Hofmann genießt hohen Stellenwert
Samstag, 17. Oktober 2009
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Steffen Hofmann ist die bestimmende Figur in der österreichischen Bundesliga. Im Interview mit uefa.com erzählt er vom Respekt für Rapid Wien und den Aufschwung der letzten Jahre.
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Steffen Hofmann ist die bestimmende Figur in der österreichischen Bundesliga. Die Fans rufen ihn ehrfurchtsvoll "Fußballgott" und auch die Medien loben den Deutschen, der in seinem Heimatland nicht so richtig den Durchbruch schaffte, dafür aber für den SK Rapid Wien um so wichtiger ist. Dass Hofmann richtig gut Fußball spielen kann, mussten auch seine Landsleute erfahren, als der Hamburger SV zum Auftakt der Gruppenphase der UEFA Europa League bei Rapid eine 0:3-Pleite landete – Hofmann hatte diese durch sein Führungstor eingeleitet. Die Vereinsverantwortlichen würden seinen im Sommer 2010 auslaufenden Vertrag lieber heute als morgen verlängern. Im Interview mit uefa.com sprach der 29-jährige Würzburger über seine Zukunftspläne und gab Einblick in seine Persönlichkeit.
uefa.com: Herr Hofmann, ihr Vertrag bei Rapid läuft bis Sommer 2010. Würde Sie ein Wechsel in die deutsche Bundesliga reizen?
Steffen Hofmann: Ich bin sehr zufrieden und glücklich bei Rapid. Fußball ist aber ein schnelllebiges Geschäft, da zählen Treueschwüre nichts. Ob ich den Sprung in eine andere Liga, - sei es Deutschland oder woanders – mache, wird sich im Laufe der nächsten Zeit weisen. Da bin ich mir noch nicht ganz sicher.
uefa.com: Sie haben im Frühjahr 2006 in der zweiten deutschen Bundesliga bei TSV 1860 München gespielt, sind danach aber wieder zu Rapid zurückgekehrt. Warum hat es ihrer Ansicht nach in München nicht geklappt?
Hofmann: Es gibt mehrere Gründe, warum es damals nicht funktioniert hat. Die Erwartungshaltung war sehr hoch. Es hat im Verein immer wieder große Unruhe gegeben. Dadurch war erfolgreiches Arbeiten nicht möglich. Innerhalb der Mannschaft war der nötige Zusammenhalt nicht gegeben.
uefa.com: Welche Schlüsse haben Sie daraus gezogen?
Hofmann: Es war eine sehr wichtige Zeit für mich. Ich habe ein Halbjahr erlebt, wo es für mich nicht so gut gelaufen ist. Daraus konnte ich für mich persönlich sehr viel mitnehmen. Manche Dinge kann man nur aus Negativ-Phasen lernen.
uefa.com: Bei Rapid herrscht momentan eine große Euphorie. Knapp 7 000 Fans werden die Mannschaft auf die Auswärtsreise gegen den Hamburger SV begleiten. Überraschen Sie solche Ausmaße?
Hofmann: Nein, eigentlich nicht. Die Entwicklung hat vor fünf Jahren begonnen. Damals haben wir gut gespielt und die Leute sind ins Stadion gekommen. Dann kam das Jahr 2006, wo wir in ein tiefes Loch gefallen sind. Trotzdem sind die Menschen geblieben. Den letzten Ausschlag haben dann die Spiele gegen Aston Villa, HSV und Celtic gegeben. Dadurch ist eine Euphorie entstanden, die es so wahrscheinlich noch nie gegeben hat.
uefa.com: Gibt die Unterstützung durch die Fans der Mannschaft zusätzliche Sicherheit?
Hofmann: Die Fans sind unheimlich wichtig für die Mannschaft. Wir haben das Glück, dass unsere Fans auch da sind, wenn es nicht so gut läuft. Ich trage auf meiner Kapitänsschleife das Block-West-Logo. (Anm.: Fan-Sektor des Vereins) Ich denke, das ist einfach ein Zeichen des gegenseitigen Respekts zwischen Mannschaft und Fans.
uefa.com: Sie sind ein sehr bescheidener Mensch. Ist Ihnen der Starkult um ihre Person unangenehm?
Hofmann: Das ist mir weder unangenehm, noch genieße ich es. Es ist es schön, wenn man eine gewisse Anerkennung hat. Ich versuche ganz einfach, meinen Job so gut wie möglich zu machen.
uefa.com: Spricht man von Rapid, fällt automatisch der Name Steffen Hofmann. Sie selbst haben immer wieder gesagt, dass Sie sich mit dem Verein stark identifizieren.
Hofmann: Das ist über die Jahre hinaus gekommen. Ich habe gemerkt, dass ich einen hohen Stellenwert habe und respektiert werde. Diesen Respekt möchte ich den Menschen auch zurückgeben. Rapid ist ein sehr guter Verein. Es macht mir Spaß, hier zu spielen. Meine Familie spielt auch eine Rolle. Meine Frau kommt aus Wien und war schon immer Rapid-Fan.
Lesen Sie morgen den zweiten Teil des Interviews hier auf uefa.com, in dem sich Hofmann zu den grün-weißen Chancen in der UEFA Europa League äußert!