Fußball in Istanbul
Freitag, 20. März 2009
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Die Fußballszene in Istanbul, besser gesagt in der ganzen Türkei, wurde in den letzten Jahren von den beiden Erzrivalen Fenerbahçe SK und Galatasaray SK dominiert. Gelegentlich gab es auch Erfolge für Beşiktaş JK.
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Die Fußballszene in Istanbul, besser gesagt in der ganzen Türkei, wurde in den letzten Jahren von den beiden Erzrivalen Fenerbahçe SK und Galatasaray SK dominiert. Gelegentlich gab es auch einige nennenswerte Erfolge für Beşiktaş JK.
Galatasarays größter Erfolg
Mit je 17 nationalen Meistertiteln sind Galatasaray und Fenerbahçe, in deren Şukrü-Saraçoglu-Stadion das Endspiel des UEFA-Pokals stattfinden wird, die Rekordmeister des Landes. Fenerbahçe hat die meisten Anhänger, dafür aber gewann Galatasaray den UEFA-Pokal 1999/00 sowie den UEFA-Superpokal 2000 und ist damit die einzige türkische Mannschaft, die einen großen europäischen Titel vorweisen kann.
Osmanische Wurzeln
Die Geschichte des Fußballs in Istanbul beginnt zu Zeiten des Osmanischen Reichs, als englische und griechische Bewohner erstmals in der Stadt spielten und 1902 mit Gründung des Vereins Cadikeuy Pionierarbeit leisteten. Obwohl die politischen Behörden etwas dagegen hatten, entstanden schnell weitere Vereine und 1903 startete die Stadt ihre erste Liga, an der vier Klubs teilnahmen.
Entstehung der Spitzenteams
Zwei Jahre später war es eine Gruppe von Studenten der Mekteb-i Sultani - oder Lycée Galatasaray - die angeführt von Ali Sami Yen den Verein Galatasaray gründeten. Ihr Ziel: "Wie die Engländer zusammen Fußball spielen, einen exklusiven Namen und Farben haben und die ausländischen Teams schlagen." Im Jahre 1907 gründeten Jugendliche aus dem Bezirk Kadikoy ihren eigenen Klub - Fenerbahçe.
Beşiktaş steigt auf
Galatasaray holte in der ersten Saison, in der beide Mannschaften an den Start gingen, prompt den Titel (1907/08). Noch interessanter wurde es 1910, als Beşiktaş, das 1903 als Gymnastik-Verein gegründet wurde, eine Fußballabteilung ins Leben rief. Die Schwarzen Adler haben mittlerweile zehn Titel gewonnen und gehören zusammen mit Fenerbahçe, Galatasaray und Trabzonspor zu dem elitären, aus vier Mitgliedern bestehenden Klub, der alle türkischen Meister stellt.
Erfolgreiche Stürmer
Alle drei Istanbuler Vereine wuchsen während des Zweiten Weltkriegs und spielten dabei gegen Militärmannschaften der Alliierten. In den Fünfzigern wurden einige der besten Spieler der Stadt auch im Ausland bekannt. Şükrü Gülesin spielte für US Città di Palermo und S.S. Lazio, während Lefter Küçükandonyadis sein Geld bei ACF Fiorentina und OGC Nice verdiente.
Europäischer Wettbewerb
Mit der Einführung der nationalen Liga im Jahr 1959 zementierte sich die Überlegenheit der großen drei Vereine. Immerhin gelang es Trabzonspor in den Siebzigern und Achtzigern insgesamt sechs Mal, die Übermacht der Istanbuler Vereine zu durchbrechen und die Meisterschaft zu holen. Der Liga-Spielbetrieb hatte natürlich auch zur Folge, dass türkischen Teams international mitwirken durften. Fenerbahçe war die erste Istanbuler Mannschaft, die ein Europapokalspiel gewinnen konnte. Im Pokal der europäischen Meistervereine 1959/60 setzten sie sich in der Qualifikationsrunde gegen Csepel SC aus Ungarn durch.
Kopf an Kopf
Seitdem überbieten sich die Topklubs stets gegenseitig. Galatasaray erreichte 1988/89 das Halbfinale des Pokals der europäischen Meistervereine und konnte später den UEFA-Pokal gewinnen. Mittlerweile ist aber auch Fenerbahçe in Europas Elite angekommen und erreichte 2007/08 das Viertelfinale der UEFA Champions League.