UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Junge Schiedsrichter pfeifen in Nyon

Die Schiedsrichterteams bei den Finalspielen der UEFA Youth League in Nyon nehmen einen wichtigen Karriereschritt beim neuen Nachwuchswettbewerb der UEFA.

Der rumänische Schiedsrichter Radu Petrescu während dem UEFA Youth League-Halbfinale zwischen Real Madrid CF und SL Benfica.
Der rumänische Schiedsrichter Radu Petrescu während dem UEFA Youth League-Halbfinale zwischen Real Madrid CF und SL Benfica. ©Getty Images

Der Fokus bei den Finalspielen der UEFA Youth League in Nyon liegt nicht ausschließlich auf den Nachwuchskickern - auch die jungen Schiedsrichter vor Ort können sich bei den Spielen im Colovray-Stadion beweisen und einen wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung und Karriere machen.

Am Freitag leitete ein Trio aus Rumänien das erste Halbfinale zwischen Real Madrid CF und SL Benfica. Schiedsrichter Radu Petrescu wurde unterstützt von Radu Ghinguleac und Mihai Artene. Im zweiten Halbfinale zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC Barcelona war ein Team aus Polen verantwortlich. Pawel Raczkowski pfeift die Partie und wird unterstützt von Marcin Borkowski und Pawel Sokolnicki.

Das Finale am Montag (14.30 Uhr) wird von drei tschechischen Unparteiischen geleitet - Miroslav Zelinka und seinen Assistenten Ondrej Pelikan und Krystof Mencl. Die vierten Offiziellen der drei Spiele kommen allesamt aus der Schweiz – Alain Bieri und Adrien Jaccottet sind in den Halbfinals im Einsatz, Stephan Klossner im Finale.

Die Schiedsrichterteams treffen einen Tag vor dem jeweiligen Spiel in Nyon ein und verlassen die Schweiz einen Tag danach wieder. Unterstützt werden sie während ihres Aufenthalts von dem ehemaligen Schiedsrichter Marc Batta, der als UEFA-Schiedsrichterbeobachter agiert und intensiv mit den jungen Schiedsrichtern zusammenarbeitet.

Die Spiele der UEFA Youth League werden von Offiziellen der zweiten und dritten Kategorie geleitet, die in den heimischen Ligen schon Erfahrung gesammelt haben und im Normalfall Ende 20 bis Anfang 30 sind. "Dieser Wettbewerb ist kein Spielplatz für Experimente", sagte Batta UEFA.com. "Vielversprechende und aufstrebende junge Schiedsrichter sollen aber die Chance bekommen, sich weiterzuentwickeln. Sie lernen den internationalen Fußball mit seinen Anforderungen sehr gut kennen."

"Jede Partie im Wettbewerb wurde von einem Schiedsrichterbeobachter verfolgt, so dass wir den Schiedsrichtern auch ein sehr gutes Feedback geben können. Das ist wichtig für die Entwicklung. Die Schiedsrichter lernen bei dieser Gelegenheit auch schon einige Spieler kennen, die später auch bei den Senioren auf höchstem Niveau aktiv sind. Für alle Beteiligten bringt der Wettbewerb sehr große Vorteile mit sich."

In der UEFA Youth League kann man schon heute die besten Schiedsrichter der kommenden Jahre im Einsatz sehen. Gleichzeitig zeigt der Wettbewerb mit diesen Rahmenbedingungen, welch wichtige und effektive Rolle das UEFA Centre of Refereeing Excellence (CORE) in Nyon spielt. Vielversprechende Nachwuchsschiedsrichter werden dort intensiv auf ihre kommenden Aufgaben vorbereitet und bestens weitergebildet.

"Ab dem Achtelfinale", erklärte Batta, "kommen zu 50 Prozent Schiedsrichter zum Einsatz, die einen CORE-Kurs besucht haben. Das zeigt, wie erfolgreich dieses Programm ist. Die Arbeit der UEFA in dieser Hinsicht zahlt sich offensichtlich aus – das ist auch für CORE, die Ausbilder und besonders Kursleiter David Elleray sehr erfreulich und eine Bestätigung."

Nach jedem Spiel in Nyon trifft sich Batta mit den Schiedsrichterteams und bespricht die Leistungen. "Das ist ganz wichtig", sagt er über seine Rolle diesbezüglich. "Man muss Fehler und auch gute Aspekte der Arbeit auf dem Platz klar ansprechen und immer versuchen, die jungen Schiedsrichter zu motivieren. Dabei spielt positive Kritik eine wichtige Rolle, denn nur negative Aspekte anzusprechen, dass führt nicht zum gewünschten Ergebnis."

Batta hob deutlich hervor, das die Spiele in der UEFA Youth League einen ganz besonderen Anspruch an die Schiedsrichter mit sich bringen. "Den jungen Spielern muss man ein wenig mehr Luft zum atmen lassen. Natürlich sind die Jungs auch mal ein wenig ungestüm - und genau hier müssen die jungen Schiedsrichter aufklärend und erklärend auftreten und nicht zu streng sein. Ein Lerneffekt muss entstehen."

"Die Schiedsrichter müssen die Spieler dabei unterstützen, ihre positiven Energien zu bündeln und auch positiv umzusetzen. Spieler wie Schiedsrichter könnten sich eines Tages wieder in einem UEFA-Wettbewerb treffen und können sich bei dieser Gelegenheit schon einmal näher kennen lernen."