UEFA Youth League: Sprungbrett für die nächste Generation
Donnerstag, 18. April 2024
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Die UEFA Youth League ist ein zentrales Element bei der Weiterentwicklung des europäischen Fußballs. Mittlerweile haben über 1 000 Junioren den Sprung in einen der UEFA-Spitzenklubwettbewerbe geschafft.
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Die UEFA Youth League wurde 2013 eingeführt und ist eine wichtige Plattform für Nachwuchstalente in ganz Europa. Sie bietet den Teilnehmern mehr Wettbewerbsspiele sowie wichtige Erfahrungen auf internationaler Ebene; gleichzeitig soll sie den Junioren den Sprung in die A-Mannschaft erleichtern.
Die nunmehr zehnte Ausgabe der UEFA Youth League gibt einigen der talentiertesten U19-Spielern eine europäische Bühne. Vielen von ihnen gelingt der Wechsel in die Elitewettbewerbe. Vor kurzem hat die Youth League einen wichtigen Meilenstein erreicht: Mehr als 1 000 Junioren sind bereits in die UEFA Champions League, Europa League oder Europa Conference League übergewechselt.
Die Youth-League-Saison 2023/24 findet mit der Endphase vom 19. bis 22. April in Nyon ihren krönenden Abschluss; dabei heißen die Halbfinalisten AC Milan, FC Nantes, Olympiakos Piräus und FC Porto. Zudem handelt es sich um die letzte Ausgabe vor der Einführung eines erweiterten Formats. So erhalten noch mehr Mannschaften und Spieler die Möglichkeit, Wettbewerbserfahrung auf europäischer Ebene zu sammeln.
Neues Format ab 2024/25
Im Rahmen der zehnten Ausgabe der UEFA Youth League haben 64 Teams die Gruppenphase bestritten. Das neue, erweiterte Wettbewerbsformat ab der Saison 2024/25 soll mehr europäischen Vereinen und Spielern die Teilnahme an der Youth League ermöglichen.
Zur kommenden Spielzeit wird der nationale Meisterweg auf die Juniorenmeister aller UEFA-Mitgliedsverbände ausgeweitet, wodurch das aktuell 32 Teams umfassende Teilnehmerfeld dieses Wegs stark aufgestockt wird. Der Champions League-Weg wird infolge der Erweiterung der Ligaphase der UEFA Champions League auf 36 Vereine ebenfalls vier Mannschaften mehr umfassen als bisher.
Entwicklungsmöglichkeiten für den Nachwuchs
Die Möglichkeit, in noch mehr Wettbewerbsspielen gegen Topgegner anzutreten, ist das Erfolgsgeheimnis der Youth League, die denn auch abseits des Spielfelds ein Vermächtnis hinterlässt.
Die Akteure reisen mit ihren Mannschaftskameraden ins europäische Ausland; sie trainieren und spielen in größeren Stadien, vor einem größeren Publikum. Viele der Begegnungen werden live übertragen – ein Umstand, der den Nachwuchs ebenfalls auf den erhöhten Leistungsdruck im Spitzenfußballs vorbereitet.
Zu den ehemaligen Youth-League-Akteuren gehört Wouter Goes, der AZ Alkmaar 2022/23 als Spielführer zum Titel geführt hatte, und für die Niederländer in dieser Saison in der Europa Conference League aufgelaufen ist.
„Mit einer U19-Auswahl spielt man nicht oft auf der internationalen Bühne. Die Youth League ist einfach eine ganz besondere Erfahrung. Hier spielst du in einem Wettbewerbsumfeld, vor mehr Zuschauern – das ist ein Druck, dem du normalerweise nicht ausgesetzt bist.“
Auch Leroy Sané (Bayern München) hat die Youth League durchlaufen und sich seitdem zu einem Schlüsselspieler an der Säbener Straße und für die deutsche Nationalmannschaft entwickelt.
„Für uns war das einfach eine unglaubliche Erfahrung. Du triffst auf Mannschaften, gegen die du auf Nachwuchsebene normalerweise nicht spielst, und da es nicht viele internationale Wettbewerbe gibt, ist es wirklich gut, sich mit Mannschaften aus anderen Ländern messen zu können.“
„Es war etwas ganz Besonderes, und hat mir sehr geholfen, weil du es mit verschiedenen Spielweisen in verschiedenen Ländern zu tun bekommst, was immer eine neue Herausforderung ist“, so der Mittelfeldakteur.
Förderung von Coaches und Spielern
Der Juniorenwettbewerb trägt maßgeblich zur Spielerentwicklung bei, bietet aber auch Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung für Coaches und Spieler.
Auch für junge Trainerinnen und Trainern birgt die Youth League viele Chancen und Herausforderungen. Die Auseinandersetzung mit neuen Gegnern und Spielweisen ebenso wie das Absolvieren einer Gruppen- und K.-o.-Phase sind wichtige Faktoren im Lernprozess.
Mehr als 20 Trainer, die über die Jahre in der Youth League an der Seitenlinie standen, haben später auch eine Mannschaft in einem europäischen Spitzenwettbewerb betreut. Einer von ihnen ist Marco Rose, der bei RB Leipzig die Fäden in der Hand hält.
Für die Junioren geht es bei der Youth League nicht nur um ihre sportliche Weiterentwicklung. Jede Saison organisiert die UEFA Sensibilisierungsveranstaltungen für Youth-League-Klubs und die Spieler werden dazu ermutigt, sich an gesellschaftlichen Initiativen zu beteiligen; hierfür gewährt der Dachverband jedem Verein einen Zuschuss in Höhe von EUR 500.
„Als Trainer muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, Nachwuchsspieler wie am Fließband auszubilden. Es geht darum, ihnen eine Zukunft zu ermöglichen und den Grundstein für den eigenen Verein zu legen.“
„Wenn es einen anhaltenden Nachschub von Spielern gibt, die in die A-Mannschaft wechseln können, so müssen Spieler nicht ständig eingekauft werden. Voraussetzung dafür ist, dass man den Spielern eine solide Ausbildung und die Erfahrung bietet, in der Youth League zu spielen“, erklärt der Schotte.
„So entsteht eine gewisse Bindung, da sich die Junioren immer an den Trainer erinnern werden, der ihnen eine Chance in der ersten Mannschaft gegeben hat. Auch ihre erste Reise zu einem europäischen Wettbewerb werden die Spieler nie vergessen. All das sind wesentliche Faktoren, die zum Erfolg der Youth League beitragen.“