Gian Piero Gasperini über Atalantas Europa-League-Triumph und Carlo Ancelotti
Dienstag, 6. August 2024
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Der Atalanta-Trainer spricht mit UEFA.com über den Titelgewinn und den UEFA-Superpokal gegen Real Madrid.
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Gian Piero Gasperini ist der Beweis dafür, dass Hingabe und Ehrgeiz irgendwann belohnt werden. Der 66-jährige Italiener, der zweimal zum Trainer des Jahres in der Serie A gewählt wurde, gewann mit Atalanta endlich seinen ersten Titel, als seine Mannschaft Bayer Leverkusen im Finale der UEFA Europa League 2024 in Dublin mit 3:0 besiegte. Gleichzeitig war es die erste europäische Trophäe für La Dea überhaupt.
Gasperini trifft mit Atalanta jetzt im UEFA-Superpokal am 14. August in Warschau auf Champions-League-Sieger Real Madrid und Carlo Ancelotti.
Über Atalantas Triumph in der Europa League und die Rolle als Außenseiter
Es war eine lange Reise in der Europa League. Vom ersten Spiel in Lissabon an haben wir unsere Qualitäten gezeigt und das Beste aus uns herausgeholt. Es war ein Wettbewerb auf wirklich hohem Niveau und ihn auf diese Weise zu gewinnen, war ein großer Erfolg für uns. Gegen Liverpool waren wir Außenseiter, vielleicht zunächst auch gegen Sporting CP. Alle dachten, dass sie gewinnen würden. Am Ende haben wir viermal gegen sie gespielt [Gruppenphase und Achtelfinale]. Ich muss sagen, dass uns die Außenseiterrolle in gewissem Maße gelegen kam, denn sie hat das Beste in uns zum Vorschein gebracht.
Wir waren definitiv die beste Mannschaft des Wettbewerbs, auch aufgrund der Ergebnisse: 3:0 gegen Marseille, 3:0 gegen Liverpool, 3:0 gegen Bayer Leverkusen. Es gab auch andere Spiele, wie die gegen Sporting, wo wir zweimal gewonnen und zweimal unentschieden gespielt haben. Ich denke, dass wir den Pokal am Ende verdient gewonnen haben.
Über die Bedeutung des Titels für ihn und Atalanta
Er bedeutet alles in der Geschichte von Atalanta und auch für mich ist es die erste europäische Trophäe. Einen Wettbewerb zu gewinnen, insbesondere in Europa, ist etwas, das Atalanta noch nie zuvor in seiner Geschichte geschafft hat. Und auch die Art und Weise wird man in diesem Verein nie vergessen. Gegen Ende der Saison ging es aufwärts, wir haben viele Spiele in Folge gewonnen, auch in der Serie A. Wir haben großartige Leistungen gezeigt, die es uns ermöglicht haben, [zwei] Endspiele zu erreichen und in der Serie A auf einem Champions-League-Platz zu landen.
Über den Zeitpunkt, als er realisierte, dass Atalanta die Europa League gewinnen wird
Das dritte Tor von [Ademola] Lookman war sehr wichtig, denn selbst nach dem 2:0 wussten wir, dass Bayer ein Spiel drehen kann, wie sie es schon so oft in dieser Saison getan haben. Nach dem 3:0 haben wir dann geglaubt, dass wir genug getan haben, um den Pokal zu gewinnen. Das war natürlich ein riesiges Erfolgserlebnis. Den Sommer über haben wir uns noch mehr gefreut, denn Atalanta war eine der wenigen italienischen Mannschaften, die in diesem Jahr in Europa gut abgeschnitten haben. In gewisser Weise haben wir Italien vertreten. Aber es war auch ein Erfolg, weil wir bewiesen haben, dass ein kleiner bis mittelgroßer Verein wie Atalanta es ganz nach oben schaffen kann.
Über das Spiel im Superpokal gegen Real Madrid
Das wird ein außergewöhnliches Erlebnis für Atalanta und für Bergamo. Wir spielen gegen den erfolgreichsten Verein der Welt, gegen die Mannschaft, die die meisten Titel gewonnen hat. Bis vor kurzem wäre es noch undenkbar gewesen, ein solches Finale gegen einen so bedeutenden Verein zu spielen. Wir sind sehr stolz. Wir wollen dabei sein, wir wollen eine großartige Leistung zeigen und uns gegen einen Verein behaupten, der auf dem Papier die stärkere Mannschaft ist. Das ist ein wirklich großer Moment für ganz Bergamo, für alle Fans. Es ist ohne Zweifel ein Höhepunkt, vielleicht der Höhepunkt in der Geschichte von Atalanta.
Über Carlo Ancelotti, mit dem er bei Juventus zusammengearbeitet hat
Carlo ist weltweit eine Institution. Er ist ohne Frage der Trainer, der am meisten gewonnen hat. Das hat er bei vielen verschiedenen Vereinen geschafft. Bei Real Madrid leistet er Außergewöhnliches. Er hat es schon einmal mit ihnen geschafft und er schafft es wieder. Für uns und insbesondere für mich, wird es natürlich etwas ganz Besonderes sein, in diesem Finale gegen ihn zu spielen, wenn man bedenkt, dass ich vor 30 Jahren die Jugendmannschaft von Juventus Turin trainiert habe und er die erste Mannschaft. Das ist viele Jahre her, aber es wird großartig, ihn in diesem Finale zu sehen.