96-Heimspiel im Parken-Stadion
Mittwoch, 2. November 2011
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Was macht ein Klub, der auswärts deutlich schwächer agiert als zu Hause? Er funktioniert seinen Auswärtsauftritt kurzerhand in ein Heimspiel um, Hannover 96 macht vor, wie es geht.
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Dass Hannover 96 im eigenen Stadion in dieser Saison eine Macht ist, haben schon der SV Werder Bremen, Borussia Dortmund und der FC Bayern München am eigenen Leibe erfahren müssen. Auch in der UEFA Europa League gab es packende Heimspiele gegen Sevilla FC (2:1), R. Standard de Liège (0:0) und den FC København (2:2).
In der Ferne lief es allerdings weniger gut. Was also macht ein Klub, der am Donnerstag dringend punkten muss, um die nächste Runde nicht aus den Augen zu verlieren? Er funktioniert sein Auswärtsspiel einfach zu einem Heimspiel um. Und deshalb wird es am Donnertag eine kleine Völkerwanderung von Hannover nach Kopenhagen geben, rund 10 000 Fans begleiten die Niedersachsen mit nach Dänemark ins Parken-Stadion.
Kein Wunder, dass so eine famose Unterstützung auch die Spieler beflügelt. Stürmer Didier Ya Konan träumt gar schon vom ganz großen Coup: "Ich möchte weit kommen, vielleicht holen wir auch den Cup!" Worte, die Trainer Mirko Slomka wohl nicht so gerne hört, zeigte die Formkurve seines Teams doch nach dem furiosen Sieg gegen die Bayern leicht nach unten: "Wir sind nicht immer an unsere Grenzen gegangen", monierte der Coach fehlende Aggressivität und verschärfte im Training auch schon mal den Ton. "Ist doch völlig klar, dass man nach zwei Niederlagen nicht auf gute Laune macht", erklärte Slomka seinen ungewohnten Auftritt.
Leidtragender war unter anderem Torhüter Ron-Robert Zieler ("Hey Ron, was machst du da? Sekundenschlaf, oder was?"), der im Hinspiel gegen die Dänen zweimal patzte, danach in der Liga aber seine Klasse mehrfach unter Beweis stellte. Auch er richtet den Blick schon etwas nach vorne: "Ein Sieg in Kopenhagen und einer zu Hause gegen Poltava, das sind die entscheidenden Schritte."
Und in der Tat, ein Dreier in Kopenhagen wäre schon mehr als die halbe Miete. Da auch die Dänen mächtig unter Druck stehen und eigentlich gewinnen müssen, kann 96 ganz entspannt in diese Partie gehen, zumal man „zu Hause" ja sowieso immer stärker einzuschätzen ist, als in fremden Stadien.