John ist Twentes neuer Shootingstar

Co Adriaanse, Trainer des FC Twente, ist voll des Lobes für Ola John, nachdem der 19-jährige Stürmer in der aktuellen Gruppenphase der UEFA Europa League bereits doppelt so viele Treffer - nämlich vier - als alle seine Teamkollegen vorbereitet hat.

"Er ist sehr stark und fast nie verletzt", so der 64-Jährige, der den Angreifer in die erste Mannschaft holte, nachdem sich Nacer Chadli verletzte und Bryan Ruiz im Sommer zu Fulham FC - Twentes Gegner am Donnerstag - wechselte. "Ola wird nie müde, er gibt immer alles und macht nie einen schlechten Eindruck. Das macht die Zusammenarbeit mit ihm sehr angenehm. Er ist im Prinzip der ideale Schwiegersohn."

Durch seine guten Leistungen auf dem Flügel steht John auch nach der Rückkehr von Chadli in der Startelf. Nun äußerte sich auch Kapitän Peter Wisgerhof zu der Entwicklung des Shootingstars: "Ola entwickelt sich toll, und er zieht in jedem Spiel immer zwei Spieler auf sich. Das gibt uns wiederum mehr Platz."

Zwar hat John in Gruppe K noch nicht getroffen, mit seinen vier Torvorlagen aber dennoch dazu beigetragen, dass das Team aus den Niederlanden kurz vor dem Einzug in die Runde der letzten 32 steht. Twente kann sich mit einem Sieg oder einem torlosen Remis gegen Fulham bereits am 5. Spieltag den Gruppensieg sichern.

Die Fans von Fulham mögen zwar nicht viel über Ola John wissen, wohl aber kennen sie seinen älteren Bruder Collins, der im Januar 2004 von Enschede in den Londoner Westen wechselte. In 95 Spielen in der Premier League erzielte er 20 Treffer, ehe er 2009 dann weiter zog. Collins, Ola und Bruder Paddy, Stürmer beim VfL Osnabrück, verloren ihren Vater im Bürgerkrieg in Liberia und lebten zunächst mit ihrer Mutter in den Niederlanden.

"Collins war die Vaterfigur bei uns, und auch wegen den finanziellen Aspekten wechselte er dann in die Premier League", so Ola John, niederländischer U21-Nationalspieler. "Er hatte eine gute Zeit in England, war Fulhams bester Torschütze und schaffte es bis in die A-Nationalmannschaft."

Nun steht Ola, der sich mit drei Toren in 14 Spielen in der Eredivisie stets selbstbewusst präsentiert, womöglich bald eine ähnliche Karriere bevor. "Ich bin nie nervös, auch wenn ich gegen körperlich stärkere Gegner spiele. Ich muss niemanden fürchten, schließlich sind die Verteidiger meistens die, die mehr Angst haben."

"Man darf sich von seinen Gegnern nicht einschüchtern lassen", fügte John hinzu, der bereits mit einigen englischen Vereinen in Verbindung gebracht wird. "Das sind auch nur Menschen, du musst nur clever sein."