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Ein aussichtsreicher Tausch

Mladen Petrić wechselt nach einer guten Saison bei Borussia Dortmund zum Hamburger SV, wo er nun den nächsten großen Karriere-Schritt gehen möchte.

Mladen Petrić, hier im Trikot von Kroatien, geht ab sofort für Hamburg auf Punktejagd
Mladen Petrić, hier im Trikot von Kroatien, geht ab sofort für Hamburg auf Punktejagd ©Getty Images

Plötzlich konnte es gar nicht schnell genug gehen. Letzten Donnerstag kam der Anruf vom Hamburger SV. Drei Tage später war der Deal perfekt: Kroatiens Nationalspieler Mladen Petrić geht vom BV Borussia Dortmund in den Norden, wo er einen Vierjahresvertrag bis 2012 unterschrieben hat. Im Gegenzug tauschte Mohamed Zidan das Trikot mit der Raute gegen den schwarz-gelben Dress der Borussia. Ein Transfer, über den sich Petrić in vielerlei Hinsicht "einfach riesig freut".

Guter Einstand
Dabei hatte der Linksfüßler mit schweizerischem und kroatischem Pass eigentlich eine erfolgreiche Saison beim BVB hinter sich. 2007 erst war er vom Schweizer Pokalsieger FC Basel 1893 für 3,5 Millionen Euro Ablöse zum BVB gekommen, absolvierte dort 29 Spiele und schoss 13 Tore. Am Ende stand Platz fünf in der Torjägerliste und eine beachtliche Quote in einer Mannschaft, deren Saisonverlauf alles andere als optimal verlief.

"Schritt vorwärts"
Die Anfrage des ambitionierten Hamburger SV kam dem 27-Jährigen also gerade recht, um sich weiterzuentwickeln. "Die Aussicht einmal in der [UEFA] Champions League zu spielen ist aus sportlicher Sicht ein weiterer Schritt vorwärts in meiner Entwicklung", sagt Petrić über die Entscheidung, auf die auch sein Freund und neuer Teamkollege Ivica Olić Einfluss genommen hat.

Nationalspieler für Kroatien
"Mit Ivica habe ich oft telefoniert. Er hat mir auch zu dem Wechsel geraten", so der Stürmer, der, obwohl er in der Schweiz aufgewachsen ist, mit Olić für die kroatische Nationalmannschaft aufläuft. Auch dieser Entschluss im Jahr 2001 war wohl überlegt: "Kroatien war bei der [FIFA] Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich Dritter. Die Karrieren von Davor Šuker und Alen Bokšić neigten sich ihrem Ende entgegen - ich hoffte, irgendwann eine WM spielen zu können. Die Schweiz konnte sich zu diesem Zeitpunkt für kaum ein Turnier qualifizieren."

Entscheidendes Tor
Ein großes Turnier hat Petrić, der erst 2006 von Slaven Bilić ins kroatische A-Team geholt wurde, nun in diesem Jahr mit der UEFA EURO 2008™ erreicht, doch war bereits im Viertelfinale Endstation gegen die Türkei. Für viel mehr Furore im Nationaltrikot hatte der bei der EURO leicht angeschlagene Stürmer bereits acht Monate zuvor gesorgt, als sein Tor zum 3:2-Sieg der Kroaten die englischen Europameisterschaftsträume jäh beendete.

Straßenfußballer Petrić
Einen ebenso spektakulären Auftritt gab es vor zwei Jahren in der UEFA-Pokal-Partie seines damaligen Vereins FC Basel gegen AS Nancy-Lorraine, als der Torwart Franco Costanzo die Rote Karte sah, das Auswechselkontingent aber bereits erschöpft war. Offensivmann Petrić ging ins Tor und hielt beim Stand von 2:2 einen Elfmeter. Nicht nur aus diesem Grund wird der Stürmer immer wieder als Straßenfußballer bezeichnet und seine besonderen Eigenschaften kommen auch dem neuen Hamburger Trainer Martin Jol entgegen.

Nicht nur Ja und Amen
"Er ist ein sehr guter Spieler, zielstrebig, produktiv, stark bei Standardsituationen. Mladen hat Qualitäten, die wir im Kader sehr gut gebrauchen können", so der Niederländer über den Mann, der so ein bisschen auch Rafael van der Vaart ersetzen soll. Mit ihm kommt nun auf jeden Fall einer, der über viel Präsenz auf dem Platz verfügt, und der über sich selbst sagt: "Ich vertrete meine Meinung offensiv, stehe zu ihr, spreche direkt an, was mir nicht passt. Nur Ja und Amen sagen - das ist nicht mein Ding."

Debüt am Samstag
Dem HSV, der in diesem Jahr im UEFA-Pokal angreifen will, scheint der Typ Petrić genau ins Konzept zu passen, nur so ist ein Transfer von dieser Spontaneität zu erklären. "Wenn man so einen starken Spieler wie Petrić kriegen kann, dann überlegt man nicht lange", erklärt Jol den Coup, der den HSV neben Zidan zusätzlich geschätzte 4,5 Millionen Euro gekostet hat. Bereits am Samstag soll der 27-Jährige gegen den Karlsruher SC auflaufen. Im Trikot eines Clubs, mit dem er sich schon im Vorfeld angefreundet hatte, danach sieht es zumindest aus.