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Forsch und frech gegen den Mythos

Young Boys empfängt Liverpool: Trainer Martin Rueda spricht zwar von einer Ehre, die seinem Team zuteil werde, er sagt aber auch: "Wir sind nicht chancenlos."

Martin Rueda will auch gegen Liverpool punkten
Martin Rueda will auch gegen Liverpool punkten ©Getty Images

Der BSC Young Boys empfängt den Liverpool FC. Trainer Martin Rueda spricht zwar von einer Ehre, die seinem Team zuteilwerde, er sagt aber auch: "Wir sind nicht chancenlos."

Martin Rueda gerät ins Schwärmen, wenn er von den Reds spricht: "Liverpool, das ist ein Weltklub, ein Mythos. Dass wir gegen so eine Mannschaft auf internationaler Bühne spielen dürfen, ist eine Ehre und macht uns sehr stolz", sagt der YB-Trainer. Er freue sich "extrem" auf die UEFA Europa League: "Wir haben ja fast eine Chamions-League-Gruppe", vergleicht der 49-Jährige, der die Berner seit Anfang dieser Saison coacht.

Die Freude Ruedas gründet jedoch nicht nur auf der Attraktivität der Berner Gruppe mit Liverpool, Udinese Calcio und dem FC Anzhi Makhachkala, sondern auch auf dem Glauben, etwas ausrichten zu können: "Wir sind sicher nicht chancenlos", glaubt Rueda.

Es ärgert ihn deshalb ein wenig, dass vielerorts betont wird, YB habe gegen solche Gegner nichts zu verlieren: "Das ist der falsche Ansatz. Wir sind fähig, eine Überraschung zu schaffen, und können uns nicht nur damit begnügen, Außenseiter zu sein. Stolz und Ehre kann man schließlich immer verlieren", sagt der YB-Trainer.

Mit Liverpool hat er sich eingehend auseinandergesetzt; viele Spiele habe er gesehen, dreimal sei einer seiner Beobachter im Stadion gewesen. Erkenntnisse gibt es daher genügend: "Es ist eine Mannschaft, die das Spiel gestalten will, die konstruktiv spielt." Auch wenn die Resultate noch nicht sonderlich überzeugend seien und man spüre, dass einiges noch nicht wunschgemäß klappe, sei offensichtlich: "Liverpool hat überragende Einzelkönner."

Trotzdem wiederholt Rueda noch einmal: "Wir können Liverpool in Verlegenheit bringen, wenn wir forsch und frech auftreten, an uns glauben und nicht nur verteidigen und uns verstecken. Ich traue uns einiges zu."

Das letzte Aufeinandertreffen mit einem englischen Verein haben sie in Bern noch in guter Erinnerung: Vor zwei Jahren scheiterteYB am Tottenham Hotspur FC in den Champions-League-Play-offs – nach einem 3:2 zu Hause und einem 0:4 an der White Hart Lane.

Harry Redknapp, damaliger Tottenham-Manager, führte die Hinspiel-Niederlage der Spurs im Stade de Suisse nicht zuletzt auf die Unterlage zurück: Damals spielten sie in Bern noch auf Kunstrasen, und die Engländer taten sich überaus schwer damit, lagen zwischendurch gar 0:3 zurück.

Die Befürchtung, ihnen könne es ähnlich ergehen, brauchen die Liverpooler und ihr Coach Brendan Rodgers jedoch nicht zu haben: Denn entgegen den Berichten zahlreicher englischer Zeitungen wird in Bern seit Anfang dieses Jahres nicht mehr auf Kunst-, sondern auf Naturrasen gekickt.

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