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Džekos Aufstieg in die Weltspitze

Edin Džekos Karriere erinnert fast ein wenig an ein Märchen. Vom zerstörten Sarajevo kam er über Teplice nach Wolfsburg, jetzt geht er für 32 Millionen Euro nach England.

Edin Džeko erzielte in Wolfsburg 66 Tore in 111 Bundesligaspielen
Edin Džeko erzielte in Wolfsburg 66 Tore in 111 Bundesligaspielen ©Getty Images

Edin Džeko, der seit seinem 32-Millionen-Wechsel zu Manchester City FC der teuerste Spieler aus der Bundesliga ist, startete seine Karriere mit sechs Jahren beim FK Željezničars Grbavica in der Nähe Sarajevos, nur zwei Trambahnstationen von seinem Elternhaus entfernt.

Am 17. März 1986 geboren, war Džeko zwölf Jahre, als er die Aufmerksamkeit seines ersten Trainers Jusuf Šehović erregte. Im Jahre 1998 war der Städtchen Grbavica, an vorderster Front des Bürgerkrieges postiert, fast vollkommen zerstört, es gab nur wenige Flächen, die zum Fußballspielen einluden. Dennoch stach das Talent von Džeko sofort ins Auge, nicht zuletzt auch dank seiner enormen Körpergröße, die auch einem Basketballer gut zu Gesicht gestanden hätte.

Nach seiner Zeit in der Jugend von Željezničar gab er unter Coach Amar Osim mit 17 Jahren sein Debüt in der Seniorenmannschaft, konnte sich aber anschließend nur selten in Szene setzen. Mit 19, nach 40 Spielen und fünf Toren, wechselte er 2005 für 50 000 Euro zum tschechischen Klub FK Teplice, sein Heimatklub frohlockte über diesen scheinbar großartigen Deal.

Džeko benötigte auch in Teplice Zeit, zunächst wurde er für sechs Monate an Zweitligist FK Ústí nad Labem ausgeliehen, ehe er zu Teplice zurückkehrte. Dann startete Džeko allerdings voll durch. 2006/07 wurde er mit 13 Treffern Torschützenkönig und bester ausländischer Spieler der Liga. Trotzdem verblüffte es alle Experten, dass der VfL Wolfsburg stolze vier Millionen Euro für den nahezu unbekannten Schlacks hinblätterte.

An der Seite seines Landsmannes Zvjezdan Misimović wurde Džeko zum Garanten für den sensationellen Titelgewinn der Wolfsburger in der Saison 2008/09. Im folgenden Jahr holte sich Džeko mit 22 Treffern die Torjägerkanone der Bundesliga und wurde mit seinem 59. Tor im 96. Spiel für die Niedersachsen der beste Torjäger der Klubgeschichte. In der Nationalmannschaft fehlen ihm noch fünf Tore, um den bisherigen Rekordtorschützen Elvir Bolić abzulösen.

Mittlerweile war der europäische Fußballadel auf den Bosnier aufmerksam geworden, der auch abseits des Platzes beeindruckende Qualitäten aufzuweisen hat. Im November 2008 wurde er UNICEF-Botschafter, seither engagiert er sich leidenschaftlich für humanitäre Zwecke und trat auch schon bei Benefizspielen in Cazin, Split und Zenica auf.

Der Transfer des bosnischen Fußballer der Jahre 2009 und 2010 hat in Džekos Heimat für reichlich Wirbel gesorgt, auch wenn viele eher mit einem Wechsel nach Spanien gerechnet hatten. Sein Nationaltrainer Safet Sušić meinte: "Für Edin Džeko ist es das Beste, seine Karriere in England fortzusetzen, weil ihm der Spielstil dort sehr gut liegt. Seine Torjägerqualitäten wird er auch dort zeigen und das kann all meinen Spielern in der Qualifikation zur EURO 2012 großen Auftrieb geben."

Etwas kritischer sieht der ehemalige Nationalspieler Muhamed Konjić, der in England für Coventry City FC und Derby County FC spielte, den Wechsel zum neureichen ManCity: "Arsenal, Liverpool oder Chelsea wären für ihn wohl die bessere Wahl gewesen, aber Manchester City war halt schneller und hatte mehr Geld. Ich wünsche ihm alles Gute und bin sicher, dass er das Vertrauen zurückzahlen wird, dass Manchester City in ihn setzt."