Poulsens Liebeserklärung an Leipzig
Sonntag, 4. März 2018
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"Die Stadt Leipzig und unsere Fans sind mir ans Herz gewachsen", bekennt Yussuf Poulsen im Interview mit UEFA.com und träumt ein klein wenig von weiteren Triumphen auf internationalem Parkett: "Alles ist möglich!"
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Man kann nun wirklich nicht behaupten, dass RB Leipzig in der ersten Europapokal-Saison seiner Klubgeschichte enttäuscht hat: Sieben Punkte in einer prominent besetzten Champions-League-Gruppe sind aller Ehren wert und der Einstand in der Europa League verlief mit dem Sieg gegen Italiens Spitzenreiter SSC Napoli spektakulär und erfolgreich. Einer, der mit den Leipzigern schon in der 3. Liga gekickt hat, ist der Däne Yussuf Poulsen.
"Wenn man so lange bei einem Klub spielt, hat man das Gefühl, dazuzugehören", meint der 23-Jährige im Gespräch mit UEFA.com. "Ich bin jetzt fast fünf Jahre hier und die Stadt Leipzig ist mir in dieser Zeit ans Herz gewachsen. Nicht nur mir, sondern auch meiner Familie, sie lieben das Leben in dieser fantastischen Stadt."
Klingt fast wie eine Liebeserklärung und ist es wohl auch. Der 22-malige dänische Nationalspieler gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über seine neue Heimat spricht: "Ich fühle mich hier wie zuhause, mindestens so sehr wie in Dänemark. Ich habe eine tolle Beziehung zu den Fans, sie lieben mich und ich liebe sie!"
Die Zuneigung der Fans hat sich Poulsen vor allem mit seinem unglaublichen Einsatzwillen verdient, er selbst gibt zu, dass er eher dafür da ist, die "Drecksarbeit" zu verrichten, als mit Toren oder spektakulären Soloeinlagen zu glänzen. "Ich glaube, dass ich über mehr Energie und Siegeswillen verfüge, als viele andere Spieler, die mehr Talent als ich haben, aber ihr Potenzial nicht abrufen, weil sie nicht hart genug arbeiten. Bei mir kann man dagegen zu 100 Prozent sicher sein, dass ich in jedem Spiel alles geben werde."
Das wird auch nötig sein, wenn die Leipziger im Achtelfinale der Europa League auf den FC Zenit treffen. Poulsen weiß ziemlich genau, was sein Team da in Russland erwartet. "Es wird richtig kalt werden! Und natürlich eine richtig lange Reise. Über den russischen Fußball weiß ich nicht so viel, aber russische Mannschaften sind ja in der Europa League auch in den K.-o.-Runden gut vertreten, wir wissen also, was uns da [sportlich] erwartet – von den Wetterbedingungen ganz zu schweigen."
Doch wer aus der dritten deutschen Liga innerhalb von nur drei Jahren bis in die Champions League durchgestartet ist, lässt sich auch vom Tabellenzweiten Russlands nicht beeindrucken. Träumt Poulsen vielleicht sogar vom finalen Europa-League-Triumph? "Ach, wir müssen vorsichtig damit sein, uns ständig neue Ziele zu setzen. Natürlich würden wir den Titel gerne holen, aber es gibt so viele gute Teams, die noch dabei sind, wie zum Beispiel Atlético Madrid: sie haben vier Jahre in Folge das Viertelfinale der Champions League erreicht und standen zweimal im Finale."
Aber ein bisschen Optimismus kann nicht schaden, meint der Däne, der die Rolle seines Teams als Underdog zu genießen scheint, und schiebt doch noch nach: "Alles ist möglich. Wir glauben an uns. Auch gegen Neapel waren wir der Außenseiter und haben uns durchgesetzt. Wenn wir so weiterspielen, haben wir gegen jedes Team eine Chance – und die wollen wir nutzen!"