das Halbfinale zwischen Serbien und Portugal war an Dramatik kaum zu überbieten: Zur Pause lag Serbien mit 2:0 vorne – ein Rückstand, den in der K.-o.-Phase einer U17-EM noch nie ein Team aufgeholt hatte. Doch Portugal schaffte das scheinbar Unmögliche: Rodrigo Mora, der sich mit seinem insgesamt fünften Treffer die Torjägerkrone sicherte, glich in der 89. Minute aus. In der Nachspielzeit war es dann João Trovisco, der per Kopf den viel umjubelten Siegtreffer erzielte. Im zweiten Halbfinale zwischen Italien und Dänemark fiel die Entscheidung diesmal in der regulären Spielzeit: Federico Colettas Treffer reichte den Italienern zum Finaleinzug.
Das Endspiel in Limassol begann für Portugal mit einem Déjà-vu: Wie schon im Halbfinale geriet man mit 0:2 in Rückstand, nachdem Federico Coletta und Francesco Camarda früh für die Azzurrini zugeschlagen hatten. Als Camarda kurz nach dem Seitenwechsel erneut traf, war Italiens Triumph perfekt. Der Doppeltorschütze wurde zudem als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.
Diese Europameisterschaft markierte gleichzeitig das Ende einer Ära: Zukünftig wird die Endrunde – wie zuvor – nur noch mit acht statt 16 Mannschaften ausgetragen. In der neu gestalteten Qualifikation gibt es zwei Runden, wobei Runde 2 in Liga A und B unterteilt ist. Über diese Wettbewerbe werden auch die europäischen Startplätze für die ab 2025 jährlich stattfindende U17-Weltmeisterschaft vergeben.