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"Los Sufridores" feiern den gebrochenen Bann

Die Fans von Club Atlético de Madrid feierten vergangene Nacht in den Straßen der spanischen Hauptstadt, nachdem Diego Forláns Treffer in der 116. Minute die Pechsträhne des Vereins in Europas Endspielen beendete.

Atléticos Anhänger feiern in Madrid
Atléticos Anhänger feiern in Madrid ©Getty Images

Tausende ekstatischer rot-weiß gestreifter Fans von Club Atlético de Madrid zogen zum Neptun-Brunnen im Zentrum der spanischen Hauptstadt, um Mittwochnacht den spannenden Finalsieg über Fulham FC in der UEFA Europa League zu feiern.

Fans aller Altersklassen versammelten sich beim Brunnen in der Nähe des Museums El Prado. Hier feiern die Anhänger traditionell die Titel ihres Teams, tanzen und schwenken ihre Fahnen und Schals, zünden Feuerwerkskörper und huldigten diesmal ihrem uruguayischen Stürmer Diego Forlán, der den siegbringenden Doppelpack im Hamburger Finale erzielte. Seit 1995/96, als Atlético das spanische Double holte, hatte der Verein keine Gelegenheit mehr, am Neptun-Brunnen zu feiern. Einen europäischen Titel konnte man gar seit 48 Jahren nicht mehr bejubeln.

"Ich musste einfach herkommen und feiern. Es ist schon so lange her, dass wir das letzte Mal hier standen", erklärte Gregorio Hernández Villamor, ein 84-jähriger Ex-Polizist und Atlético-Fan seit Kindesbeinen an. Trotz Rückenschmerzen kämpfte er sich zum Brunnen durch und schwärmte: "Das ist einer der schönsten Siege und für den Verein ein wichtiger Schritt in die Zukunft." Die Fans von Fulham taten ihm sehr leid, da er ein großer Fan Englands und von Atléticos Ex-Stürmer Fernando Torres ist, der jetzt bei Liverpool FC spielt.

Gesänge wie "Atleti! Atleti!" und "Uruguay! Uruguay!" schallten über den überfüllten Platz, auf dem eine Bühne und eine große Leinwand für die anstehende Feier am Donnerstag aufgebaut wurden. Wer keinen Platz mehr am Brunnen fand, setzte sich mit seinen Freunden ins Auto und fuhr mit Fahnen und Schals bepackt wild hupend durch die Straßen von Madrid.

César Martínez, ein 39-jähriger Fabrikarbeiter, zog mit sieben Familienmitgliedern zum Neptun-Brunnen, darunter vier kleine Mädchen mit Schals und Trikots von Atlético Madrid. Er erklärte den Stolz und das gleichzeitige Leid, das dieser Verein immer wieder verursacht hat: "Das ist ein historischer Sieg. Ich war 1996 auch hier, und es ist so ein wunderschönes Gefühl, wieder hier feiern zu können."

Die Freude der Atlético-Jünger wurde noch ein wenig gesteigert, da viele der Fans auf dem Weg zum Neptun-Brunnen auch am Cibeles-Brunnen vorbeikamen, der traditionell den erfolgreicheren Fans des Stadtrivalen von Real Madrid CF für ihre Siegesfeierlichkeiten dient. "Wer nicht springt, der liebt Real", sangen Hunderte, während sie auf und ab hüpften.

Während sich die Real-Fans daran erfreuten, ihren Nachbarn "Patético de Madrid" (Die Schande Madrids) zu nennen, baute Atlético seinen Ruf als Pechvogel im Finale des Pokals der europäischen Meistervereine 1973/74 gegen den FC Bayern München auf, als sie in der Verlängerung in letzter Sekunde den Ausgleich hinnehmen mussten und im Entscheidungsspiel mit 0:4 untergingen. Darum trägt der Verein auch die Spitznamen "El Pupas" (die Unglücklichen) und "Los Sufridores" (die Leidenden). All das ertragene Leid hat sich aber wohl für diesen Moment gelohnt.

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