Olić will in seiner Heimat siegen

Ivica Olić könnte gezwungen sein, das Herz seines Bruders zu brechen, wenn der Hamburger SV bei NK Dinamo Zagreb antritt. Ein Remis würde dem HSV schon reichen, um in die Runde der besten 32 des UEFA-Pokals einzuziehen.

Durchbruch
Die 28-jährige Nummer 11 der Hanseaten hat gute Erinnerungen an seine Zeit in Zagreb. Im Jahr 2002 wechselte er von NK Zagreb zu Dinamo. In der Saison 2002/03 verhalf er mit 16 Toren in 27 Spielen seinem neuen Klub zum Gewinn der kroatischen Meisterschaft. Anschließend startete er seine internationale Karriere und wechselte zu PFC CSKA Moskva, ehe er im Januar 2007 einen Vertrag in Hamburg unterschrieb.

Familienbande
Wenn er jetzt nach Hause kommt, wird ihn nichts - auch nicht Familie oder Freunde - davon abhalten, auf Sieg zu spielen, auch wenn dem HSV ein Unentschieden schon reichen würde, um vorzeitig in die nächste Runde einzuziehen. "Es wird hart werden für meinen Bruder", sagte Olić. "Er ist Dinamo-Fan und sagte, dass ein Unentschieden am besten sei." Auch sein Nationalmannschaftskollege und Dinamo-Akteur Boško Balaban sprach vor dem Duell mit Olić. "Er sagte mir, wie wichtig das Spiel für Dinamo sei, aber ich antwortete: 'Sorry Kumpel, aber da kann ich dir nicht helfen.'"

Durchgesetzt
Olić hat sich nach einigen schweren Monaten zu Beginn seiner Zeit in Hamburg mittlerweile durchgesetzt. In der Rückrunde der Saison 2006/07 traf er nur fünfmal in seinen ersten 15 Spielen und wurde schon als Chancentod bezeichnet. Trainer Huub Stevens aber hielt zu ihm, und mittlerweile hat er durch seinen Einsatz viele Fürsprecher im Verein gefunden. Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer sagte vor Kurzen nach einem Spiel über den erschöpften Olić, sein Körper sei "ein einziger großer Krampf."

Torjäger
Auch Tore erzielt er immer häufiger. Olić wurde der erste HSV-Spieler, der in einem Spiel - beim 4:1-Sieg am 20. Oktober gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart - drei Tore mit unterschiedlichen Körperteilen erzielte - eins mit dem rechten, eins mit dem linken Fuß und eins mit dem Kopf. Außerdem sorgte er mit einem Tor beim 3:2-Sieg der Kroaten in Wembley mit dafür, dass England an der Qualifikation zur UEFA EURO 2008™ scheiterte. Bei der Auslosung der Endrunde am Sonntag wurde Kroatien mit Deutschland in eine Gruppe gelost. Olić sagt dazu: "Es ist gut, gegen Deutschland in der Gruppenphase anzutreten. In den K.o.-Spielen möchte ich lieber nicht gegen sie ran müssen."

Atmosphäre
Indes freut sich Olić schon auf die Atmosphäre im Maksimir-Stadion von Zagreb; ganz egal, wie gut die aktuelle Dinamo-Mannschaft spielt. "Sie sind technisch sehr stark und haben einige sehr gute Spieler in ihren Reihen, wie Luka Modrić, der im nächsten Jahr wohl für Chelsea [FC] oder Arsenal [FC] spielen wird. [Das Stadion] ist alt, sorgt aber für eine unglaubliche Atmosphäre - es ist sehr laut. Unser Nationalteam ist dort auch wegen der Stimmung schon seit zehn Jahren ungeschlagen."