Hinter den Kulissen: Vorbereitung des VAR-Systems für Europa League und Europa Conference League
Dienstag, 11. April 2023
Artikel-Zusammenfassung
Ein neues Video, präsentiert von Engelbert Strauss, erklärt, welche Vorbereitungen es braucht, bis die VAR-Technologie für die Spiele der UEFA Europa League und der UEFA Europa Conference League bereit ist.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Das Video Assistant Referee (VAR) System soll mithelfen, im Europapokal für gerechtere Entscheidungen zu sorgen. In diesem Artikel, präsentiert von Engelbert Strauss, zeigen wir euch, welche akribischen Vorbereitungen in den einzelnen Stadien der Teams aus der UEFA Europa League und UEFA Europa Conference League nötig sind, bis der VAR helfend eingreifen kann.
"Die Infrastruktur der Stadien ist nicht ganz unwichtig für die Installation der verschiedenen Technologien", erklärt Lee Guerreiro, Rasen- und Technologie-Spezialist der Football Operations Unit der UEFA. "Die moderneren Stadien sind meist sehr gut ausgestattet, wenn es um Strom und WLAN, Kabelwege und solche Dinge geht. Aber das kann von Stadion zu Stadion sehr unterschiedlich sein."
Die Herausforderung für Guerreiros Team besteht darin, sicherzustellen, dass das VAR-System in jedem Stadion nach den exakt gleichen Spezifikationen eingerichtet wird, wobei die Arbeit zunimmt, je näher der Spieltag rückt.
"Einen Tag vor dem Spiel beginnen wir mit den VAR-Tests, schon bevor am Abend das Stadion offiziell abgenommen wird", fährt er fort. "Dann gibt es verschiedene Kalibrierungs-Arbeiten für das Abseitssystem und auch die Kamerasynchronisation mit dem Host Broadcaster und dem Technologieanbieter steht auf dem Programm. Am Spieltag selber gibt es weitere Checks, um zu gewährleisten, dass die Kommunikationseinrichtungen der Schiedsrichter einwandfrei funktionieren."
Es ist ein System, das eine perfekte Kommunikation im Stadion voraussetzt. Dazu Guerreiro: "Im Vorfeld des Spiels gibt es ein VAR-Meeting mit allen Beteiligten; dem Host Broadcaster, dem Team, das die Technologie bereitstellt, dem gastgebenden Klub, dem Platzwart – also alle, die mit der Technologie zu tun haben – um die zeitlichen Abläufe der verschiedenen Tests, Kalibrierungsarbeiten und Installationen zu diskutieren."
Doch das VAR-System verlangt nicht nur in den Stadien vollsten Einsatz aller Beteiligten, auch in der UEFA-Zentrale in Nyon haben einige Mitarbeiter alle Hände voll zu tun, seit Alessandro Arduino, Manager bei UEFA Football Technologies, dort einen zentralen Knotenpunkt für das System eingerichtet hat.
"Während der Pandemie haben wir nach besseren Lösungen gesucht, um für alle Mitarbeiter des Videosystems und der Schiedsrichter-Abteilung ein sicheres Umfeld zu schaffen", erklärt er. "Unser technischer Zulieferer hat eine neue Lösung entwickelt, um eine einfachere Verbindung zu den verschiedenen Stadien in Europa herzustellen und um es uns zu ermöglichen, VAR-Remote-Operationen durchzuführen."
Doch auch wenn inzwischen ein Großteil der VAR-Technik von der UEFA-Zentrale aus geleistet wird, trifft immer noch der Schiedsrichter vor Ort die ultimativen Entscheidungen. Arduino weiter: "Wenn der Anpfiff unmittelbar bevorsteht, dimmen wir die Lichter im Raum herunter, die Spannung steigt und alle Video-Spieloffiziellen tun ihr Bestes, den Schiedsrichter auf dem Spielfeld zu unterstützen, ihm zu helfen, Entscheidungen zu treffen, und im Falle eines klaren und offensichtlichen Fehlers einzugreifen und ihm zu helfen, die richtige Entscheidung zu treffen."
Der Druck, das VAR-System richtig einzustellen, ist enorm, das weiß auch Guerreiro: "Ein Tor, dass dank der Torlinientechnologie gegeben wird, kann darüber entscheiden, ob ein Klub ausscheidet oder weiterkommt."
Arduino ist jedenfalls sicher, dass der ganze Aufwand mehr als gerechtfertigt ist. "Wir sind überzeugt davon, dass die Technologie diesen Sport gerechter und damit auch besser gemacht hat. Wir haben fairere Spiele und davon profitiert zuallererst der Fußball."