Endspiel Futsal Champions League: Palma schreibt Geschichte

Illes Balears Palma hat auch im dritten Finale der UEFA Futsal Champions League triumphiert – und dabei Geschichte geschrieben:

Mit dem 9:4-Erfolg gegen Kairat Almaty in Le Mans sicherte sich das Team nicht nur den Titel, sondern wurde auch als erste Mannschaft mit drei Siegen in Folge zum Champion gekrönt.

Spielbericht:

Palma hat den Titel-HattrickUEFA via Getty Images

In den ersten 18 Minuten ließ das Finale kaum erahnen, was noch folgen sollte. Zwar brachte Jesús Gordillo Palma früh mit seinem zweiten Treffer im zweiten Spiel in Führung, doch Kairat Almaty glich nur drei Minuten später aus – durch einen abgefälschten Schuss von Caio Ruiz aus kurzer Distanz.

Doch noch vor der Pause übernahm Palma die Kontrolle: Lucas Machado und Mario Rivillos trafen binnen 60 Sekunden. Für Rivillos war es bereits das dritte Tor in einem Endspiel – zuvor hatte er zwei für Inter im Finale 2017 erzielt und eines für Palma im Vorjahr.

Trotz eines 2:4-Rückstands zur Pause schöpfte Kairat Hoffnung, hatten sie doch im Halbfinale in den letzten vier Minuten zwei Treffer erzielt. Doch kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, erhöhte Palma auf spektakuläre Weise: Fabinho, der das Finale 2024 verletzungsbedingt verpasst hatte, hob den Ball aus der eigenen Hälfte ins leere Tor – nachdem Neguinho Keeper Dennis Cavalcanti den Ball abgenommen hatte.

Es war der erste von vier Treffern Fabinhos binnen neun Minuten – allesamt vorbereitet von Neguinho, der später als Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Zwei Mal traf Fabinho eiskalt nach cleveren Spielzügen, ehe er den Ball aus der Nähe des eigenen Strafraums über das ganze Feld hinweg ins Tor schoss – Kairat hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den fliegenden Torwart ins Spiel gebracht.

Fabinho trifftUEFA via Getty Images

Neguinho krönte seine Leistung mit einem eigenen Treffer ins verwaiste Tor – der Jubel der grüngekleideten Fans auf den Rängen kannte keine Grenzen. Kairat gelang immerhin noch Ergebniskosmetik: Dauren Tursagulov verwertete eine Hereingabe von Caio Ruiz, Zhakhangir Rashit traf technisch sehenswert aus spitzem Winkel unter die Latte.

Doch Palma hatte längst Fakten geschaffen. Mit dem achten Treffer stellte das Team einen neuen Rekord für ein Finale in diesem Format auf – und legte sogar noch einen neunten nach: Mateus Maia versenkte einen Steilpass von Neguinho eiskalt ins lange Eck.

Den Schlusspunkt setzte Kairats Kevin Arrieta mit einem traumhaften Volley aus spitzem Winkel – doch Palmas Feierlichkeiten waren da längst im vollen Gange. Der Titel-Hattrick war perfekt – und er hätte kaum eindrucksvoller ausfallen können.

Jubel mit den FansUEFA via Getty Images

Stimmen

 Antonio Vadillo, Trainer von Palma: "Zunächst möchte ich Kairat und Marlon Velasco ein Kompliment machen – was sie bei diesem Finalturnier geleistet haben, verdient großen Respekt. Aber wenn wir so spielen wie heute Abend, dann wird es für jeden Gegner extrem schwer, uns zu schlagen. Ich ziehe meinen Hut vor meinen Spielern. Was sie in dieser Saison abliefern, ist einfach unglaublich. Innerhalb einer Woche haben wir Barcelona (in der Liga), Sporting und Kairat geschlagen – drei absolute Topteams."

Mario Rivillos mit der TrophäeUEFA via Getty Images

Neguinho, Spieler von Palma und Spieler des Turniers:
"Was soll ich sagen? Nicht einmal in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir vorgestellt, dass wir diesen Titel drei Mal in Folge gewinnen würden. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, und jeder im Klub hat es verdient, diesen Moment zu erleben. Wir haben richtig gut gespielt – und den Sieg in dieser Form auch verdient. Das ist die Belohnung für all die harte Arbeit. Jetzt sind wir erneut Champions."

Marlon Velasco, Trainer von Kairat:
"Uns war klar, dass es sehr schwer werden würde – und wenn der Gegner das erste Tor erzielt, wird es noch komplizierter. Mein Team hat auf den frühen Rückstand gut reagiert und den Ausgleich geschafft. In den ersten 18 Minuten haben wir ordentlich gespielt, aber die beiden Gegentreffer danach haben uns sehr wehgetan. In einem Finale muss man leiden können, man muss bis zum Ende voll da sein. Das ist uns heute nicht gelungen. Nach dem vierten Gegentor hat meine Mannschaft mental aufgegeben."

Spiel um Platz drei: Cartagena holt Bronze

Turnierdebütant Cartagena hat sich mit einem dramatischen Erfolg im Spiel um Platz drei eindrucksvoll von seiner ersten Endrunden-Teilnahme verabschiedet. Nach einem intensiven Duell gegen Sporting CP setzte sich das spanische Team mit 3:1 im Sechsmeterschießen durch und feierte damit den ersten Finalsieg seiner Klubgeschichte.

Sporting, das bereits im Vorjahr Vierter geworden war, erwischte den besseren Start: Tomás Paçó brachte die Portugiesen mit einem sehenswerten Treffer in Führung. Gabriel Motta erhöhte kurz darauf per Strafstoß – verschoss jedoch wenig später einen weiteren. Noch vor der Pause glich Anton Sokolov mit einem verwandelten Strafstoß für Cartagena aus.

Nach dem Seitenwechsel traf Waltinho zunächst nur das Aluminium, ehe er in der 34. Minute mit einem flachen Schuss zum 2:2 ausglich. Da es im Futsal keine Verlängerung im Spiel um Platz drei gibt, ging es direkt ins Sechsmeterschießen – und dort zeigte sich Cartagena eiskalt: Alle drei Schüsse saßen, während Sporting zwei Mal scheiterte.