HSV vor Start ins Ungewisse
Freitag, 3. Juli 2009
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Nach einer Saison voller Höhen und Tiefen will der Hamburger SV in diesem Jahr mit dem neuen Trainer Bruno Labbadia einen erneuten Anlauf in Sachen Titelgewinn unternehmen.
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Als letzter aller Bundesligisten startet der Hamburger SV am Samstag in die Vorbereitung zur Spielzeit 2009/10, wenn die Rothosen unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia erneut in drei Wettbewerben angreifen wollen. Nach einer turbulenten Saison und einer unruhigen Sommerpause kann jetzt allerdings niemand genau einschätzen, wohin es mit dem HSV gehen wird. Auch, weil noch viel Arbeit auf Labbadia und Kollegen wartet.
Höhen und Tiefen
Bevor es am Montag ins Trainingslager nach Tirol geht, empfing Labbadia am Freitag 14 Spieler zum Laktat-Test in Hamburg. Der Kader ist bisher weitestgehend von Änderungen unberührt geblieben, so dass den meisten Spielern die vergangene Saison in den Köpfen stecken wird. Bis kurz vor Schluss war der Hamburger SV im Meisterschaftskampf dabei, am Ende musste man froh sein, dass es in letzter Minute noch zum Einzug in die UEFA Europa League reichte. Außerdem war der HSV im Halbfinale des UEFA-Pokals sowie des DFB-Pokals ausgerechnet an Erzrivale Werder Bremen gescheitert.
Unruhige Sommerpause
Was auf das versöhnliche Saisonende folgte, waren weitere interne Turbulenzen. Trainer Martin Jol verabschiedete sich zum AFC Ajax, während Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nach internen Unstimmigkeiten zurücktrat. "Ich hätte es lieber gesehen, dass er heute neben mir sitzt", sagte Labbadia über den ehemaligen Sportdirektor, dessen Aufgaben nun Labbadia zumindest vorübergehend übernimmt. "Die Arbeit wäre auf Dauer sicher hervorragend gewesen." Durch Beiersdorfers Abgang kamen auch die Transferaktivitäten ins Stocken. "Eine schlagkräftige Truppe zu formen", ist Labbadias erstes Saisonziel, genauer festlegen wollte sich auch der neue Trainer noch nicht.
Erst ein namhafter Neuzugang
Die unruhige Stimmung bei den Hamburger Anhängern konnte gestern durch die Verpflichtung von Zé Roberto, der ablösefrei vom FC Bayern München kommt und nächste Woche in Hamburg eintreffen soll, allerdings zunächst gelindert werden. Außerdem gab der ehemalige Trainer von Bayer 04 Leverkusen bei seiner Präsentation heute bekannt, dass man kurz vor einer Verpflichtung von Robert Tesche (DSC Arminia Bielefeld) stehe. Ansonsten sucht man namhafte Neuzugänge noch vergeblich. Dem gegenüber stehen mehrere Abgänge, von denen der prominenteste Ivica Olić ist, der nach ausgelaufenem Vertrag bei den Bayern anheuerte.
Europameister kommen später
Verzichten muss Labbadia vorerst auch auf drei deutsche Nationalspieler, die bei der UEFA-U21-Europameisterschaft den Titel holten. Jerome Boateng, einer der Stars des Turniers in Schweden, Rückkehrer Änis Ben-Hatira sowie Dennis Aogo steigen erst am 16. Juli ins Mannschaftstraining ein. Letzterer feiert am 1. Spieltag der neuen Bundesliga-Saison ein Wiedersehen mit seinem früheren Verein, dem SC Freiburg.
Neue Herausforderung UEFA Europa League
Zuvor geht es im DFB-Pokal gegen den TSV Fortuna Düsseldorf, das erste Pflichtspiel dieser Saison findet allerdings Ende Juli in der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Europa League statt, wobei der Gegner noch nicht fest steht. Labbadia will diese drei Partien unbedingt gewinnen. Vielleicht lässt sich danach besser einschätzen, was der HSV dieses Jahr erreichen kann, nachdem man letzte Saison lange Zeit auf drei Hochzeiten tanzte. Eine besondere Motivation wäre mit Sicherheit das Erreichen des Finals der UEFA Europa League, denn das findet dieses Jahr in der Arena Hamburg statt.