Mainz unter Druck

Bisher ist diese Saison für Mainz eher suboptimal gelaufen, doch mit dem Auswärtsspiel bei FK Qäbälä will der letztjährige Bundesliga-Sechste wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, auch wenn das Spiel in Aserbaidschan sicher nicht zu den in der Europa League erhofften Schmankerln gehört.

"Da braucht es keine besondere Motivation von außen", beteuert aber Trainer Martin Schmidt, "die brennen alle, wir wollen was reißen." Sollten sie auch, denn nach dem unglücklichen 1:1 zum Auftakt gegen St. Etienne stehen die Mainzer schon ein wenig unter Druck. Zwar verlor Qäbälä sein erstes Spiel beim RSC Anderlecht mit 1:3, doch unterschätzen sollte man den Provinzklub nicht, weiß der Mainzer Coach: "Die haben zwei Gesichter. Zuhause dominieren sie wie Bayern München bei uns, international setzen sie auf Kompaktheit und gutes Umschaltspiel. Wir stellen uns auf einen sehr robusten Gegner ein."

In der heimischen Liga führt der Mainzer Gegner mit fünf Siegen, einem Remis und 17:0 Toren die Tabelle an, es könnte also einiges auf die Abwehr des Bundesligisten zukommen und da musste sich vor allem Torhüter Jonas Lössl nach dem 2:3 gegen Leverkusen einige kritische Worte anhören, ganz zum Ärger seine Trainers. "Tore kassiert immer die ganze Mannschaft und nicht ein einzelner Spieler", sagte Schmidt, der aber einräumt: "An dem einen oder anderen Tor war er sicher mitschuldig, aber da ist jeder Innenverteidiger genauso mitschuldig."

Yunus Malli, der zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend zeigte, freut sich trotz der Reisestrapazen auf die Partie, die übrigens schon um 17 Uhr MEZ angepfiffen wird: "Diese Spiele bringen jeden einzelnen Spieler weiter. Es ist wichtig, für die eigene Karriere Erfahrung zu sammeln. Ich hoffe, dass noch mehr als fünf Spiele kommen werden in dieser Saison, damit jeder genug Erfahrung mitnehmen kann für die Zukunft."

Und dafür wäre ein Sieg in Aserbaidschan die ideale Grundlage.