Salzburg tanzt im Freudentaumel Walzer
Dienstag, 25. April 2017
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"Unbeschreiblich! Wahnsinn!" Nach dem Abpfiff im Finale der UEFA Youth League gab es kein Halten mehr beim FC Salzburg. Der 2:1-Sieg gegen Benfica in Nyon ist der erste Europapokal-Triumph einer österreichischen Mannschaft überhaupt.
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"Unglaublich, was wir geschafft haben. Das ist so schwer in Worte zu fassen", jubelte Hannes Wolf, der mit zwei Assists glänzte. "Ich bin so stolz, ich bin so erleichtert", freute sich auch Kapitän Sandro Ingolitsch. "Ich freue mich einfach, dass die Jungs den Weg zu Ende gegangen sind, dass sie sich für eine tolle Youth-League-Saison belohnt haben", meinte Trainer Marco Rose.
Für schwache Nerven war die Begegnung nicht. Trotz Feldüberlegenheit mussten die Mozartstädter das 0:1 hinnehmen. "Wir sind denkbar schlecht gestartet", so Ingolitsch. Ein Kopfball von José Gomes fand nach 29 Minuten den Weg in die Maschen. Danach tat sich Salzburg gegen die körperlich starken Portugiesen richtig schwer.
Zwei Genieblitze von Rose drehten die Begegnung schließlich, denn ausgerechnet zwei Einwechselspieler sorgten für die Wende. "Wenn es 0:1 steht, dann bringt man einen Stürmer. Wenn es 1:1 steht und man hat einen auf der Bank, der treffen kann, dann bringt man eben noch einen Stürmer. Viel mehr ist da nicht dahinter", so der Trainer.
Der Ausgleich resultierte aus einem Eckball. Patson Daka, der auch schon im Halbfinale als Joker traf, schraubte sich "drei Meter in die Luft" (Zitat Ingolitsch) und wuchtete einen Kopfball in die Maschen. "Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass wir das Thema Standards davor extrem vernachlässigt haben", gestand Rose.
Ausruhen war aber nicht drin. "Wir wollten unbedingt das zweite Tor machen. Jeder hat gewusst, dass da alles drinnen ist. Wir wollten dann auch nicht auf Sicherheit spielen. Gott sei Dank ist es aufgegangen", erzählte der Kapitän.
Den Siegtreffer erzielte Alexander Schmidt – mit Ansage. "Der Trainer hat mit bei der Einwechslung gesagt, dass ich das entscheidende Tor schießen werde", grinste der 1,93-Meter-Mann.
"Ich erinnere mich nicht einmal wirklich an das Tor", lachte Schmidt. Der Abpfiff ist dafür umso präsenter: "Es war einfach ein geiles Gefühl. Wahnsinn!"
"Es war einfach das Schönste, da oben auf der Tribüne zu stehen und die Trophäe zu stemmen", so Ingolitsch. "Youth-League-Sieger. Das klingt sehr gut. Aber es steckt noch viel mehr dahinter, als nur die Bezeichnung", jubelte Luca Meisl. "Das haben wir uns verdient. Wir haben die weltbesten Mannschaften aus dem Bewerb gekegelt. Wir haben Geschichte geschrieben", wusste Schmidt.
"Wir freuen uns für uns, wir freuen uns für Österreich. Das zeigt, dass hier gut gearbeitet wird. Mir ist aber wichtig, dass wir am Boden bleiben. Das sind junge Spieler, die noch viel vor sich haben und noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung sind", meinte Rose. Wenn man behauptet, dass man von dem einen oder anderen Youth-League-Sieger 2017 noch viel hören wird, dann ist es wohl keine allzu gewagte Prognose.